Die Vorlesung beschäftigt sich mit der historischen Darstellung von Architektur auf zweidimensionalen Bildträgern.

Die Geschichte der eigentlichen Architekturzeichnung reicht bis ins frühe Mittelalter (Klosterplan von St. Gallen, um 800) und umfasst seit der Barockzeit teils umfassende Sammlungen erhaltener Planzeichnungen, Idealpläne oder Skizzen. Lange vor der Einführung von CAD-gestützten Systemen hatte die architekturbezogene Zeichnung bereits eine vielseitige und lange Entwicklung durchlaufen, die immer wieder von bahnbrechenden Innovationen gekennzeichnet war. Dazu gehören u. a. die Räumlichkeit (z. B. bei der Perspektive in der Renaissance); der Einsatz der Farbe; Idealdarstellungen, Metaphern und der Einsatz der für die Kunstgeschichte fundamentalen Ikonographie.

In den grafischen Künsten, aber auch in der Malerei ist die Darstellung von Architektur von größter Bedeutung. In den Gattungen Architekturbild und –malerei offerieren sich die großen Ereignisse europäischer Kunst, an die schon in der Antike angerührt wurde. Das illusorische Gewölbe der süddeutschen Kirche, das Interieur der Niederländer oder die venezianischen Veduten sind nur diametrale Exponenten des Interessensspektrums derselben Epoche, hier des Barock.

Die Vorlesung ist chronologisch aufgebaut und erfordert keine Voraussetzungen.