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Versuchsdurchführung

openSUSE - Installationsguide (Sonja)

Vorbereitung

Benötigte Hardware

Für die Installation von openSUSE Tumbleweed wird ein System mit folgenden Mindestanforderungen vorausgesetzt:

  • Prozessor: 64-Bit-Architektur (x86_64 oder ARM64)
  • Arbeitsspeicher (RAM): mindestens 2 GB (empfohlen: 4 GB oder mehr)
  • Festplattenspeicher: mindestens 20 GB (empfohlen: 40 GB oder mehr)
  • Bildschirmauflösung: mindestens 1024×768 Pixel
  • Netzwerkverbindung: empfohlen für den Zugriff auf aktuelle Updates während der Installation

Außerdem: Peripheriegeräte zur Eingabe (Maus, Tastatur), USB-Stick der USB 3.0 unterstützt / eine SD-Karte mit min. 8 GB besser 16 GB (bei Online-Netzinstallation reichen auch 4 GB, dann ist aber zusätzlich ein Netzwerkkabel nötig), evtl. einen SD-Karten-Adapter

Prüfung der Systemarchitektur

Vor Beginn der Installation ist sicherzustellen, dass das Zielsystem eine geeignete Architektur unterstützt. Insbesondere muss es sich um ein 64-Bit-fähiges System handeln, da openSUSE Tumbleweed 32-Bit-Architektur nur noch eingeschränkt unterstützt.

Methode 1: Über das bestehende Betriebssystem

Sofern auf dem System bereits ein Betriebssystem (z. B. Windows) installiert ist, kann die Architektur über die Systeminformationen geprüft werden.

Methode 2: Über das BIOS/UEFI

Falls kein Betriebssystem vorhanden ist oder ein vollständiger Wechsel auf openSUSE geplant ist, können grundlegende Informationen zur Architektur und Hardware auch direkt im BIOS bzw. UEFI des Systems eingesehen werden.

Zugang zum BIOS/UEFI

Der Zugriff auf das BIOS/UEFI erfolgt unmittelbar nach dem Einschalten des Geräts. Die hierfür benötigte Taste variiert je nach Mainboard- bzw. Systemhersteller. Eine Übersicht gängiger Hersteller und zugehöriger Tasten ist nachfolgend aufgeführt:

HerstellerTaste zum BIOS/UEFI
ASUSEntf / F2
MSIEntf
GigabyteEntf / F12
AcerF2
DellF2 / F12
HPEsc / F10
LenovoF1 / F2
ToshibaF2
MedionEntf / F2

Hinweis: Die jeweilige Taste sollte unmittelbar nach dem Einschalten des Systems mehrfach gedrückt werden, um einen erfolgreichen Zugriff zu gewährleisten.

Durchführung

1. Download OS

Das openSUSE-Betriebssystem kann von der offiziellen Website heruntergeladen werden. Dabei wird zwischen einem Offline-Image (ca. 4,3 GiB) für Installationen ohne Internetverbindung und einem deutlich kleineren Netzwerk-Image (ca. 300 MiB) für Installationen mit aktiver Internetverbindung unterschieden.

Das Offline-Image eignet sich für Systeme ohne stabile Internetverbindung oder wenn alle Pakete lokal verfügbar sein sollen; das Netzwerk-Image ist ideal bei stabiler Internetverbindung, da es aktuelle Pakete direkt während der Installation aus dem Netz lädt.

In unserem Versuch wurde das Offline-Image gewählt.

2. Installationsmedium

Zur Erstellung eines bootfähigen Installationsmediums wurde eine SD-Karte mit dem Tool balenaEtcher beschrieben. Diese Software ist plattformübergreifend verfügbar (Windows, macOS, Linux) und ermöglicht das unkomplizierte Übertragen von ISO-Abbildern auf USB-Datenträger.

Die Erstellung der bootfähigen SD-Karte hat in unserem Versuch nur ca. 1,5 Minuten gedauert.

