BIBLIOTHECA AUGUSTANA

 

Germaine de Staël

1766 -1817

 

Über Deutschland

 

Dritter Theil. I. Abtheilung.

 

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Fünftes Capitel.

 

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Allgemeine Bemerkungen

über die deutsche Philosophie.

 

Die spekulative Philosophie hat unter den Nationen germanischen Ursprungs immer viele Anhänger gefunden; die Erfahrungs-Philosophie eben so viele unter den Nationen lateinischen Ursprungs. Die Römer, sehr geschickt in den Angelegenheiten des Lebens, waren keine Metaphysiker; sie haben in dieser Hinsicht nie mehr gewußt, als was ihre Verhältnisse zu Griechenland mit sich brachten, und die civilisirten Nationen haben meistentheils von ihnen ihre Kenntnisse in der Politik und ihre Gleichgültigkeit gegen Studien, welche sich mit keiner Anwendung auf die Angelegenheiten dieser Welt vertrugen, geerbt. Diese Anlage zeigt sich in Frankreich in ihrer größten Stärke; auch die Italiener und Spanier haben ihren Antheil daran, wiewohl die Einbildungskraft in den mittäglichen Ländern bisweilen von der praktischen Vernunft abgewichen ist, um sich mit rein abstrakten Theorien zu beschäftigen.

Die Seelengröße der Römer gab ihrem Patriotismus und ihrer Moral einen erhabenen Charakter; allein dieser muß ihren republikanischen Institutionen zugeschrieben werden. Als die Freiheit nicht mehr zu Rom existirte, sah man daselbst einen selbstischen und sinnlichen Egoismus und eine gewandte Politik vorherrschen, welche alle Geister auf Beobachtung und Erfahrung hinleiten mußte. Von dem Studium der griechischen Literatur und Philosophie behielten die Römer nur den Geschmack für die [45] Künste, und auch dieser artete sehr bald in grobe Genüsse aus.

Roms Einfluß erstreckte sich nicht auf die mitternächtlichen Völker. Diese sind fast ganz durch das Christenthum civilisirt worden, und ihre alte Religion, welche die Grundsätze des Ritterwesens in sich schloß, hatte auch nicht die entfernteste Aehnlichkeit mit dem Heidenthum der mittäglichen Länder. Es lag darin ein Geist heroischer hochherziger Hingebung, und ein Enthusiasmus für die Weiber, welcher aus der Liebe eine edle Verehrung machte; und indem die Strenge des Klima's den Menschen verhinderte, sich in die Hochgenüsse der Natur zu versenken, genoß er nur um so mehr die Freuden des Geistes.

Man könnte mir einwerfen: die Griechen hätten dieselbe Religion und dasselbe Klima mit den Römern gemein gehabt, und sich doch mehr, als irgend ein anderes Volk der spekulativen Philosophie ergeben. Aber könnte man nicht einige von den intellektuellen Systemen, welche bei den Griechen entwickelt worden sind, den Indiern zuschreiben? Die idealistische Philosophie des Pythagoras und Platon paßt nicht zu dem Heidenthum, wie wir es kennen; auch führen alle historischen Ueberlieferungen zu dem Glauben, daß die mittäglichen Völker Europa's den Einfluß des Orients über Aegypten erhalten haben. Epikurs Philosophie ist die einzige ursprüngliche Philosophie Griechenlands.

Wie es auch um diese Vermuthungen stehen möge: so ist so viel gewiß, daß die Spiritualität der Seele und alle daraus abfließenden Gedanken bei den nordischen Nationen leicht einheimisch geworden sind, und daß unter diesen Nationen die Deutschen [46] sich mehr als jedes andere Volk zur spekulativen Philosophie geneigt gezeigt haben. Leibnitz ist ihr Bacon und Descartes. In diesem herrlichen Manne findet man alle Eigenschaften vereinigt, denen sich die deutschen Philosophen im Allgemeinen zu nähern rühmen: unermeßliche Gelehrsamkeit, vollkommene Treuherzigkeit und ein unter strengen Formen verborgener Enthusiasmus. Gründlich hatte er die Theologie, die Rechtgelehrsamkeit, die Geschichte, die Sprachen, die Mathematik, die Physik, die Chemie studirt; denn er war überzeugt, daß die Allgemeinheit der Kenntnisse nothwendig sey, um in irgend einem Fache hervorzuragen. Kurz, alles an ihm beurkundete diejenigen Tugenden, welche mit den erhabensten Gedanken in Verbindung stehen, und zugleich Bewunderung und Achtung verdienen.

