Inselhüpfen

Meine fliegerische Heimat ist seit 1980 der Sportfliegerclub Mardorf e.V. mit Gastrecht auf dem Fliegerhorst Wunstorf bei Hannover, ganz nahe am Steinhuder Meer. Der Klarheit halber nennt sich der Verein jetzt Sportfluggruppe Wunstorf e.V.
Er ist auch Flugschule und hat mehrere Profis als Lehrer. Geflogen wird natürlich nicht mit C160 Transall, sondern mit Cessna C150 und C172. Und mit DO27!

Die Piloten lieben dieses Flugzeug, wohl weil es eine fliegerische Herausforderung ist und recht ungewöhnliche Eigenschaften hat. Meist wird es zum Absetzen (s.o.) benutzt, aber auch einfach zum Spaß. Hier wird unsere sorgfältig gepflegte DO (Baujahr 1958) in Verden bewundert. Die jungen Leute wollten unbedingt einen Rundflug machen, den sie auch bekamen.

Den meisten ist das Flugzeug nicht komfartabel genug. Im Gegenteil, es ist innnen nicht verkleidet, laut und hat harte Sitze. Dieses Bild ist vom Heimflug und zeigt, daß es innen etwas rustikal zugeht (Hallo Günter!).
Es ist übrigens eine DO27-B1 mit schmalem Fahrwerk, kleinen Rädern und kleinen Bremsen. Mittlerweile sind aber große Räder und Bremsen und Bremspedale vor dem rechten Sitz nachgerüstet worden, um Einweisungen zu erleichtern.

Und wohin fliegt man, wenn man nicht schult oder absetzt und das Wetter schön ist? Auf eine Insel! 'Inselhüpfen' (island hopping) könnte man es nennen, wenn sich an schönen Sonntagmorgen in kurzer Zeit ganze Schwärme von Blechdrachen gen Norden aufmachen. Auf den ost- und nordfriesischen Inseln und Helgoland fallen sie ein. Nachdem die Flieger den Tag am Strand verbracht haben, geht es abends zurück in die Heimat.
Hier ist das 'Arbeitspferd' des Vereins, die Cessna 172, auf Juist. Der Vogel ist auch schon Baujahr 1968, aber eine echte amerikanische Cessna. Mit einer Steiglatte (für Laien: ein Propeller, der auf Steigflug optimiert ist) geht sie ab wie Schmidts Katze (wie man so sagt).