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- Baukonstruktion - mehr als das "Detail" im Plan
Baukonstruktion - mehr als das "Detail" im Plan
Zusammenstellung von Fachinformationen für eine Baukonstruktion.
Gewählt ist ein Dach-Wand-Anschluß.
Dachrandabschluß mittels Attika.
Massivwandkonstruktion mit Wärmedämmverbundsystem.
Gewährleistungsausschluss:
Die technische Ausarbeitung wurde mit größtmöglicher Sorgfalt für den Lehrbetrieb erstellt. Für die Nutzung in der Praxis wird jede Haftung ausgeschlossen.
Baukonstruktion - Aufbau Regelschnitte und Anschlußkonstruktion
Die Auswahl und Anordnung der funktionserfüllenden Schichten erfolgt in zwei Schritten:
- Festlegung im Regelschnitt
- Funktionsfortführung im Anschlußbereich.
Baukonstruktion - Grundlagen
Die Baukonstruktion muss eine Reihe von Funktionen erfüllen.
Grundlegend werden die bauphysikalische Anforderungen mit Elementen der Baukonstruktion erfüllt bzw. umgesetzt, die Funktionsebenen zugeordnet werden können.
Das zugrunde liegende Ebenenmodell wird u.a. vorgestellt in:
RAL- Gütegemeinschaft Fenster und Haustüren e.V.: Leitfaden zur Planung und Ausführung von Fenstern und Haustüren, 2020-03-30.
Das Ebenemodell besteht aus:
- Ebene 1 (rot): Trennung von Raum- und Außenklima (Luftdichtheitsebene)
- Ebene 2 (gelb) Funktionsbereich (z.B. Wärmedämmen, usw.)
- Ebene 3 (blau): Wetterschutz (Verhinderung Eintritt Regenwasser und Schlagregen)
Hinweise zur Auswahl und Darstellung:
Trennung Raum- und Außenklima:
Wird durch zwei Konstruktionselemente verwirklicht:
- Gestrichelt rot dargestellt ist die Luftdichtheitsebene. Sie ist zur Wand hin diffussionsoffen.
- Durchgezogen rot dargestellt ist die Trennung des Diffussionsstromes zum Dach hin in der Tauperiode. Erforderlich aufgrund der Abdichtung (diffusionsdicht) des Daches auf der Kaltseite.
Funktion Wärmedämmung
- Gelb dargestellt ist die durchgehende Dämmebene.
Wetterschutz
- Blau dargstellt ist die Elementkombination aus Dach und Wand mit den zugehörigen Anschlüssen.
Planung der Konstruktion ist auch Planung der Herstellung.
Bei der Planung wird die Montagereihenfolge und die Gewerketrennung festgelegt.
Die dargestellte Konstruktion wird zur Herstellung vor Ort (im wesentlichen handwerkliche Fertigung) festgelegt.
Nachfolgend wird die Konstruktion als Herstellung auf der Baustelle zugrunde gelegt.
- Tragwerk aus Stahlbeton
- [Ausgleichsschicht und Dampfsperre]
- Dämmung des Daches
- Abdichtung des Daches
- Wärmedämmverbundsystem an der Außenwand.
- Putzarbeiten innen.
- Malerarbeiten innen und außen.
- Dachrandabschluss abdecken
Bauphysikalische Aspekte - Wärmebrücken
Die Dämmung entlang der Attika führt zu einer geometrischen Wärmebrücke, die trotz guter Dämmung nicht auf Psi = 0.00 W/mK (Außenmaßbezug) rückgeführt werden kann.
Randbedingungen der Berechnung nach DIN EN ISO 10211.
Die wärmetechnische Bewertung erfolgt nach DIN 4108 Beiblatt 2:
- Detail 327 ohne Dämmeelement in der Dämmebene Dach
- Detail 326 mit Dämmeelement in der Dämmebene Dach
Für bessere Effizienz führt man die Funktionsebene Wärmedämmung durch die Tragkonstruktion.
Hierfür kann man z.B. einen Isokorb verwenden.
Die Konstruktion wird dann im Außenmaßbezug frei von Wärmebrückenwirkung.
Bauphysikalische Aspekte - Feuchte: stationäres Verhalten
Stationäre Berechnung Tauperiode
Randbedingungen nach nach DIN 4108-3- 2018.
Die Berechnung erfolgt stationär. Bitte Kapitel instationäre Berechnung des Daches beachten!
Ziel der Berechnungen ist es, die Dampfsperre auf dem Dach unter der Wärmedämmung zu erklären.
Bemerkungen:
Dach:
Auch das Glaserverfahren zeigt, dass die Dampfsperre unterhalb der Wärmedämmung erforderlich wird. Die Taupunkttemperatur ist unterhalb der 1. Abdichtungslage nahe der der Schichttemperatur.
Wand:
Der diffusionsoffene Aufbau weist einen ausreichenden Abstand der Taupunkttemperatur zum Temperaturverlauf über die Schichten der Konstruktion auf.
Bauphysikalische Aspekte - Feuchte: instationäres Verhalten
Derzeit noch unbesetzt. Berechnungen folgen demnächst.
Baukonstruktion - Gewerkezuordnung
Die Gerwerkezuordnung erfolgt z.B. nach VOB Teil C.