Seine Werke können in drei Zweige getheilt werden: in strenge Wissenschaften, theologische Philosophie und Philosophie des Gemüths. Wer weiß denn nicht, daß Leibnitz Newtons Nebenbuhler in der Theorie des Calculs war? Die Kenntniß der Mathematik kommt den metaphysischen Studien sehr zu statten; in seiner höchsten Vollkommenheit findet das abstrakte Raisonnement nur in der Algebra und Geometrie Statt; und ob wir gleich an einem anderen Orte die Nachtheile dieses Raisonnements nachweisen werden, wenn man ihm nehmlich Alles unterwerfen will, was auf irgend eine Weise mit der Empfindsamkeit zusammenhängt: so giebt es doch dem menschlichen Geist eine Kraft der Aufmerksamkeit, die ihn weit fähiger macht, sich selbst zu zergliedern; auch muß man die Gesetze und die Kräfte des Universums kennen, um den Menschen [47] unter allen Beziehungen zu studiren. Es giebt eine solche Aehnlichkeit und eine solche Verschiedenheit zwischen der physischen und der moralischen Welt, und diese Aehnlichkeiten und Verschiedenheiten beleuchten sich unter einander so, daß man unmöglich ein Gelehrter vom ersten Range ohne spekulative Philosophie, oder ein spekulativer Philosoph ohne Kenntniß der positiven Wissenschaften seyn kann.

Locke und Condillac hatten sich mit diesen Wissenschaften nicht hinlänglich beschäftigt; aber Leibnitz hatte in dieser Hinsicht eine unbestreitbare Ueberlegenheit. Descartes war auch ein sehr großer Mathematiker, und es ist zu bemerken, daß die meisten Anhänger des Idealismus unter den Philosophen einen unermeßlichen Gebrauch von ihren intellektuellen Fähigkeiten gemacht haben. Die Uebung des Geistes giebt, wie die des Herzens, ein Gefühl von innerer Thätigkeit, dessen alle diejenigen Wesen, welche sich den Eindrücken der Außenwelt hingeben, selten fähig sind.

Unter den Schriften Leibnitzens nehmen die, welche man theologische nennen könnte, die erste Classe ein; denn sie gehen auf Wahrheiten, welche zur Religion gehören. In der zweiten Classe ist die Theorie des menschlichen Geistes enthalten. In jener handelt es sich um den Ursprung des Guten und Bösen, und die göttliche Vorsehung, kurz um jene ursprünglichen Fragen, welche über die menschliche Intelligenz hinausgehen. Ich mag, indem ich mich so ausdrücke, keinesweges die großen Männer tadeln, welche von Pythagoras und Platon bis auf uns sich an diese hohen philosophischen Spekulationen angezogen gefühlt haben. Das Genie setzt sich selbst erst dann Gränzen, wenn es lange gegen [48] diese harte Notwendigkeit gekämpft hat. Wer kann die Fähigkeit zu denken haben, und sich nicht versucht fühlen, den Ursprung und Zweck der Dinge dieser Welt kennen zu lernen?

