BIBLIOTHECA AUGUSTANA

 

Johann Peter Hebel

1760 - 1826

 

Biblische Geschichten

Für die Jugend bearbeitet

 

II. Theil

 

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37.

Aussprüche Jesu.

 

Jesus benutzte seinen Aufenthalt in Jerusalem abermal, daß er das irregeführte Volk durch schöne Lehren einladete in das Reich Gottes. Er sprach unter andern:

«Meine Lehre ist nicht mein, sondern deß, der mich gesandt hat. So Jemand will deß Willen thun, der wird inne werden, ob diese Lehre von Gott sey, oder ob ich von mir selbst rede. So ihr bleiben werdet an meiner Rede, so seyd ihr meine rechten Jünger. Ihr werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen. Wer Sünde thut, der ist der Sünde Knecht.»

«Ich bin ein guter Hirte – ein guter Hirte läßt sein Leben für die Schaafe. – Ich kenne die Meinen und bin bekannt den Meinen. – Meine Schaafe hören meine Stimme, und sie folgen mir, und ich gebe ihnen das ewige Leben, und Niemand wird sie mir aus meiner Hand reißen. Der Vater, der sie mir gegeben hat, ist größer denn Alles, und Niemand kann sie aus meines Vaters Hand reißen. Ich und der Vater sind eins.»

Als er aber sagte: «Ich und der Vater sind eins,» hoben die Juden Steine auf, und wollten ihn steinigen. Denn die Zahl seiner Feinde und ihre Bosheit wurde immer größer. Es haßten ihn aber die Pharisäer und die Priester, weil er ihre Untugenden öffentlich mit Worten strafte, und ihre Scheinheiligkeit nicht mehr bestehen konnte. Viele aber von dem Volk hiengen ihm an, denn sie glaubten, daß er der Sohn Gottes sey, und daß er Israel erlösen werde.