Tokenismus kommt ursprünglich aus der feministischen Diskussion und bezeichnet eine Praxis, die Diversität behauptet, wo in Wirklichkeit keine echte Diversität ist. Dazu werden Personen aus marginalisierten Gruppen als Tokens (zu Deutsch: Zeichen, Spielstein, Symbol) beispielsweise für ein Unternehmen, eine Behörde, bei Sportveranstaltungen und Festivals oder eben in Kinderbüchern als repräsentative Mitglieder dargestellt, obwohl sie nur einen geringen Anteil der Mitarbeiter*innen, Sportler*innen, Musiker*innen oder Kinder ausmachen. Auch in Diskussionen werden Aussagen von beispielsweise Schwarzen Menschen herangezogen, um eigene rassistische Aussagen zu legitimieren. So etwa: „Aber ich kenne einen Schwarzen, der hat nichts gegen das N-Wort und deshalb ist es ja wohl erlaubt, wenn ich es verwende.“
Quelle:
Amjahid, M. (2020). Unter Weissen. Was es heißt, privilegiert zu sein. 5. Aufl. Hanser Berlin. S. 53–56.