Geek 1 – Conference on Game Culture
Computerspiele sind in ihren vielfältigen Erscheinungsformen ein allgegenwärtiger Bestandteil unserer medialen Umwelt. Geek Spielkultur untersucht den Einfluss auf unsere Leitbilder und unser Verhalten. Die Tagung Geek Spielkultur richtet sich an Gamer, Studierende und Studieninteressierte. Sie informiert über den Studienschwerpunkt Game Development. Sie reflektiert ästhetische, technische und kulturelle Aspekte des Computerspiels. Geek Spielkultur feiert den Spielspass und die Neugier an Alltagskultur. Geek 1 fand am 25. April 2013 an der Hochschule Augsburg statt.
Bernhard Falk: Game Development
Bernhard Falk gibt Einblicke in seine Arbeit als Project Lead bei Chimera Entertainment. Wie sieht ein Workflow im Gamedevelopment aus? Was brauche ich um in die Branche einsteigen zu können?. Bernhard Falk ist Project Lead von Chimera Entertainment. Sein Fokus liegt auf MMOS (Massive Multiplayer Online Shooter) und Mobile Games, die mit Unity 3D und Silverlight umgesetzt werden. Bernhard hat einen Master in Informatik und Multimedia 2008 der Universität Augsburg. Seine Spezialgebiete sind Computergrafik, virtuelle Charaktere und Mensch-Maschine-Interaktion. Außerdem malt er seit rund neun Jahren.
Rudolf Inderst: Game Studies
Dr. Rudolf Inderst gibt einen Einblick in seine Game Studies. Er untersucht Konflikte und Gewalt in Videospielen. – Dr. phil. Rudolf Inders, geboren 1978, studierte Politische Wissenschaften, Neuere und Neuste Geschichte und Amerikanische Kulturgeschichte in München und Kopenhagen. Er promovierte über Vergemeinschaftung in MMOPRGs am Amerika-Institut der Ludwig-Maximilians-Universität München. Zusammen mit Christof Zurschmitten leitet er das Ressort Games des Online-Portals nahaufnahmen.ch und ist als freier Autor für eine Vielzahl unterschiedlicher Medien tätig. Seine letzte Print-Publikation ist der Game-Studies-Sammelband Build em up – Shoot em down: Körperlichkeit in digitalen Spielen.
Nicolas Romanacci: Unbeschreibliche Begeisterung
Spiele ermöglichen das Experimentieren als Lebensform Sie wecken Begeisterung zu einem Thema und doch gerät man in den Zustand der Entzauberung. Mit Bezug auf Wittgenstein untersucht Nicolas Romanacci die unbeschreibliche Begeisterung. – Nicolas Romanacci unterrichtet an der Hochschule Augsburg Freie Gestaltung und Bildwissenschaft für die Studiengänge Kommunikationsdesign und Interaktive Medien. Nicolas ist Doktorand an der Eberhard Karls Universität Tübingen im Forschungsgebiet Experimentieren in Wissenschaft und Kunst. Nicolas lebt Interdisziplinarität, er studierte nach einer Schreinerlehre Kommunikationsdesign und hat einen Master in Bildwissenschaft. Er hat eine Leidenschaft für Philosophie und Musik, insbesondere Gitarre. Er stellt aktuell im Rahmen von Arsdilettanti aus.
Markus Heidingsfelder: Game Culture
Der Autor von System Pop, Dr. Markus Heidingsfelder, gibt einen Überblick zum Thema Kultur. Was ist Kultur? Was ist Pop? Was ist Popkultur? Und wie passt das zu Spielen? – Markus Heidingsfelder ist Filmautor und lehrt als promovierter Theater- und Filmwissenschaftler u.a. Medientheorie an der LMU München. Heidingsfelder, der auch für Spex, Viva TV und MTV tätig war, beschäftigt sich seit geraumer Zeit mit Schnittstellen und Übergängen zwischen Pop und Systemtheorie.