3. BIOS-Einstellungen

Bei Systemen mit einem MSI-Mainboard (siehe Tabelle unter Voraussetzungen) erfolgt der Zugriff auf das BIOS unmittelbar nach dem Einschalten des Rechners durch mehrfaches Drücken der Entf-Taste. Alternativ kann auch F2 funktionieren, abhängig vom Modell. Für die erfolgreiche Installation von openSUSE Tumbleweed sind bestimmte BIOS-Einstellungen notwendig. Die nachfolgenden Punkte basieren auf einem MSI-Mainboard mit „Click BIOS 5“.

CSM/UEFI-Modus aktivieren

Im Menü Settings → Advanced muss unter „BIOS CSM/UEFI Mode“ die Option [UEFI] ausgewählt sein. Diese Einstellung ist notwendig, da aktuelle Linux-Distributionen, einschließlich openSUSE, im UEFI-Modus installiert werden sollten. Ein Betrieb im Legacy/CSM-Modus kann zu Kompatibilitätsproblemen führen. UEFI (Unified Extensible Firmware Interface) ist der moderne Nachfolger des klassischen BIOS. Es bietet eine schnellere Bootzeit, größere Flexibilität bei der Partitionsverwaltung (z. B. GPT statt MBR) und bessere Sicherheitsfunktionen wie Secure Boot.
Der CSM-Modus (Compatibility Support Module), auch Legacy-Modus genannt, emuliert ein altes BIOS-Verhalten, um ältere Betriebssysteme oder Softwarekomponenten zu unterstützen. Für moderne Systeme und Betriebssysteme wird jedoch der UEFI-Modus empfohlen.

Secure Boot deaktivieren

Unter Settings → Security → Secure Boot sollte die Option Secure Boot auf [Disabled] gesetzt werden. Dies verhindert, dass das BIOS unsignierte Bootloader blockiert, was bei der Installation von Linux-Systemen häufig der Fall ist. Ein Bootloader ist ein kleines Programm, das beim Start des Rechners als Erstes ausgeführt wird und das eigentliche Betriebssystem lädt. Ein unsignierter Bootloader ist ein Bootloader, der nicht kryptografisch signiert wurde bzw. keine gültige Signatur besitzt, die vom BIOS (UEFI-Firmware) anerkannt wird.
Secure Boot erlaubt standardmäßig nur das Ausführen von signierten Bootloadern, die z. B. von Microsoft oder vom Gerätehersteller freigegeben wurden. Viele Linux-Distributionen nutzen eigene Bootloader oder Modifikationen, die möglicherweise nicht mit diesen Signaturen versehen sind – daher kann Secure Boot die Ausführung blockieren.

Fast Boot deaktivieren

Im Bereich Settings → Boot ist die Option MSI Fast Boot sowie Fast Boot zu deaktivieren. Diese Einstellungen verkürzen den Bootvorgang, können jedoch das Erkennen von USB-Installationsmedien verhindern, was in unserem Versuch auch der Fall war. Nach Abschluss aller Änderungen wird das BIOS über F10 gespeichert und das System neu gestartet.

Dual-Boot-Auswahl nach der Installation

Wenn openSUSE im Dual-Boot mit einem anderen Betriebssystem (z. B. Windows) installiert wurde, kann beim Systemstart durch mehrfaches Drücken von F11 das Boot-Menü geöffnet werden. Dort lässt sich dann das gewünschte Betriebssystem manuell auswählen. In der hier durchgeführten Installation wurde die angeschlossene SD-Karte vom System automatisch erkannt und als primäres Installationsmedium verwendet.

Wenn dieser Startbildschirm erscheint und die Option „Installation“ ausgewählt werden kann, ist der USB-Stick korrekt erstellt worden und das System bootet erfolgreich vom Installationsmedium.

