Digitalbau-Experte Christopher Robeller für Studiengang „Digitaler Baumeister“ als Professor an Technische Hochschule Augsburg berufen
Leichtbau, generell das Bauen mit möglichst wenig Material, hat Robeller in seiner Karriere immer beschäftigt – also effizientes und energetisch sinnvolles Bauen. Er forschte in diesem Sinne etwa zum Bauen mit bisher kaum verwendeten Holzarten, in erster Linie aber widmete er sich der digitalen Transformation im Bauwesen, zum Beispiel für digitale Abbundtechnologien und Robotereinsatz in der Produktion. Mit deren Hilfe könne um ein Vielfaches präziser und in Baukastensystemen materialsparender gearbeitet werden. Auch den Einsatz von virtueller Realität und künstlicher Intelligenz denkt Robeller an.
Robeller studierte Architektur an der London Metropolitan University, auch das Architekturdiplom absolvierte er dort. Dem folgte die Promotion an der Ecole polytechnique fédérale (EPFL) in Lausanne. Seine akademische Laufbahn umfasste Stationen als Forschungsassistent am Institut für computerbasiertes Entwerfen der Universität Stuttgart sowie am Institut für Holzbau der EPFL. Dem folgte ein Postdoktorat im Rahmen des Schweizer Nationalen Forschungsschwerpunkts Digitale Fabrikation, gemeinsam durchgeführt von der ETH Zürich und der EPFL. Als Juniorprofessor leitete er an der Technischen Universität Kaiserslautern dessen Digital Timber Construction Lab. Vor seinem Wechsel nach Augsburg war er als Professor für digitales Planen und Bauen an der Hochschule Bremen tätig. Parallel arbeitet Robeller als freier Architekt, Fachplaner und Berater mit den Schwerpunkten Holzbau, digitale Produktion und Architekturinformatik.
In Augsburg hat Robeller teil am Aufbau des Studiengangs „Digitaler Baumeister“, einem völlig neuen Profil in der Hochschullandschaft. Der digitale Baumeister steht neben den klassischen Berufsfeldern wie etwa Architekt oder Bauingenieur, die in Robellers Augen mit Digitalisierung noch zu wenig zu tun haben. Die großen Herausforderungen des Bauwesens – verantwortlich für 40 Prozent der CO2-Emissionen, Wohnungsknappheit, Fachkräftemangel – seien jedoch nur mit Digitalisierung zu lösen. In diese Bresche soll der zukünftige digitale Baumeister springen, der Baubranchen, Bauindustrie, Planer und Architekten mit seinem fachspezifischen IT-Know-how unterstützen kann.