Arno Görgen: No Gods or Kings. Only Man. Zum Versagen der Enhancement-Gesellschaft in Bioshock
Der Vortrag untersucht biomedizinische und bioethische Narrative im Spiel "Bioshock". Das Spiel zirkuliert um die Frage, wie eine ethisch und marktwirtschaftlich entgrenzte Medizin sich auf eine Gesellschaft auswirken könnte. Diese erzählerische Grundidee wird, so die These des Vortrages – getragen von einem ludischen und narrativen Leitmotiv, der Autonomie, bzw. Heteronomie. Im Vortrag wird gezeigt, wie die Nutzung dieses Leitmotivs erst dazu führt, den Spieler das Versagen der in Bioshock gezeigten Enhancement-Gesellschaft glaubhaft erleben und verstehen zu lassen. – Arno Görgen studierte Europäische Kulturgeschichte an der Universität Augsburg und war Mitarbeiter am Jüdischen Kulturmuseum Augsburg-Schwaben. Seit 2009 ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin und am Zentrum Medizin und Gesellschaft der Universität Ulm. Seit November 2012 ist er Fellow des von der Baden-Württemberg-Stiftung und dem Deutschen Stifterverband ausgerichteten Fellowship-Programms Innovationen in der Hochschullehre. Seine Forschungsschwerpunkte sind Mediale Skandalisierung im Kinderschutz, Biomedizinische Diskurse in popkulturellen Medien, Geschichte der Urologie.
Panel Game Journalism mit Christian Schiffer, Daniel Raumer und Franz Liebl
In der abschließenden Diskussion mit Daniel Raumer, Christian Schiffer und Franz Liebl geht es um die Frage, welchen Einfluss der Gamejournalismus in Bezug auf dieses Thema hat. Wie sieht die Zukunft dieses Berufs aus, wie die Veröffentlichungswege? Prägen die Autoren das Bild der Spieler für die Öffentlichkeit?
Christian Schiffer arbeitet als Radiojournalist für den Bayerischen Rundfunk und für den Deutschlandfunk. Zu seinen thematischen Schwerpunkten zählen Politik, Popkultur und Digitale Medien. Für seine Beiträge und Features wurde er in diesem Jahr mit dem Kurt-Magnus-Preis ausgezeichnet. Außerdem ist er Herausgeber des Essay-Magazins WASD, das sich rund um Gameskultur dreht
Daniel Raumer ist Redakteur beim Branchenmagazin GamesMarkt des Gruner + Jahr Verlags. Er begleitet hier die Entwicklung der Spieleindustrie, hat aber als Diplom-Soziologe sogar was Richtiges gelernt. Nach einem Praktikum während des Studiums beim Münchner IDG Verlag (GameStar, Gamepro) lernte er dort im Anschluss als Trainee das journalistische Handwerk. Außerdem betreibt er mit zwei Freunden den täglichen Games-Podcast "Insert Moin" auf superlevel.de.
Nur noch schnell abspeichern! Wahrscheinlich ist dies der meistgesagte Satz von Franz Liebl. Seit frühester Kindheit spielt er Video- und Computerspiele. Als das erste mal "Joust" auf dem Atari 2600 über den Fernseher flimmerte wusste er: Das ist es! Seitdem hat er auf sämtlichen relevanten Konsolen und Computern gespielt, so gut wie jedes Genre. Seit 2008 ist er Games-Journalist bei "on3", der jungen Welle des Bayerischen Rundfunks. Franz ist der Meinung: Videospiele sind Kulturgut. Und als solches sollte man sie auch behandeln.
Publikationen:
Görgen, A, Krischel, M (2012): Dystopien von Medizin und Wissenschaft: Retro-Science-Fiction und die Kritik an der Technikgläubigkeit der Moderne im Computerspiel BioShock, in, U. Fraunholz and A. Woschech (Hg.), Technology Fiction: Technische Visionen und Utopien in der Hochmoderne (Bielefeld, im Druck).
Görgen, A (2011): An Introduction to Medical Ethics and Bioethics in Computer Games. In: Vice City Virtue - Moral Issues in Digital Game Play, Steven Malliet, Karolien Poels (Hg..), Acco: Leuven, S. 325-346
Geek-Team
Florian Krapp, Nina Lawrence, Claus Kaelber, Prof. Jens Müller
Kontakt
Prof. Jens Müller
jmueller(at)hs-augsburg.de |