Das im Wortursprung „schwarz“ bedeutende N-Wort wurde im Kolonialismus zu einer rassistischen Fremdbezeichnung für die Millionen unterdrückten und versklavten Afrikaner*innen. Obwohl das N-Wort für viele als gewöhnliche und angeblich neutrale Bezeichnung für Schwarze Menschen in den Sprachgebrauch einging, war und ist die abwertende Konnotation dem Begriff immer schon inhärent – davon zeugen viele Redewendungen und Sprichwörter oder der Kinderbuchklassiker Zehn kleine N[-Wort]lein. Durch größere Sicht- und Hörbarkeit der Anliegen Schwarzer Menschen ist es inzwischen allgemein bekannt, dass das N-Wort rassistisch ist und nicht verwendet werden soll. Um wie hier über das Wort sprechen zu können ohne es zu verwenden, hat sich die „N-Wort“-Bezeichnung etabliert. Selbstbezeichnungen Schwarzer Menschen in Deutschland sind u.a. Schwarze Menschen (großgeschrieben, da es nicht um die Farbe geht, sondern um eine soziale Position), PoC oder BIPoC und Afrodeutsche.

Quelle:
Arndt, S. (2021). ‚N[…]‘. In Arndt, S. & Ofuatey-Alazard, N. (Hrsg.), Wie Rassismus aus Wörtern spricht. (K)Erben des Kolonialismus im Wissensarchiv deutsche Sprache. Ein kritisches Nachschlagewerk. Unrast. S. 653–657.