Eugenie Schwarzwald
1872 - 1940
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Die Autorin
Eugenie Schwarzwald, Pädagogin, Sozialreformerin und Frauenrechtsaktivistin, wurde am 4. Juli 1872 in Polupanowka (Galizien) im österreichischen Kaiserreich als Eugenie Nußbaum geboren. Nach der Schulzeit studierte sie von 1895 bis 1900 Germanistik, Pädagogik und Philosophie an der Universität Zürich, die damals als einzige Frauen zum Studium zuließ. Am 30. Juli 1900 promovierte sie dort mit einer Arbeit über Berthold von Regensburg. Ihr Doktortitel wurde allerdings bei der Wiener Kultusbehörde nicht anerkannt. Nach ihrer Heirat mit Hermann Schwarzwald am 16. Dezember 1900 war sie in Wien zunächst als Dozentin an der Volkshochschule tätig. 1901 übernahm sie von Eleonore Jeiteles deren Mädchenlyzeum und mietete 1902 dafür Räumlichkeiten am Kohlmarkt. Allerdings genehmigte das Ministeriums die Schule nur für drei Jahre und für den Direktorenposten mußte sie einen ihrer Kollegen einsetzen. Die Einrichtung der Räume besorgte der junge Architekt Adolf Loos. Die Schule wuchs rasant, auch wurden im Lauf der Jahre verschiedene Schultypen angeboten. Es gelang ihr, einige wichtige Persönlichkeiten der Wiener Kulturszene als Lehrer für die Schule zu gewinnen, darunter Arnold Schönberg (Musik), Oskar Kokoschka (Zeichenunterricht), und Hans Kelsen (Soziologie und Wirtschaft). Ihre Schule war die erste in Österreich mit Koedukation von Jungen und Mädchen, auch war es die erste, an der Mädchen das Abitur machen konnten. 1913 zog die Schule in die Wallnerstraße 9. Außerdem plante sie ein zusätzliches, großes Schulzentrum am Semmering nach dem neuartigen Konzept der Landerziehung“. Doch das Projekt kam wegen des Ersten Weltkriegs nicht zustande. In dieser Zeit richtete sie außerdem Gemeinschaftsküchen für Bedürftige und Erholungsheime für verwundete Soldaten ein. Als die Nazis sich 1938 Österreich einverleibten, wurde ihre Schule geschlossen und Eugenie Schwarzwald flüchtete nach Zürich. Dort starb sie am 7. August 1940 an einem Krebsleiden.
Das Werk
Metapher und Gleichnis bei Berthold von Regensburg (Disssertaion 1900) Zur Mädchenschulreform (1911) Gottfried Keller in der Schule (1911) Selma Lagerlöf in der Schule (1912) Zehn Jahre Schule (1912) Projekt Semmeringschule (1913) Die Heimkehr des verlorenen Buches (1934) Die Ochsen von Topolschitz. Feuilletons (posthum 1995) Das Vermächtnis der Eugenie. Gesammelte Feuilletons 1908-1938 (posthum 2017) Briefe
Sekundäres
Die Schule (Bilddokumente) Jahresberichte des Mädchen-Lyzeums, Wien Österreichische Nationalbibliothek Eugenie Schwarzwald (Wikipedia) |