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Schieberegister und Ringzähler mit FPGA und VHDL

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Aufgabenstellung

Ein Schieberegister wird als Flankendetektor eingesetzt. Der Flankendetektor wird simuliert und mit dem Oszilloskop auf dem FPGA vermessen. Ein Ringzähler steuert die 10 roten LEDS. Der Flankendetektor wird dann als Enablegenerator für den Ringzähler eingesetzt.

Vorbereitung

Logikanalysator im MSO-X 4034A

Das Oszilloskop MSO-X 4034A hat vier analoge Kanäle. Zusätzlich gibt es noch 16 digitale Kanäle. Wenn man mit digitalen Kanälen arbeitet, dann nennt sich dies Logikanalysator.

8 Kanal Logicprobe Agilent 54620-61601

Abb. 1: 8 Kanal Logicprobe Agilent 54620-61601

In Abbildung 1 ist eine 8 Kanal Logicprobe für die digitalen Kanäle 0 bis 7 dargestellt. Es gibt noch eine weitere Logicprobe für die Kanäle 8 bis 15. Das besondere an den Logicprobes ist, dass die analoge Spannung direkt am Eingang des Oszilloskops mit einer Vergleichsspannung verglichen wird. Danach wird nur noch gespeichert ob es sich um eine 0 oder 1 handelt. Wenn die Spannung größer als die Vergleichsspannung ist, dann wird eine 1 gespeichert, sonst eine 0. Wie Sie die Logicprobes einschalten und wie Sie die Vergleichsspannung einstellen finden Sie in Kapitel 6 vom Handbuch des Oszilloskops.

Projekt aktualisieren

Aktualisieren Sie das dtlab Projekt mit

cd ~/projects/dtlab
git pull

VHDL toplevel top_shift

Die Datei top_shift.vhd beschreibt das Modul “top_shift”. “top_shift” stellt den toplevel auf dem FPGA dar. In Abbildung 2 sind die Ein- und Ausgänge von “top_shift” dargestellt.

Abb. 2: Toplevel top_shift

Im VHDL Code von “top_shift.vhd” werden zunächst einige Eingänge vom FPGA auf Signale mit einem passenderen Namen zugewiesen. Das Taktsignal CLOCK_50 kommt vom 50 MHz Taktoszillator auf der FPGA Platine.

clk <= CLOCK_50;
rst_n <= KEY(0);
x <= KEY(1);

Der Taster KEY(0) kontrolliert den asynchronen Reset und der Taster KEY(1) stimuliert das Signal x.

Schieberegister als Flankendetektor

Der folgende Codeteil in top_shift.vhd beschreibt ein Schieberegister.

sr <= "00" when rst_n = '0' else srnext when rising_edge(clk);
 
srnext(1) <= x;
srnext(0) <= sr(1);
 
en <= sr(1) xor sr(0);

Zeichnen Sie die Schieberegisterschaltung.

In Abbildung 3 ist ein beispielhafter Signalverlauf für clk, rst_n und x dargestellt. Ergänzen Sie das Timingdiagramm.

Abb. 3: Timingdiagramm Schieberegister

Anschluss an den Expansionport 1

Auf dem FPGA Board gibt es zwei Expansionports, mit denen zusätzliche Hardware angeschlossen werden kann. Der Ausgangsport EXP[7..0] von top_shift ist den Pins auf dem FPGA zugeordnet, die auf der FPGA Platine mit acht Pins von Expansionport 1 verbunden sind.

Expansionport auf dem FPGA Schaltplan vom Expansionport

Abb. 4: Expansionport auf dem FPGA und aus dem Schaltplan

In Abbildung 4 ist die Zuordnung des Ports EXP[7..0] zu den Pins auf der FPGA Platine zu sehen. Der folgende Code aus “top_shift.vhd” zeigt welche Signale am Ausgangsport zu sehen sind. Auf EXP(0) wird beispielsweise das Signal vom Eingangsport CLOCK_50 ausgegeben.

  EXP <= (7 downto 4 => '0',
          3 => en,
          2 => x,
          1 => rst_n,
          0 => clk);

Simulation der Schaltung

Die Funktion der Schaltung soll im Simulator überprüft werden, bevor die Schaltung auf dem FPGA mit dem Oszilloskop getestet wird. Dazu wird der Schaltungssimulator ghdl eingesetzt. Für die Simulation müssen die Eingänge der Schaltung stimuliert werden. Hier sind das der

Der Eingang SW wird in der Simulation mit einem konstanten Wert simuliert.

Für die Stimulation der Eingänge wird die Testbench in t_top_shift.vhd eingesetzt.

Dort ist die Schaltung top_shift als Device Under Test (DUT) instantiiert. In der Testbench gibt es VHDL Code für die Simulation des 50 MHz Taktsignals, den asynchronen Reset und den Taster KEY(1) für den Eingang x des Schieberegisters.

Starten Sie den Schaltungssimulator in einem Terminal mit

cd ~/projects/dtlab/sim/top_shift
make wave

Mit dem Kommando “make wave” werden die VHDL Dateien kompiliert und der VHDL Code simuliert. Danach wird das Simulationsergebnis mit “gtkwave” angezeigt.

ghdl Simulation von top_shift Abb. 5: gtkwave zeigt die Simulationsergebnisse der ghdl Simulation von top_shift

In Abbildung 5 ist die Darstellung der Simulationsergebnisse mit gtkwave abgebildet. gtkwave zeigt nicht alle Signale, sondern einige ausgewählte, die in der Datei view_signals.gtkw festgelegt sind. Mit der aktuellen Auswahl wird das Schieberegister mit Takt, reset und dem Eingang x dargestellt.