Installationseinstellungen

  • Systemrolle: Auswahl der gewünschten Desktop- oder Server-Umgebung.
  • Netzwerkeinrichtung: Konfiguration von LAN/WLAN. Dieser Schritt kann bei Verwendung eines Offline-Images übersprungen werden – eine spätere WLAN-Einrichtung in der grafischen Benutzeroberfläche ist problemlos möglich.
  • Zusatzprodukte und Repositories: Möglichkeit, zusätzliche Softwarequellen hinzuzufügen (nicht zwingend erforderlich bei Offline-Installation).
  • Festplattenpartitionierung: Einrichtung des Zieldatenträgers, automatische oder manuelle Partitionierung.
  • Zeitzone: Auswahl der gewünschten Region und Zeitzone.
  • Benutzereinstellungen: Festlegen eines Benutzerkontos und Passworts für den späteren Systemzugriff.
Systemrolle

Im Schritt „Systemrolle“ wird festgelegt, welche Art von System installiert werden soll. openSUSE bietet hier vordefinierte Rollen, die unterschiedliche Software-Pakete und Voreinstellungen enthalten.

In dieser Installation wurde die Option „Desktop mit KDE Plasma“ ausgewählt, da es sich besonders gut für sogenanntes Ricing eignet – also das individuelle Anpassen und „Stilisieren“ der Desktop-Umgebung. Durch seine hohe Flexibilität, umfangreiche Konfigurationsmöglichkeiten und Unterstützung für benutzerdefinierte Designs ist KDE dafür ideal geeignet.

Netzwerkeinrichtung

In dieser Installation wurde bewusst auf die Netzwerkkonfiguration während des Setups verzichtet, da das Offline-Image verwendet wurde. Die WLAN-Verbindung wurde stattdessen später in der KDE-Oberfläche eingerichtet.

Partitionierung

Für ein funktionierendes Dual-Boot-System muss sichergestellt sein, dass Windows und Linux auf getrennten Partitionen liegen. Außerdem darf die Windows-Partition nicht gelöscht oder überschrieben werden. Im Rahmen der Installation schlägt openSUSE automatisch eine sinnvolle Partitionierung vor, die auf der bestehenden Festplattenstruktur basiert. In diesem Fall wurde ein System mit bereits installiertem Windows erkannt, weshalb die Partitionierung so angepasst wurde, dass ein Dual-Boot möglich ist.

Ergebnisse

Die Installation von openSUSE Tumbleweed verlief erfolgreich. Beim Systemstart kann nun über das Dualboot-Menü (aufrufbar mit der Taste F11) zwischen den installierten Betriebssystemen gewählt werden. Dies ermöglicht ein paralleles Arbeiten mit beispielsweise Windows und openSUSE auf demselben Rechner.

Nach erfolgreicher Inbetriebnahme des Systems wurde ein erster Versuch unternommen, das Erscheinungsbild von openSUSE anzupassen – ein Prozess, der in der Linux-Community unter dem Begriff „Ricing“ bekannt ist.
In diesem Fall wurde unter KDE Plasma ein angepasstes Design gewählt, das erste gestalterische Änderungen am Desktop und der Benutzeroberfläche umfasst. KDE bietet hierfür eine hohe Flexibilität und zahlreiche Gestaltungsmöglichkeiten.

Probleme

Nach dem ersten Start der Benutzeroberfläche kam es zu Problemen bei der Herstellung einer WLAN-Verbindung. Der verwendete WLAN-Adapter wurde zwar vom System erkannt, konnte jedoch zunächst keine Verbindung zu einem Netzwerk herstellen. Das Problem konnte mithilfe des Terminal-Tools nmtui (Network Manager Text User Interface) gelöst werden. Über nmtui ließ sich eine Verbindung zu einem verfügbaren WLAN problemlos einrichten.

Kapitel 2: Debian (Julian)

Vorbereitung

Verwendete Hardware

Für die Installation und den Betrieb von Debian 12 („Julian“) wurde ein leistungsfähiger Desktop-PC ohne Virtualisierung verwendet:

  • Prozessor: AMD Ryzen 5 3600 (6 Kerne, 12 Threads)
  • Arbeitsspeicher: 16 GB DDR4
  • Speicher: 1 TB M.2 SSD
  • Grafikkarte: NVIDIA GTX 1070
  • Peripherie: Tastatur, Maus, Bildschirm
  • Netzwerk: LAN-Verbindung zum Router

Diese Ausstattung bietet eine solide Basis sowohl für Desktop-Anwendungen als auch für Serverdienste.

