Diskriminierungen und im Besonderen auch Rassismus wirken sich auch auf einer strukturellen Ebene aus. Dann ist von struktureller Diskriminierung bzw. von strukturellem Rassismus die Rede. Mit dem Begriff soll darauf hingewiesen werden, dass Rassismus in die Struktur, also in alle Ebenen der Gesellschaft eingeschrieben ist. Zu dieser Struktur gehören beispielsweise verbreitete Deutungsmuster und soziale Ungleichheitsverhältnisse. Wenn die Strukturen einer Gesellschaft rassistisch sind, dann wird zum einen Rassismus ständig reproduziert, zum anderen fällt er vielen nicht auf, weil er normal und gewöhnlich erscheint. Dadurch findet Rassismus häufig auch unbewusst und unabsichtlich statt.

Quellen:
Biskamp, F. (2023). Rassismustheorie und Diskriminierungskritik. In A. Scherr, A. C. Reinhardt & A. El-Mafaalani (Hrsg.), Handbuch Diskriminierung, 2. erw. u. akt. Aufl. (S. 147–169). Springer VS. S. 156f.
Czollek, L. C., Perko, G., Kaszner, C. & Czollek, M. (2019). Praxishandbuch Social Justice und Diversity. Theorien, Training, Methoden, Übungen. Beltz Juventa. S. 26f.