Tante Brauns Geburtstag

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„Tante Brauns Geburtstag“ erzählt von den beiden Kindern Lotta und Peter, die bei ihren Tanten, Tante Grün, Tante Lila und Tante Braun, in einem wohlhabenden Haushalt leben. Tante Brauns Geburtstag steht vor der Tür und alle treffen Vorbereitungen. Dabei gerät einiges durcheinander und am Ende feiern sie einen schönen Geburtstag.

Peter und Lotte werden von ihrem Onkel Blau unterrichtet. Onkel Blau ist einerseits für viele Späße zu haben, andererseits wendet er überkommende Erziehungsmethoden an (u. a. in die Ecke stellen und Ohren langziehen). Geografie und Geschichte sind Peter und Lottes liebste Fächer, denn da erfahren sie „wie es überall auf der Welt“ aussieht. Sie imitieren dann wie Menschen in anderen Ländern wohnen und „sie waren mal Indianer, mal Afrikaner oder eben etwas anderes, was Spaß machte“. An anderer Stelle waren sie „Eskimos“.

„Indianer“, „Afrikaner“ und „Eskimos“ werden nicht ernsthaft oder ansatzweise differenziert betrachtet, sondern als negative, abenteuerliche und lustige Objekte der Nachahmung dargestellt. Diese rassistischen Vorstellungen mögen 1925 gängig gewesen sein, eine unveränderte Neuauflage im Jahr 2015 verwundert allerdings. Das Buch liefert Kindern keine (positiven) Identifikationsfiguren. Diversität kommt nicht vor. Stattdessen werden traditionelle Rollenbilder gezeigt. Als Persiflage einer einhundert Jahre alten vermögenden schwedischen Oberschicht werden Kinder das Buch wohl kaum verstehen können.

 

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