Systemanforderungen (offiziell empfohlen)

  • Prozessor: 64-Bit-kompatibel
  • RAM: mind. 2 GB (empfohlen: 4 GB oder mehr)
  • Festplatte: mind. 10 GB (empfohlen: 25 GB oder mehr)
  • Bootfähiger USB-Stick oder DVD
  • Internetverbindung (optional, aber empfohlen)

Download und Erstellung des Installationsmediums

Die Debian ISO-Datei kann unter https://www.debian.org/distrib/ heruntergeladen werden. Es stehen vollständige ISO-Images sowie sogenannte „netinst“-ISOs zur Verfügung.

In diesem Versuch wurde das vollständige ISO-Image verwendet. Zur Übertragung auf ein bootfähiges Medium wurde das Tool balenaEtcher verwendet:

Terminal window
# Beispielhafte Schritte:
balenaEtcher starten ISO auswählen USB-Stick auswählen Flash

Durchführung

BIOS/UEFI-Konfiguration

Um die Debian-Installation zu starten, muss im BIOS/UEFI der USB-Stick als primäres Bootmedium eingestellt werden. Zusätzlich wurden folgende Einstellungen angepasst:

  • UEFI-Modus aktiviert
  • Secure Boot deaktiviert
  • Fast Boot deaktiviert

Start der Installation

Nach dem Booten vom USB-Stick erscheint das Debian-Installationsmenü. Es wurde die Option „Graphical Install“ gewählt.

Folgende Schritte wurden durchgeführt:

  1. Sprachauswahl: Englisch
  2. Tastatur: Deutsch (ohne Akzenttasten)
  3. Netzwerk: Automatische Konfiguration über DHCP (LAN)
  4. Hostname: debianserver
  5. Domainname: leer gelassen
  6. Benutzer einrichten: Root-Account deaktiviert, normaler Benutzer mit sudo-Rechten erstellt
  7. Zeitzone: Europa/Berlin
  8. Partitionierung: Geführt – gesamte Festplatte mit LVM

Auswahl der Software

Bei der Softwareauswahl wurde folgendes installiert:

  • Debian Desktop Environment: GNOME
  • Zusätzliche Software: SSH-Server, Standard-Systemtools, ufw
  • Paketquellen: Automatisch über Debian-Spiegelserver bezogen

Ergebnisse

Die Installation verlief erfolgreich. Beim ersten Systemstart erschien der GNOME-Login-Bildschirm. Debian bootet schnell und läuft stabil.

Probleme

ProblemLösung
Grafikkartentreiber nicht optimalProprietäre NVIDIA-Treiber nachträglich installiert (nvidia-driver)
Kein Ton über HDMIPulseaudio & Ausgabequelle manuell angepasst
Java nicht vorinstalliertMit apt nachinstalliert (default-jdk)

Ergebnisse

  • Debian 12 läuft stabil und ressourcenschonend
  • Stromverbrauch: Idle 38–42 W, unter Last bis 150 W
  • Debian überzeugt durch Zuverlässigkeit und einfache Wartung

Vergleich zu anderen Distributionen:

MerkmalDebianopenSUSE TumbleweedArch Linux
Release-ModellStable (Point Release)Rolling ReleaseRolling Release
PaketverwaltungAPT/dpkgZypper/RPMPacman
Standard-SoftwareBewährt, stabilSehr aktuellSehr aktuell
ZielgruppeServer, DesktopDesktop, Power-UserPower-User, Bastler
StromverbrauchGeringMittelGering

Fazit

Debian erwies sich im Versuch als stabil, zuverlässig und gut dokumentiert. Die umfangreichen Paketquellen sowie der Fokus auf getestete Software machen es ideal für den produktiven Einsatz – sowohl als Desktop-Umgebung als auch als Server-Plattform.