Alles, was auf Erden Leben hat, den Menschen allein ausgenommen, scheint sich selbst nicht zu kennen. Er allein weiß, daß er sterben wird, und diese furchtbare Wahrheit weckt sein Interesse für alle große Gedanken, die sich hieran knüpfen. Sobald man des Nachdenkens fähig ist, löset man, oder glaubt man wenigstens alle die philosophischen Fragen zu lösen, welche das menschliche Geschick erklären; allein Keinem ist es gestattet, es in seinem ganzen Umfange zu fassen. Jeder faßt davon eine verschiedene Seite; Jeder hat seine Philosophie, wie seine Poetik, wie seine Liebe. Diese Philosophie steht in Uebereinstimmung mit der besonderen Richtung seines Charakters und Geistes. Erhebt man sich bis zum Unendlichen, so können tausend Erklärungen gleich wahr seyn, wie verschieden sie auch sind, weil gränzenlose Fragen Tausende von Ansichten darbieten, von denen eine einzige die ganze Dauer des Daseyns ausfüllen kann.

Ist gleich das Geheimniß des Universums über dem Fassungsvermögen des Menschen, so giebt doch das Studium des Geheimnisses dem Geiste mehr Umfang. Mit der Metaphysik geht es wie mit der Alchymie; indem man den Stein der Weisen sucht, indem man es auf Entdeckung des Unmöglichen anlegt, findet man auf seiner Bahn Wahrheiten, die sonst unbekannt geblieben wären. Außerdem kann man ein sinniges Wesen nicht verhindern, sich eine Zeit lang mit übersinnlicher Philosophie zu beschäftigen; dieser Aufschwung der geistigen Natur [49] kann nur dadurch bekämpft werden, daß man sie herabwürdigt.

Mit Erfolg hat man die vorher festgestellte Harmonie Leibnitzens widerlegt, die er selbst für eine große Entdeckung hielt; er schmeichelte sich nemlich, das Verhältniß der Seele zu der Materie zu erklären, indem er beide als vorher gestimmte Instrumente betrachtete, die sich wiederholen, sich entsprechen, sich gegenseitig nachahmen. Seine Monaden, aus welchen er einfache Elemente des Universums macht, sind eine eben so unfruchtbare Hypothese, wie alle die, deren man sich zur Erklärung des Ursprungs der Dinge bedient hat. Bei dem allen befindet sich der menschliche Geist in einer seltsamen Verlegenheit. Unaufhörlich zu dem Geheimniß seines Wesens hingezogen, fühlt er, daß es ihm eben so unmöglich ist, dasselbe zu entdecken und nicht immer daran zu denken.

Nach einer persischen Ueberlieferung fragte Zoroaster die Gottheit: wie die Welt angefangen habe, wann sie aufhören werde, und welches der Ursprung des Guten und des Bösen sey? Und die Gottheit antwortete auf alle diese Fragen: Thue das Gute und gewinne die Unsterblichkeit. Was diese Antwort am meisten bewundernswürdig macht, ist, daß sie den Menschen nicht abschreckt von den erhabensten Grübeleien; sie lehrt ihn nur, daß er sich allein auf dem Wege des Gewissens und des Gefühls zu den tiefsten Conceptionen der Philosophie erheben könne.

Leibnitz war ein Idealist, welcher sein System nur auf Raisonnement gründete. Daher kommt es, daß er seine Abstraktionen zu weit getrieben und seine Theorie nicht genug auf innere Ueberzeugung [50] gestützt hat, da diese doch die einzige wahre Grundlage für Alles ist, was über den Verstand hinaus geht. In der That, man braucht nur über die Freiheit des Menschen zu raisonniren, um nicht mehr daran zu glauben; und wiederum braucht man nur die Hand aufs Herz zu legen, um nicht länger daran zu zweifeln. Folgerung und Widerspruch, in dem Sinne, welchen wir mit beiden verbinden, giebt es gar nicht in der Sphäre der großen Fragen über die Freiheit des Menschen, über den Ursprung des Guten und des Bösen, über die göttliche Vorsehung u. s. w. Bei diesen Fragen steht das Gefühl beinahe immer in Opposition gegen das Raisonnement, damit der Mensch einsehen lerne, daß alles, was er in der Ordnung irdischer Dinge unglaublich nennt, vielleicht die höchste Wahrheit unter allgemeinen Beziehungen ist.

