Tagebücher

Journal

5. Mai 1797

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5. [May] 48.

Früh, wie gewöhnlich, an Sie gedacht. Nachher über Kritik. Dann Meister. Nach Tisch heftig gekannegießert. Meister. Spatzierengegangen – heiter und vernünftig unterwegs gedacht bes[onders] über die Göthesche Bemerckung, daß man so selten die rechten Mittel zu seinen Zwecken kennt und wählt, so selten den rechten Weg einschlägt. Ich scheine jezt fester und gründlicher werden zu wollen. Abends viel gegessen – mit der Frau Kr[eisamtmännin] über Carolinchen gesprochen. Spät recht lebhaft Söffchens Bild vor mir gehabt – En Profil, neben mir auf dem Kanapee – im grünen Halstuch – in Karacteristischen Situationen in Kleidern fällt sie mir am leichtesten ein. Abends überh[aupt] recht innig an Sie gedacht. Ich habe Ursach heute mit allem zufrieden zu seyn. Gott hat mich bisher liebevoll geführt – er wirds gewiß auch ferner thun.