Installation und Einrichtung von Alpine Linux auf dem Raspberry Pi 3 B (Veit)

🔧 Vorbereitung: Download und Image-Erstellung

Offizielle Downloadseite: https://alpinelinux.org/downloads/

KomponenteBeschreibung
Raspberry Pi 3 B(kompatibel auch mit Modell B+)
microSD-KarteEmpfohlen: ab 8 GB, idealerweise Class 10
SD-KartenlesegerätZur Übertragung des Images
Tastatur und MonitorAlternativ: serielle Konsole
Ethernet-VerbindungWLAN-Konfiguration ist initial nicht enthalten
Rechner mit Linux/macOS/WindowsFür die Vorbereitung der SD-Karte

Bitte laden Sie die Variante für Raspberry Pi mit der Architektur armv7 herunter.
Das Image wird anschließend entpackt und mit einem geeigneten Tool (z. B. dd, BalenaEtcher oder cp) auf die SD-Karte geschrieben.

Nach dem Einlegen der SD-Karte in den Raspberry Pi und dem Anschluss der Stromversorgung sollte das System starten.


🚀 Erstkonfiguration mittels setup-alpine

Nach dem Start erscheint eine Login-Aufforderung. Verwenden Sie:

  • Benutzername: root
  • Passwort: (kein Passwort erforderlich)

Zur grundlegenden Einrichtung führen Sie den folgenden Befehl aus:

Terminal window
setup-alpine

Schrittweise Konfiguration:

  1. Tastaturlayout: z. B. de für deutsch
  2. Hostname: z. B. alpinepi
  3. Netzwerkinterface: Standardwert [eth0]
  4. IP-Konfiguration: Standardwert [dhcp]
  5. WLAN-Konfiguration: Wird übersprungen
  6. Root-Passwort: Ein neues Passwort vergeben und bestätigen
  7. Zeitzone: z. B. Europe/Berlin (Verfügbare Optionen mit ? einsehbar)
  8. Proxy-Einstellungen: Leerlassen → [none]
  9. NTP-Dienst: Standardwert [chrony]
  10. Mirror-Auswahl (apk): Standardwert [1]
  11. Benutzerkonten: Optional, für Testzwecke überspringen → [no]
  12. SSH-Server: openssh auswählen
  13. Ort für Konfigurationsdateien: [mmcblk0p1] (entspricht der SD-Karte)
  14. Paket-Cache-Verzeichnis: ebenfalls [mmcblk0p1]

Anschließend speichern Sie die Konfiguration mit:

Terminal window
lbu commit

🔐 Einrichtung eines sicheren SSH-Zugangs (nur root)

1. Generierung eines SSH-Schlüssels (auf dem Client-Rechner)

Falls noch kein SSH-Schlüsselpaar vorhanden ist:

Terminal window
ssh-keygen -t ed25519

2. Übertragung des öffentlichen Schlüssels auf den Raspberry Pi

Terminal window
ssh-copy-id root@<IP-Adresse-des-Raspberry-Pi>

Dieser Befehl fügt den öffentlichen Schlüssel automatisch der Datei /root/.ssh/authorized_keys hinzu.

3. Deaktivieren der Passwortauthentifizierung

Öffnen Sie die Konfigurationsdatei des SSH-Dienstes:

Terminal window
vi /etc/ssh/sshd_config

Ändern oder ergänzen Sie folgende Zeile:

PasswordAuthentication no

Optional: PermitRootLogin kann auf prohibit-password oder yes gesetzt bleiben.

