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„Wir leisten einen zentralen Beitrag zu einer nachhaltigen und zukunftsfähigen Bauindustrie“
Netzwerktreffen im TTZ Aichach und an der Technischen Hochschule Augsburg: Promovierende stellen Best-Practices zur Weiterentwicklung der Bauindustrie vor
„Bei den jährlichen Netzwerktreffen des BayWISS-Kollegs ‚Infrastruktur, Bauen und Urbanisierung‘ wird deutlich: Die Forschenden der bayerischen Hochschulen leisten einen zentralen Beitrag zu einer nachhaltigen und zukunftsfähigen Bauindustrie. Es freut mich sehr, dass das diesjährige Treffen im Technologietransferzentrum in Aichach stattfindet. Es ist eines von insgesamt fünf TTZ der Technischen Hochschule Augsburg. Das Besondere an den TTZ ist der Bezug zur Praxis. Denn hier kommt Forschung direkt zur Anwendung“, sagt Prof. Dr. Frank Danzinger, Vizepräsident für Technologie und Forschung der THA.
„Am TTZ in Aichach greifen wir aktuelle Fragestellungen im Beton- und Holzbau auf und entwickeln gemeinsam mit unseren Kooperationspartnern aus der Bauwirtschaft innovative Lösungen. Hierzu erarbeiten insbesondere auch unsere Promovierenden in den Kooperationsprojekten nachhaltige Ergebnisse“, sagt Prof. Dr.-Ing. Sergej Rempel, wissenschaftlicher Leiter des TTZ Aichach im Forschungsbereich Massivbau und Experte für Carbon-Recyclingbeton an der Fakultät für Architektur und Bauwesen der THA. Er hatte als beratendes Mitglied im Beirat des BayWISS-Verbundkollegs IBU das diesjährige Programm des Netzwerktreffens konzipiert. Unterstützt wurde er dabei von den Promovierenden am TTZ in Aichach sowie vom BayWISS-Verbundkolleg IBU.
Sich austauschen und Synergien bilden
„Im BayWISS-Kolleg ‚Infrastruktur, Bauen und Urbanisierung‘ ermöglichen wir, dass sich die Professorinnen und Professoren, die Promotionsvorhaben betreuen, und die Promovenden, die aktuell promovieren, austauschen können. Damit bieten wir den Forscherinnen und Forschern in Bayern eine Plattform, um Synergien zu entwickeln“, sagt Sylvia Summerer, Koordinatorin des BayWISS-Verbundkollegs IBU. Das Verbundkolleg ist Teil des Bayerischen Wissenschaftsforums – BayWISS, das sich als Kooperationsplattform aller 13 bayerischen Universitäten, 19 Hochschulen für angewandte Wissenschaften (HAW/TH) und 6 Kunsthochschulen versteht und einen strukturierten Weg zur Promotion ermöglicht.
Im TTZ Aichach werden Baumaterialien radikal optimiert und neuartig kombiniert
Auf der Fachtagung präsentierten die jungen Forschenden der bayerischen Hochschulen in Kurzvorträgen, welche Innovationen sie aktuell in den Themenfeldern Massivbau entwickeln. Die Promovierenden am Technologietransferzentrum (TTZ) Aichach stellten u.a. das Forschungsprojekt trimSLAB vor, das im Rahmen der Förderrichtlinie DATIpilot des Bundesministeriums für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR) als DATIpilot Innovationssprint gefördert und mit der Firma Lindermayr GmbH & Co. KG realisiert wird. In diesem Projekt werden materialoptimierte Betonplatten für Gebäudegeschossdecken entwickelt, indem z.B. eine Trapezstruktur mit viel Hohlräumen konstruiert wird, die genauso tragfähig ist wie eine herkömmliche dicke Stahlbetondecke.
Einblicke gab es auch in das Projekt GiFaTex, in dem recycelte Alttextilfasern in Gipsfaserplatten eingesetzt werden. Ein Projekt, bei dem die Firmen Knauf Gips KG, Trützschler Nonwovens GmbH und Schmid Trockenbau GmbH eingebunden sind und das im Rahmen der Fördermaßnahme „Ressourceneffiziente Kreislaufwirtschaft – Zirkuläre Textilien“ vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert wird.