Dante hat einen großen philosophischen Gedanken durch folgenden Vers ausgedrückt:

 

A guisa del ver primo che l'uom crede.  1)

 

Man muß an gewisse Wahrheiten glauben, wie an das Daseyn; das Gemüth offenbart sie uns, und Raisonnements aller Art sind nur schwache Ableitungen von dieser Quelle.

Die Theodizee Leibnitzens handelt von der göttlichen Vorsehung und von der Ursache des Guten und des Bösen; eins von den gründlichsten und scharfsinnigsten Werken über die Theorie des Unendlichen. Bei dem allen wendet der Verfasser allzu oft auf das Gränzenlose eine Logik an, für welche nur begränzte Gegenstände empfänglich sind. Leibnitz [51] war ein höchst religiöser Mann, aber eben deswegen hielt er sich für berufen, die Glaubenswahrheiten auf mathematische Raisonnements zu gründen, um ihnen eine Grundlage zu verschaffen, welche in dem Gebiete der Erfahrung zugelassen wird. Dieser Irrthum hängt an einer Achtung, die man sich für kalte und durstige Geister nicht eingesteht. Man will sie auf ihre Weise überführen; man wähnt, daß Argumente in logischer Form mehr Gewißheit in sich schließen, als ein Gefühlsbeweis; und es ist nichts daran.

In der Region intellektueller und religiöser Wahrheiten, wie Leibnitz sie verhandelt hat, muß man sich des Gewissens wie einer Demonstration bedienen. Indem Leibnitz sich an abstrakte Raisonnements halten wollte, verlangt er von den Geistern eine Spannkraft, deren die wenigsten fähig sind. Metaphysische Werke, welche weder aus die Erfahrung, noch auf das Gefühl gegründet sind, ermüden, den Gedanken ungemein, und man kann sich dabey physisch und moralisch so übel befinden, daß man, um diese Empfindung zu besiegen, die Organe der Vernunft in seinem Kopfe zersprengen könnte. Ein Dichter Namens Baggesen, macht den Schwindel zu einer Gottheit; und dieser Gottheit muß man sich empfehlen, wenn man Werke studiren will, welche uns dermaßen auf den Gipfel der Ideen stellen, daß es uns an einer Leiter fehlt, um wieder zum Leben abzusteigen.

Metaphysische und religiöse Schriftsteller, welche zugleich beredt und gefühlvoll sind – wie es deren Einige giebt – sagen unserer Natur weit mehr zu. Weit davon entfernt, daß sie von uns ein Verstummen unseres Empfindungsvermögens [52] fordern sollten, damit unser Abstraktionsvermögen desto reiner wirke, verlangen sie, daß wir denken, fühlen, wollen sollen, damit die ganze Kraft unserer Seele uns bei dem Eindringen in die Tiefen des Göttlichen unterstütze. Bei der Abstraktion stehen bleiben, ist mit einer solchen Anstrengung verbunden, daß es uns nicht auffallen muß, wenn die Meisten darauf Verzicht geleistet haben, und wenn es ihnen vorgekommen ist, als müsse man jenseits des Sichtbaren nichts zugeben.

Die Erfahrungs-Philosophie ist in sich selbst vollständig; freilich ein gemeines Ganzes, aber geschlossen, begränzt, konsequent, so daß man davon befriedigt wird, wenn man sich an das Raisonnement hält, das in den Angelegenheiten dieser Welt hergebracht ist. Das Unsterbliche und Unendliche wird uns nur fühlbar durch das Gemüth; dieses allein vermag also ein Interesse über die hohe Metaphysik zu verbreiten. Es ist eine ganz falsche Ueberredung, wenn man glaubt, daß, je abstrakter eine Theorie sey, desto mehr müsse sie vor Täuschungen bewahren; denn gerade dadurch kann sie irre leiten. Man hält die Verkettung der Ideen für Beweis; man bringt Schimären mit Sorgfalt in Reih' und Glied, und meint, daß dies eine Armee sey. Nur das Genie des Gefühls ist über die Erfahrungs-Philosophie, wie über die spekulative erhaben, und nur dies Genie kann die Ueberzeugung über die Schranken der menschlichen Vernunft hinausführen.