4. Neustart des SSH-Dienstes

Terminal window
rc-service sshd restart

5. Persistentes Speichern der Änderungen

Terminal window
lbu add /etc/ssh
lbu commit -d

Die Verbindung ist nun über SSH-Schlüssel gesichert, ein Passwort-Login ist deaktiviert:

Terminal window
ssh root@<IP-Adresse-des-Raspberry-Pi>

✅ Zusammenfassung

Durch die oben beschriebenen Schritte wurde:

  • Alpine Linux erfolgreich im diskless-Modus aufgesetzt
  • Der Zugriff via SSH über Schlüsselauthentifizierung eingerichtet
  • Die Passwortauthentifizierung deaktiviert, um die Sicherheit zu erhöhen

🛠 Bekannte Probleme und Lösungen

ProblemMögliche Ursache / Lösung
Netzwerkverbindung funktioniert nichtEthernetkabel überprüfen, DHCP im Router aktivieren
Kein SSH-ZugangSicherstellen, dass sshd läuft (rc-status) und Port 22 erreichbar ist
apk update schlägt fehlMirror möglicherweise veraltet → /etc/apk/repositories prüfen und ggf. ersetzen
Änderungen nach Neustart nicht vorhandenlbu commit vergessen – dieser Befehl speichert alle Konfigurationsänderungen
SSH-Schlüssel wird nicht akzeptiertDateirechte prüfen: ~/.ssh/authorized_keys sollte chmod 600 haben
Kein Zugriff auf rc-servicePrüfen, ob man als root eingeloggt ist

Void (Johannes)

Vorbereitung

Testumgebung:

  • RAM: 8 GB
  • Prozessoren: 8 CPUs
  • Virtuelle Festplatte: 15,00 GB
  • Virtualisierungssoftware: GNOME Boxes

1. Download der Images: Die jeweils aktuellsten Images wurden von der offiziellen Website heruntergeladen: https://voidlinux.org/download/

  • void-live-x86_64-20250202-base.iso (Stand: 21.05.25)
  • void-live-x86_64-20250202-xfce.iso (Stand: 21.05.25) 2. Installation als virtuelles System: Die Installation beider Varianten erfolgt mithilfe von GNOME Boxes unter Verwendung der oben genannten Spezifikationen.

Durchführung

Base Image + DWM/ST

Ziel hier ist es ein möglichst minimalistisches System mithilfe des Base-Images zu erstellen. Hierfür werden die Tools DWM und ST verwendet, beide entwickelt von suckless.

Void-installer

Einloggen mit Benutzer: root / Passwort: voidlinux Starten der Installation: void-installer

Hierbei wird man durch die Erstellung des Systems durchgeleitet und man wählt entsprechende Optionen aus (Keyboard Layout, Source, Timezone, etc.). Die einzige Schwierigkeit hierbei ist die manuelle Erstellung der Partitionen: Zuerst muss man das richtige Label wählen für die Partitionen (GPT für EFI-Systeme/DOS(MBR) für BIOS-Systeme). Da GNOME Boxes BIOS verwendet ist hier DOS auszuwählen, was die Erstellung der Partitionen erleichtert, da keine spezielle EFI Partition erstellt werden muss. Auf eine Swap-Partition wurde hier zur Einfachheit auch verzichtet.

Anschließend wählt man noch das Filesystem: In diesem Fall wurde ext4 verwendet.

Erstellung der Partition

Auswahl des Filesystems

Xorg und Xinit

Update des Systems und Installation von Xorg Display Server:

Terminal window
sudo xbps-install -Syu
sudo xbps-install -S xorg xinit make

DWM und ST

Zuerst die Dependencies installieren:

Terminal window
sudo xbps-install -S base-devel libX11-devel libXft-devel libXinerama-devel freetype-devel fontconfig-devel

Dann Download von DWM und ST mithilfe von Chromium:

Terminal window
sudo xbps-install -S chromium # kann mit startx /bin/chromium gestartet werden

Dann Installation (Stand: 21.05.25):

Terminal window
cd .config
mkdir suckless # benutzerdefinierter Ordnername möglich
cd suckless
mv ~/Downloads/dwm-6.5.tar.gz ~/.config/suckless # Anpassen der aktuellen Version
mv ~/Downloads/st-0.9.2.tar.gz ~/.config/suckless # Entsprechend der aktuellen Version
tar -xvf dwm-6.5.tar.gz
tar -xvf st-0.9.2.tar.gz
cd dwm
sudo make clean install
cd ..
cd st
sudo make clean install
startx /usr/local/bin/dwm

Autostart von DWM bei startx:

Terminal window
vi ~/.xinitrc
exec /usr/local/bin/dwm
  1. Installation Tools für Vergleich:
Terminal window
sudo xbps-install -S neofetch # Gibt viele Informationen, wie z.B. Paketanzahl, RAM-Nutzung
sudo xbps-install -S htop # Nicht statische RAM-Nutzung

Für die Installation des Xfce Image ist nur Schritt 1. und 4. notwendig.