Vorgestellt wurden ebenso Ergebnisse zum Verbundverhalten von Carbonbeton. Dabei untersuchen die Promovierenden am TTZ Aichach aktuell in Zusammenarbeit mit dem Augsburger Unternehmen Albani, wie gut die Carbonfasern oder -stränge mit der Betonmatrix verbunden sind und Kräfte übertragen können.
Promovierende der Technischen Hochschule Deggendorf, der Technischen Hochschule Würzburg-Schweinfurt und der Hochschule für angewandte Wissenschaften in München stellten ihre Promotionsvorhaben aus dem Stahl- und Verbundbau sowie dem Betonbau und zur Baumaterialforschung vor.
Landrat Klaus Metzger und Erster Bürgermeister Klaus Habermann zeigten sich beeindruckt
„Klimaschutz, Ressourcenschonung, Fachkräftemangel, Verkürzung von Bauzeiten und vieles mehr sind die aktuellen Herausforderungen im Bauwesen, die es zu bewältigen gilt. Hier am TTZ Aichach ist erlebbar, wie nachhaltig und effizient künftig gebaut werden kann. Wir als Landkreis Aichach-Friedberg profitieren schon heute von diesem Know-how“, sagt Dr. Klaus Metzger, Landrat des Landkreises Aichach-Friedberg, der im Frühjahr Studierenden der Fakultät für Architektur und Bauwesen der THA bereits die Möglichkeit gegeben hatte, für den Landkreis Aichach-Friedberg den Kreisbauhof der Zukunft zu entwerfen.
Klaus Habermann, Erster Bürgermeister der Stadt Aichach, sagt:
„Ein Besuch im TTZ Aichach ist mehr als eine Fort- und Weiterbildung. Es ist immer ein Blick in die Zukunft und ein Einblick in die Innovationspotenziale der Bauwirtschaft. Die Forschenden der Technischen Hochschule Augsburg sowie die beteiligten Baufirmen und Handwerksbetriebe aus unserer Region zeigen hier eindrucksvoll, wie sich alternative Materialien und innovative Produktionsmethoden im Beton- und Holzbau einsetzen lassen, wie Fertigungsprozesse digitalisiert und noch weiter automatisiert werden können, um Bauvorhaben schneller, ressourcenschonender und kostengünstiger zu realisieren.“
Seit 2023 wird das TTZ Aichach – das vierte von insgesamt fünf TTZ der THA – im Rahmen der Initiative Hightech Agenda Bayern vom Freistaat Bayern gefördert. Die Stadt Aichach und der Landkreis Aichach-Friedberg unterstützen das Technologietransferzentrum mit Räumlichkeiten.
Forschung erfolgt im TTZ Aichach in einer 1.800 m² großen Halle
Der erste Tag des Netzwerktreffens fand in der 1.800 m² großen Halle des TTZ in Aichach statt, in der die Projekte in enger Kooperation mit regionalen Partnern realisiert werden. Ausgestellt waren Modelle zu den aktuellen Forschungsprojekten des TTZ Aichach aus dem Beton- und Holzbau. Ebenso konnte der Maschinenpark, an dem die Forschenden ihre Projekte in der Halle bearbeiten, besichtigt werden. Am zweiten Tag trafen sich die Forschenden an der Technischen Hochschule in Augsburg und setzten mit Workshops die Fachtagung fort. Ein besonderes Highlight dort war die Führung durch das neue Seminar- und Bürogebäude der THA als ein gutes Beispiel für modernes und ressourcenschonendes Bauen: Der zweigeschossige Modulbau mit 1.000 Quadratmetern Fläche wurde in Holz-Hybridbauweise über einem Parkplatz in nur vier Monaten CO2-optimiert errichtet.
Impressionen vom Netzwerktreffen


Rückblick auf das Programm
Weitere Informationen
BayWISS-Verbundkolleg ,,Infrastruktur, Bauen und Urbanisierung“
Das BayWISS-Verbundkolleg vernetzt Forscherinnen und Forscher in Bayern über Hochschularten hinweg und bietet eine starke Plattform für die Entwicklung von Synergien. Das interdisziplinär zusammengesetzte Verbundkolleg bietet Absolventinnen und Absolventen maßgeblich der Ingenieurwissenschaften, aber auch der Naturwissenschaften, der Soziologie und der Ökonomie ein Netzwerk, das sich durch eine Vielfalt an Forschungsansätzen und -methoden auszeichnet und einen strukturierten Weg zur Promotion ermöglicht.
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