Diese Signale sollen auf dem Expansionport ausgegeben werden. Mit der aktuellen Signalauswahl wird der Expansionport in der Simulation nicht dargestellt. In der Testbench ist das Signal “sim_exp” an den Ausgangsport EXP von top_shift angeschlossen. Wählen Sie das Signal sim_exp links aus und stellen Sie sim_exp in gtkwave dar. Machen Sie einen Screenshot. Beurteilen Sie ob alle relevanten Signale am Expansionport zu sehen sind.

Wenn Sie die Auswahl der dargestellten Signale in gtkwave geändert haben und gtkwave schließen und neu starten, dann wird wieder die vorkonfigurierte Signalauswahl dargestellt. Sie können gtkwave auch geöffnet lassen, den VHDL Code ändern, dann im Simulationsverzeichnis “make” eingeben und auf den Reloadknopf in gtkwave drücken. Alternativ können Sie die Signalauswahl auch mit “File → Write Save File” speichern. Dann wird auch nach einem Neustart von gtkwave die gespeicherte Signalauswahl dargestellt.

Umstrukturierung und Instantiierung des Flankendetektors

Die Funktion des Flankendetektors ist direkt in top_shift.vhd beschrieben. Der Flankendetektor soll jetzt in eigenes Modul und damit in eine eigene Datei bewegt werden. Die Funktion der Schaltung soll sich nicht ändern, d.h. wir strukturieren den Code nur etwas anders. Dazu ist schon die Datei edge.vhd vorbereitet. Die Datei enthält schon die entity “edge” mit den geplanten Ein- und Ausgängen.

Abb. 6: Das Modul “edge” als Flankendetektor

Wie in Abbildung 6 dargestellt, hat “edge” einen Takteingang “clk”, einen asynchronen Reseteingang “rst_n”, einen Eingang “x_i” und einen Ausgang “edge_o”.

Strukturieren Sie den Code um und bringen Sie die Funktion des Flankendetektors in das Modul “edge”. Das Modul “edge” wird dann in “top_shift” instantiiert. Überprüfen Sie mit dem Simulator, dass die Funktion sich nicht geändert hat. Machen Sie einen Screenshot von der Simulation der neuen Schaltung.

Ringzähler für die roten LEDs

Die roten LEDs werden derzeit direkt von den Schaltern SW gesteuert. Die roten LEDs sollen mit einem 10 Bit Ringzähler angesteuert werden. Der Ringzähler soll in die Datei ringcnt.vhd kommen. Die Datei ist schon vorbereitet, aber es fehlen u.a. die Ports in der entity.

Abb. 7: Ein- und Ausgänge des Moduls ringcnt

Die Ein- und Ausgänge des Moduls “ringcnt” sollen wie in Abbildung 7 dargestellt sein. Der Ausgangsport y_o stellt den Zustand der zehn Flipflops im Ringzähler dar. Der Ringzähler wird dann im Toplevel top_shift instantiiert. Der Ausgang y_o soll die roten LEDs ansteuern.

Flankendetektor über sechs Takte

Der derzeitige Flankendetektor zeigt eine Flanke bei einem Übergang von 0 nach 1 oder 1 nach 0 an x_i an. Um die Stabilität zu erhöhen und ganz kurze Pulse am Eingang x nicht als Flanke zu werten, sollen Sie den Flankendetektor verändern. Der neue Flankendetektor soll

Erweitern Sie den Flankendetektor, damit er nur bei längeren Folgen eine Flanke erkennt. Passen Sie Testbench an und zeigen Sie, dass

Dokumentieren Sie den Nachweis der Funktion mit Screenshots des Simulators.

Aufgaben für die Vorbereitung

Labor

Stellen Sie im Labor Ihre Ergebnisse vor. Bringen Sie die Zeichnungen und die Screenshots der Simulationen mit.

Nachweis Ringzähler en_i = '1' auf dem FPGA am Expansionport

Schliessen Sie zunächst eine Analogprobe des Oszilloskops an den Expansionport an und zeigen Sie das Taktsignal.

Schliessen Sie die Probes 0 bis 7 vom Logikanalysator an den Expansionport an um die Signale clk, rst_n, x, en und die vier Bit des Ringoszillators sichtbar zu machen. Sorgen Sie dafür, dass der en_i Eingang des Ringzählers permanent auf '1' ist. Zeigen Sie die Funktion des Ringoszillators für en_i = '1' am Logikanalysator anhand der vier beobachteten Bits des Ringoszillators. Dokumentieren Sie die Funktion mit einem Screenshot.

Nachweis Flankendetektor auf dem FPGA am Expansionport

Stellen Sie das Oszilloskop auf “Singleshot” Betrieb um und zeigen Sie, dass die Flankenerkennung funktioniert. Machen Sie einen Screenshot um die Funktion zu dokumentieren.

Nachweis Ringzähler + Flankenerkennung auf dem FPGA am Expansionport

Schalten Sie die Schaltung jetzt so um, dass der en_i Eingang des Ringzählers mit dem Ausgang des Flankendetektors verbunden ist. Zeigen Sie die Funktion der Schaltung und dokumentieren Sie die Funktion mit einem Screenshot.

Abgabe Untersuchungsbericht

Laden Sie den Untersuchungsbericht mit den Zeichnungen, den Screenshots der Simulation und den Screenshots vom Logikanalysator in Moodle in der Aktivität "Untersuchungsbericht Schieberegister und Ringzähler" hoch.