Vergleich

Für den Vergleich wurden beide Systeme im Idle-Zustand, sowie während dem Abspielen eines 1080p-Youtube Videos, mithilfe von htop untersucht. Außerdem wurde neofetch verwendet, um die Anzahl der installierten Pakete herauszufinden.

Base: RAM Idle

Xfce: RAM Idle

Ergebnisse

RAM-Nutzung und Anzahl Pakete

TestBaseXfce
RAM IDLE~150 MB~300 MB
RAM VIDEO PLAYBACK~595-645 MB~780-820 MB
PACKAGES~460~630

Dadurch lässt sich zeigen, dass beide Varianten einen geringen RAM-Verbrauch aufweisen.

Installationsaufwand

Der Installationsaufwand mithilfe von void-installer ist moderat. Im Vergleich zu vielen anderen Distributionen müssen Partition selbst erstellt werden, d.h. man muss sich bewusst sein welche Variante zu dem System passt (EFI vs BIOS; GPT vs MBR). Auch muss man sich selber für ein Filesystem entscheiden, z.B. ext4 vs btrfs.

Die manuelle Installation von Xorg, sowie die Installation von DWM+ST sorgen für deutlich mehr Aufwand als bei dem Xfce Image um zu einem brauchbaren System zu kommen.

Probleme

Xorg Tastaturlayout auf Englisch, auch wenn man in void-installer das Tastaturlayout “de” angegeben hat. Temporärer Fix: setxkbmap de

AerynOS (Hannes)

AerynOS ist eine neue Linux Distribution, die sich gerade in der Alpha-Phase befindet. Sie ist keine Abspaltung von einer anderen Distribution, sondern wurde von Grundauf neu entwickelt.

Die Vision der Distribution ist, ein neues System ohne “Technische Schulden” zu schaffen. Jedes neue Feature wird sorgfältig abgewogen.

AerynOS wurde von Ikey Doherty ins Leben gerufen, der schon durch Projekte wie SolusOS in der Linux-Welt bekannt ist. AerynOS hieß ehemalig SerpentOS.

Vision

Die Vision von AerynOS ist es eine moderne, schlanke Linux-Distribution zu sein.

Ziel ist es nicht unbedingt eine Distribution zu sein, die tatsächlich genutzt wird, sondern den Status-Quo in Frage zu stellen um so neue Konzepte zu entwickeln, von denen andere Distros auch profitieren können.

Strategie

Die Distribution möchte vor allem durch die grundlegenden Funktionen einer Linux Distribution modern werden.

Daher wurde ein Neues Tooling entwickelt.

Der Paket-Manager moss (in Rust geschrieben) kann das System atomar Updaten. Atomare Updates sind im Wesentlichen die Aktualisierung des Systems in einer einzigen Operation. Diese Operation wird von moss auch getracked und ist somit reversibel. Es ist also möglich, bei einem Fehlerhaften Update das System in einen vorherigen Zustand zu bringen, der Funktioniert hat.

Das Build-System boulder (in Rust geschrieben) nutzt sogenannte “Rezepte”, das sind Anleitungen die beschreiben wie eine Software für den Nutzer erzeugt und installiert werden kein.

