„Gehirn vs. KI“: Wer ist Sieger beim wissenschaftlichen Zweikampf?
Keynote-Speaker Dr. Henning Beck begeisterte mit seiner neurowissenschaftlichen Perspektive im Sciencetainment-Format
An der Hochschule Augsburg ist Künstliche Intelligenz ein zunehmend an Bedeutung gewinnender Bereich in Forschung und Lehre. „Die Hightech Agenda Bayern beschert uns tolle Möglichkeiten, mit denen wir bei unserer Forschungsarbeit künftig noch stärker beim Thema KI aufgestellt sein werden. Davon soll die gesamte Region profitieren“, leitet Präsident Prof. Dr. Gordon Thomas Rohrmair bei seiner Begrüßung ein.
Keynote-Speaker referiert auf einem Schachbrett
Dr. Henning Beck machte in seinem Vortrag an zahlreichen Beispielen fest, was eine Idee ist, wie sich Kreativität auszeichnet und wozu das menschliche Gehirn in der Lage ist – vor allem, in welchen Bereichen es trotz aller technischen Entwicklungen unangefochten überlegen ist. Auf besonders positive Resonanz stieß bei den Zuhörer:innen, wie Beck seine Inhalte präsentierte. So machte er das Online-Format mit einer ausgeklügelten visuellen Unterstützung durch ein Technikteam im Hintergrund zu seiner Spielwiese. Je nach Themengebiet befand sich Beck auf einem Schachbrett oder in einem Basketballstadion. „Neben der Passgenauigkeit des KI-Themas haben wir Herrn Dr. Beck auch an die Hochschule geholt, um uns inspirieren zu lassen, was im Bereich der Wissenschaftskommunikation alles möglich ist“, sagte Robert Dölle, Referent Alumni Wissen, über die Motivation zu diesem Veranstaltungsformat.
Lebhafter Diskussionsteil
Im zweiten Teil der Veranstaltung konfrontierte Professor Dr. Michael Kipp den Hirnforscher mit Fragen aus dem Publikum und reicherte das Gespräch mit seinem Fachwissen als Experte für Künstliche Intelligenz und Mensch-Computer-Interaktion an. „Es hat sehr viel Spaß gemacht, mit einem Hirnforscher zum Thema KI in den Diskurs zu gehen; insbesondere bei technischen Entwicklungen ist der interdisziplinäre Austausch sehr wichtig“, reflektiert Michael Kipp.
Ermutigung zur Fehlerkultur
Beck, Autor des Buchs „Irren ist nützlich – Warum die Schwächen des Gehirns unsere Stärken sind“, ging auf das Thema Fehlerkultur ein und erklärte, warum die vermeintliche Schwäche des Menschen, Fehler zu machen, eigentlich ein Vorteil ist: „Wir sind langsam, ungenau, fehlerhaft, wir schweifen ab, wir verzetteln uns, wir tauschen uns aber auch mit anderen aus und lernen aus unseren Fehlern und vor allem verstehen wir die Welt, anstatt sie nur zu analysieren. Ich bin mir ziemlich sicher, dass die nächste große Idee, die die Welt verändern wird, von einem Gehirn ausgedacht wird.“ Für den Hirnforscher stand somit das menschliche Gehirn als klarer Sieger im wissenschaftlichen Zweikampf fest.
Jörg Rössler, Referatsleiter Strategie und Qualitätsmanagement, zeigte sich sehr zufrieden mit der Veranstaltung: „Wir haben gesehen, dass das Format sehr gut angekommen ist und können uns vorstellen, unseren Netzwerken gefragter Persönlichkeiten künftig mehr in diesem Stil anzubieten.“