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Alte Schmiede 2020

Ein Jahresrückblick

 
Alte Schmiede, Foto: Max Kling
15.12.2020

Nach Gründung des Projektes ist es nun Zeit, zurückzublicken. Viel wurde in einem Jahr erreicht, wenn es auch anders verlief als erwartet. Dennoch wurde weit mehr geschafft als ursprünglich vorgenommen. Der 10-Jahres Plan zur Aktivierung könnte funktionieren und es ist nun an der Zeit auch mal Danke zu sagen.

 

Veranstaltungen und Seminare

In der Schmiede haben dieses Jahr zahlreiche gebäudebezogene Kurse und Vorträge in Denkmalpflege, Tragwerkslehre, Energie-Effizienz stattgefunden und im Rahmen von angegliederten Masterarbeiten wurden Forschungsfragen verfolgt. Zu Beginn des Jahres konnten noch Projektvorstellungen mit Musikbegleitung durchgeführt werden. Sehr gefreut und berührt hat uns der Besuch des 89 Jahre jungen, ehemaligen Lehrjungen unserer Schmiede: Franz Singer. Fritz Sollfrank schmiedet nun jeden letzten Samstag im Monat, hat die Tür für Besucher so offen wie erlaubt und verbreitet mit seinen Hammerschlägen eine nostalgische Stimmung am Milchberg.

Franz
Franz Singer hat uns das Schmieden gezeigt und von den ersten Jahren nach dem Krieg erzählt. Foto: Julian Weber
 

Untersuchungen und Dokumentationen

Das vor allen Maßnahmen zu erstellende Befundbuch macht dank unserer Studierenden und Bauforscher:innen große Fortschritte. Des Weiteren wurde das Gebäude millimetergenau dreidimensional gescannt, was eine perfekte Ergänzung zu dem historischen Plänen und den von Studierenden durchgeführten Handaufmaß darstellt. Die Fenster und Außenwände wurden durch Langzeitmessreihen thermisch untersucht. Außerdem wurden vorsorglich Asbestuntersuchungen an Einbauten des letzten Jahrhunderts durchgeführt. Der Einstieg der Universität Augsburg in das Projekt und die durch PD Dr. Mathias Kluge und Serafin Baur durchgeführten Untersuchungen brachten erstmals Erkenntnisse über die Geschichte der Schmiede vor dem 15. Jahrhundert.

Sebastian Steinbock
Sebastian Steinbock sucht ein Loch im Dach. Foto: Max Kling
 

Renovierungs- und Instandsetzungsarbeiten

Die Arbeiten in den Räumen, unter Regie des studentischen Fördervereins PROJEKTschmiede e.V., sind zügig vorangegangen, denn die drängenden Probleme wurden nach unserer Devise „So wenig wie möglich, So viel wie nötig“, beherzt angepackt: Die historischen Fenster wurden temporär mit Isolierglas ausgestattet und so für eine fachgerechte Restaurierung gesichert. Viele Böden wurden sensibel aufgearbeitet und denkmalgerecht geschützt, ausgewählte Risse wurden verputzt und die Wände ganz bewusst nur teilweise gestrichen, der Kamin wurde aufwendig saniert und statisch ertüchtigt, marode Balken- und Sparrenköpfe wurden ergänzt und ebenfalls statisch ertüchtigt, der Brenner der bestehenden Heizanlage wurde durch einen neuen ausgetauscht und damit das vorhandene Heizsystem wieder aktiviert. Außerdem wurden vorsorglich Brandschutzmaßnahmen durchgeführt. Wir freuen uns auch über Kleinigkeiten: die Geranien auf der Altane, die im Sommer wieder blühen und derzeit im Keller überwintern, sowie aktuell über die Anbringung des originalen, historischen Weihnachtsschmucks am Gebäude.

Gemeinschaftsraum
Die Restaurierungsarbeiten schreiten voran
Foto: Sebastian Steinbock
3d Scan
3d-Scan v. Dachstuhl, Bild: Sven Exenberger
 

Webpräsenz

...fast 1.000 Jahre hat es gedauert...
und die Schmiede hat eine Webpräsenz!
www.AlteSchmiede.rocks
Es sind noch nicht alle Inhalte eingestellt, dies wird aber nach und nach zu Jahresbeginn erfolgen. Trotzdem lädt die innovative 3d-Technik jetzt schon zum Stöbern in den Räumen der Alten Schmiede ein.

Virtuelle Begehung der Alten Schmiede. Film: Sven Exenberger

 

Preise und Förderungen

Das Jahr 2020 hat uns einige Preise und Förderungen beschert. Finanziell ist für uns die Aufnahme in das Förderprogramm 2021 des Landesamtes für Denkmalpflege zur großen Hilfe geworden. Sehr gefreut haben wir uns auch über den SAIV-Preis (Schwäbischer Architekten und Ingenieurverein) getragen durch die Langner´sche Stiftung, das hat uns Mut auf mehr gemacht. Max Kling ist als einer der Hauptinitiatoren mit den Hans-Benedikt-Preis ausgezeichnet worden, welcher insbesondere sein Engagement in der Alten Schmiede betont. Die Auswahl zum Vorzeigeprojekt des “Tages des offenen Denkmals 2020“ hat uns weiter Bestätigung in unserer Zielsetzung gegeben. Das Schmiede-Projekt eXtended reality, eine virtuelle Umgebung unserer Räume um mit den Einschränkungen durch Covid-19 weiter soziale Kontakte pflegen und Veranstaltungen durchführen zu können, wurde mit dem STac-Hack-Preis ausgezeichnet.