Boulder is the tool we use to generate installable .stone packages from a YAML recipe, stone.yml. The recipe contains machine-readable metadata in a declarative format, along with “steps” (instructions) used to build the package.

boulder wird intern von moss verwendet um installierbare .stone Pakete aus den stone.yml Rezepten zu generieren. Jedes Rezept enthält Metadaten zu dem Paket und eine automatisierbare Anleitung zum Bauen und Installieren des Pakets. boulder kann selbständig und sehr intelligent die notwendigen Runtime-Abhängigkeiten eines Build-Artefaktes herausfinden und somit den Aufwand für Paket-Ersteller erheblich reduzieren.

Leveraging a series of intelligent patterns and helpers, boulder can analyse and collect the build artefacts into the correct subpackages and automatically discover most runtime dependencies, thus vastly decreasing the workload for the developer.

Architektur

  • Init-System: Systemd

  • Toolchain: LLVM/clang

  • Libraries: libc++, glibc

  • Rolling Release

  • Atomare Update

  • clang ist default Compiler

Vorbereitung

Als Hardware wurde eine Lenovo ThinkStation P340 Tiny verwendet. Dieser PC hat folgende Hardwareausstattung.

  • Intel Core i7 vPro 10th Gen
    • Comet Lake (14 nm)
    • Kerne: 8 Kerne / 16 Threads
    • Taktrate: 2,0 GHz mit Boostbis 4,5 GHz
    • Cache: 16 MB L3-Cache, 256 KB L2-Cache pro Kern, 64 KB L1-Cache pro Kern
    • TDP: 35 W (wegen T sehr energieeffizient)

Durchführung

Installation

  1. ISO herunterladen
  2. Auf USB-Stick flashen sudo dd if=AerynOS-2025.03-GNOME-x86_64.iso of=/dev/sda bs=4M conv=fsync oflag=direct status=progress und mit sudo sync Schreibprozess erzwingen
  3. PC von USB-Stick booten

ThinkStation

ThinkStation P340

Ventoy

Ventoy Boot

Live Umgebung

Gnome

Installation mit lichen

Lichen

Ergebnisse

Benutzerfreundlichkeit

Aufgrund des Alpha-Statuses is AerynOS noch in keine sehr benutzerfreundlichen Zustand. Die Einrichtung von speziellen Wlan-Netzwerken, z. B. eduroam funktioniert noch nicht.

Als Desktop-Umgebung wird standardmäßig GNOME verwendet, die neue und in Rust geschriebene Umgebung COSMIC wird allerdings sehr gut unterstützt und ist beim Installationsprozess auswählbar. COSMIC befindet sich auch noch in der Alpha-Phase und hat daher auch noch ein paar Ecken und Kanten. Nichtsdestotrotz ist COSMIC schon für den täglichen Gebrauch verwendbar.

Softwareangebot

Das Softwareangebot ist noch nicht sehr ausgereift. Trotz des frühen Stadiums hat die Distribution aber schon einige Pakete und eine solide Grundlage für das weitere Hinzufügen von Paketen.

Eine Suche durch das Rezept-Repository ergibt 918 Pakete:

Terminal window
recipes ( 2025-05-repo-rebuild)
glob **/stone.yaml | length
918

Das Erstellen von neuen Paketen ist nicht besonders schwer und gut unter Basic Packaging Workflow beschrieben.

Performance

Durch die Verwendung von LLVM und einem starken Fokus auf Performance ist die Distribution sehr effizient. Beim Bauen der Pakete wird viel Wert auf Feature-Flags gelegt, die die Performance der Software verbessern. Wo möglich wird auch LTO (Link Time Optimization) eingesetzt.

Community-Support und Dokumentation

Der Austausch der Community findet hauptsächlich auf dem Matrix-Channel der Distribution statt. Dort kann man sehr einfach mit den Entwicklern und Moderatoren der Distribution in Kontakt treten. Es wird sehr schnell geantwortet und der Austausch ist immer freundlich und konstruktiv :)

Geschichte der Distro

  • Jun 2020: Projekt wird als SerpentOS ins Leben gerufen
  • Sep 2023: Rewrite Tooling from D to Rust
  • Dez 2024: Erster Alpha Release
  • Feb 2025: Rebrand from Serpent OS to AerynOS

Quellen