Derzeit noch nicht dargestellt. Folgt demnächst.
Wie entsteht eine Baukonstruktion in der Herstellung?
Planung der Konstruktion ist auch Planung der Herstellung.
Bei der Planung wird die Montagereihenfolge und die Gewerketrennung festgelegt.
Die dargestellte Konstruktion wird zur Herstellung vor Ort (im wesentlichen handwerkliche Fertigung) festgelegt.
Nachfolgend wird die Konstruktion als Herstellung auf der Baustelle zugrunde gelegt.
- Tragwerk aus Stahlbeton
- [Ausgleichsschicht und Dampfsperre]
- Dämmung des Daches
- Abdichtung des Daches
- Wärmedämmverbundsystem an der Außenwand.
- Putzarbeiten innen.
- Malerarbeiten innen und außen.
- Dachrandabschluss abdecken
1. Tragwerk -Lastabtragung für die gesamte Konstruktion
Das Tragwerk (Primär- oder auch Haupttragwerk) übernimmt die Lasten der Konstruktion.
Der nachfolgende Film zeigt Herstellung einer Decke. Dazu sind selbstverständlich die tragenden Wände und auch Stützen schon gefertigt).
Viel Spaß mit der Sendung mit der Maus (Externer Link auf YouTube).
2. Trenn- oder Ausgleichsschicht und Dampfsperre
Bitumimöse Dampfsperren werden auf einer Trenn- bzw. Ausgleichschicht verarbeitet.
Die Arbeitsgänge sind im Video unter Punkt 4. und 5. zu sehen.
Mit der Dampfsperre kann eine Notabdichtung des Daches hergestellt werden. Daher wird dieser Arbeitsgang hier vorgezogen.
4. Dachdichtung an der Attika
Die Dachabbdichtung stellt die Funktion des Witterungsschutzes sicher. Als flächiges Bauteil wird eine wasserundurchlässige Schicht (meist aus mehreren Lagen) gefertigt.
Der Schutzfunktion Witterungsschutz entsprechend sind alle Schichten kaskadierend zur wasserführenden Schicht hin zu entwässern.
Die Schnittstelle zur Außenwand wird an der Holzwerkstoffplatte vorgesehen. Damit werden beide Gewerke so getrennt, dass die Bauleistung in sich abgeschlossen werden kann.
Nachfolgende Filmdarstellung baut auf einer vorhandenen Ausgleichsschicht mit Dampfsperre auf. (Externer Link auf YouTube)
5. Fertigung des Wärmedämmverbundsystems (WDVS)
Das Wärmedämmverbundsystem übernimmt eine Reihe von technischen Funktionen. Für die Zusammenschau im Film und den Aufbau der Konstruktion soll beispielhaft der Witterungsschutz und die Funktion Wärmeschutz werden.
Die Montage kann getrennt von den Arbeiten zur Dachabdichtung erfolgen. (Eine Notabdichtung z.B. mit einer geeigneten Dampfsperre im Dachbereich ist empfehlenswert.)
Das WDVS wird bis zur Attika herangeführt. Eine Dichtkonstruktion im oberen Abschluß bildet die Schnittstelle zu den Dachdecker und Spenglerarbeiten an der Attika.
Firmendarstellung auf YoutTube. Das referenzierte Video ist der Auftakt für mehrere Videos zu Arbeitsgängen von geklebten und gedübelten Konstruktionen.
(Externer Link auf YouTube: Firmenvideos der Sto SE & Co. KGaA)
5.1 Montage Dübel eines WDVS
Einzelmontage mit Dübelabdeckung.
(Externer Link auf YouTube: Firmenvideo EJOT Baubefestigungen GmbH)
6.Innenputz
Je nach Anforderung existieren unterschiedliche Putzsysteme. Hier soll exemplarisch der Arbeitsgang dargestellt werden.
Nachfolgende Filmdarstellung zeigt das Aufbringen der Putzschicht auf eine Betondecke. (Externer Link auf YouTube)
7. Malerarbeiten
Die Arbeiten schließen sich an. Aufgrund der Darstellung zur Bautechnik an der Attika wird auf eine Filmdarstellung verzichtet.
Hinweis: Schnittstelle an der Attikaabdeckung beachten.
8. Dachrandabdeckung
Diese Arbeiten schließen die Bauleistungen ab.
Die Abdichtung, auch des Dachrandes wurde schon mit der Dachabdichtung ausgeführt.
Die abschließende Abdeckung dient zum Schutz der Dachabdichtung.
Fachverbände
Weiterführende Fachinformationen finden sich auch bei den Fachverbänden:
Baukonstruktion
Wärmedämmverbundsysteme:
Verband für Dämmsysteme, Putz und Mörtel e.V. (VDPM) Fachinformationen
Fachliteratur – Fachverband der Stuckateure (SAF)
WDV Systeme Deutschland | fachverband wdvs
Ebenenmodell:
Gütegemeinschaft Fenster, Fassaden und Haustüren e.V.
Weitere Fachverbände Bereich Fassade:
Fachverband Baustoffe und Bauteile für vorgehängte hinterlüftete Fassaden e.V. (FVHF)