Es kommt mir also vor, als ob man, mit aller Bewunderung für die Denkkraft und das gründliche Genie Leibnitzens, in seinen Schriften über metaphysische Theologie mehr Einbildungskraft und [53] Gefühl antreffen sollte, um vom Nachdenken in der Rührung ausruhen zu können. Leibnitz machte sich beinahe ein Gewissen daraus, seine Zuflucht zum Gefühl zu nehmen, indem er das Ansehn fürchtete, als habe er zur Wahrheit verführen wollen. Er hatte aber Unrecht; denn in Gegenständen dieser Art ist das Gefühl die Wahrheit selbst.

Die Ausstellungen, welche ich mir über diejenigen Werke Leibnitzens erlaubt habe, deren Gegenstand unauflösbare Fragen sind, finden keine Anwendung auf seine Schriften über die Bildung der Ideen im menschlichen Geiste. Diese haben eine glänzende Klarheit. Sie beziehen sich nehmlich auf ein Geheimniß, welches der Mensch bis auf einen gewissen Punkt ergründen kann; denn er weiß über sich selbst mehr, als über das Universum. Leibnitzens Meinungen in dieser Hinsicht zwecken vorzüglich auf moralische Vervollkommnung ab, wenn, wie einige deutsche Philosophen zu beweisen versucht haben, es ausgemacht ist, daß der freie Wille auf der Lehre beruht, welche die Seele von den äußeren Gegenständen losreißet, und daß die Tugend nicht ohne die vollkommenste Unabhängigkeit des Wollens existiren kann.

Mit bewundernswürdiger Dialektik hat Leibnitz das Lockische System bekämpft, welches alle unsere Ideen unseren Sensationen zuschreibt. Man hatte das bekannte Axiom aufgestellt, „daß in dem Verstande nichts sey, was nicht vorher in den Sinnen da gewesen;“ und Leibnitz fügte die erhabene Einschränkung hinzu: wofern es nicht der Verstand selbst ist 2). Aus diesem Prinzip ist die [54] ganze neue Philo­sophie abgeflossen, welche auf die Geister in Deutschland einen so beträchtlichen Einfluß hat. Diese Philosophie ist auch Erfahrungs-Philosophie; denn sie geht darauf aus, zu erkennen, was in uns vorgeht; sie bringt nur die Beobachtung des innersten Gefühls an die Stelle der Beobachtung äußerlicher Sensationen.

Locke's Lehre hatte in Deutschland Anhänger, welche, wie Bonnet und mehrere andere Philosophen in England, darauf ausgingen, diese Lehre mit den religiösen Gefühlen zu vereinbaren, zu welchen sich Locke selbst standhaft bekannt hat. Leibnitzens Genie sah alle Folgerungen dieser Metaphysik vorher; und was seinen Ruhm für immer begründet, ist, daß er in Deutschland die Philosophie der moralischen Freiheit gegen die des sensuellen Fatalismus aufrecht zu halten verstand. Während das übrige Europa jene Principe annahm, welche die Seele als ein rein passives Wesen darstellen, war Leibnitz der aufgeklärte Vertheidiger der idealistischen Philosophie, wie sein Genie sie aufgefaßt hatte. Nicht die mindeste Aehnlichkeit hatte sie weder mit Berkeley's System, noch mit den Träumereien der griechischen Skeptiker über das Nicht-Daseyn der Materie; allein sie vertheidigte das moralische Seyn in seiner Unabhängigkeit und in seinen Rechten.

 

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1) „Dem ersten Wahren gleich, das der Mensch glaubt.“ 

2) Nihil est in intellectu, quod non fuerit in sensu, nisi intellectus ipse.