 

Pressebeiträge

2020 gab es einige Veröffentlichungen zu unserem Projekt:

Radiosendung "Das Bau-Juwel Alte Schmiede" auf Bayern 2, Januar 2020

Bayerischer Rundfunk "Aus Schwaben & Altbayern", Jan 2020

 

Die Leistungen wurden von den zahlreichen Unterstützern, Freunden, Förderern und aktiven studentischen Mitgliedern des Fördervereins PROJEKTschmiede e.V. der Hochschule Augsburg erbracht, hier soll sich am Jahresende bedankt werden:

Die Alte Schmiede sagt Danke:

An Walter Huber, den ehemaligen Priester von St. Margareth, und ebenso an Gerhard Huber von der Unteren Denkmalschutzbehörde für Ihre Unterstützung von der ersten Stunde an. Dank an das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege, Lorenz Schröter und Judith Sandmeier, für die unkomplizierte Aufnahme in das Förderprogramm. An den SAIV (Schwäbischer Architeken- und Ingenieurverein), Klaus Stumpf und Harald Tiefenbacher sowie die Langner´sche Stiftung für die Verleihung Ihres diesjährigen Preises. An Sven Exenberger von DIMENSION3 und Kathrin Wüffert für die Erstellung von Laserscans und 3d-Modellen. Karl-Heinz Kling für die Isoliergläser, Franz Singer und Familie für Ihren Besuch, Dr. Florian Samweber für die Unterstützung der Stadtwerke, Frau Knab und Herrn Hohlen für die Berichterstattung in der Augsburger Allgemeinen. Tobias Kolb für die Herstellung von Kontakten und Pressearbeit, Jürgen Neumann für seinen Filmbeitrag im Bayerischen Rundfunk, Dr. Mathias Kluge und Anton Serafin Dominikus Baur für die Archivarbeit und die Firma Mafell für das Sponsoring von Werkzeug. Prof. Dr. Wolfgang Nowak für die Hilfe bei der technischen Gebäudeausrüstung, Prof. Michael Schmidt bei der Lichtausstattung. Markus Brand für die fachmännische Unterstützung, ebenso wie Prof. Dr. Rainer Wieler und Michael Ziegler mit Ihren Studenten für die Projektierung eines innovativen Blockheizkraftwerks mit synthetischen Kraftstoff. Und Prof. Dr. Gerhard Zirwas mit seinen Studenten für die Vorarbeit zu Brandschutz und Statik. Prof. Bernhard Irmler, Prof. Markus Rommel, Prof. Christian Waibel, Sabine Walke und Johanna Deschler für die Unterstützung. Susanne Korzer insbesondere für die Weitergabe von Informationen, Hilfe beim Hygienekonzept und für die Sympathie für das Projekt und Johannes G. Ricks für das Holz und die Feuerlöscher.

Die Alte Schmiede sagt besonders Danke zum Team:
Danke an Bernhard, dem Besitzer des Gebäudes, Max dem Koordinator, Jarka für Ihr großes Herz, Amanda und Thomas unsere beiden Bauforscher, Basti der sich um das große Thema Heizung kümmert, Louisa die gute Seele, Andi und Sven für die Kaminsanierung, Annika und Flo als Neueinstieg, Fritz unserm Schmied, Bauforscher Bernd Marr für seinen Einstieg ins Projekt, Julian und Raphael für die mediale Dokumentation, Kreshno für sein Engagement und Jürgen Halm als unseren Restaurator. Michi und Dennis für die Durchführung von Messungen, Vevi Kröner als Vereinsvorstand, Ralf Lösch als Schatzmeister, Christian für die gute Stimmung, Carl dem Schmiede-Kind für die tollen Kellerführungen und weiter den Mitgliedern unseres Vereins PROJEKTschmiede e.V. für die Arbeit drumherum. Und Danke all den Lebenspartnern der Teammitglieder für das große Verständnis wenn man mal wieder spät von der Schmiede heimkommt.

Ebenso Dank den ehemals Engagierten für Ihre Vorarbeit:
Marina Dornberger weil Ihre Masterarbeit alles ins Rollen brachte, Nadine Maier, Dominik Baumann, Marcus Stevenson, Michael Bauhof, Christina Matheis, Sebastian Nitschke, Sebastian Stolle, Elek Fogarassy, Lukas Dankesreiter, Sabrina Sommer, Stefan Schröder, Tim Thiede, Angi Fendt und Carmen Herrmann.

Fritz
Der Schmied Fritz Sollfrank verabschiedet sich vom Gebäude. Foto: Max Kling
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