Handlungsempfehlungen für Kanalnetzbetreiber zum Umgang mit Dränwasser
Forschungsvorhaben zum Umgang mit Dränwasser im Kanalnetz
Projektbeschreibung
Dränanlagen entwässern den Bodenkörper. An Gebäuden werden Dränanlagen vor allem zum Schutz der unterirdischen Bausubstanz vor Feuchteschäden eingesetzt – oftmals ohne zu klären, wohin das in der Dränage gefasste Wasser abgeleitet werden soll. Der Umgang mit diesem Dränwasser ist von abwasserrechtlicher Seite betrachtet sehr einfach: da Dränwasser nicht als Abwasser eingestuft werden kann, ist eine Einleitung in das Kanalnetz nicht zulässig. Des Weiteren ist nach Musterentwässerungssatzung das Einleiten von Grund- und Quellwasser explizit untersagt.
Dennoch ist eine Vielzahl von Dränanlagen an das Kanalnetz angeschlossen. Der Umgang mit diesen bestehenden, an das Kanalnetz angeschlossenen Dränanlagen ist ebenso wie die Vermeidung von neuen Dränanlagen in der Praxis oftmals nicht trivial. Die Funktion der Dränagen, Wasser schadlos von Bauwerken abzuführen, um Feuchteschäden zu verhindern, kann im Bestand i.d.R. nicht abgeschaltet werden. Sind keine alternativen Ableitungsmöglichkeiten für das Dränwasser vorhanden, ist es unter Umständen erforderlich, das Dränwasser an die bestehende Kanalisation anzuschließen bzw. den Anschluss zu belassen.
Alternativen zum Anschluss des Dränwassers an die Kanalisation können unterschiedlich sein und sollten umfassend geprüft werden, um die Kanalisation vom Fremdwasser zu entlasten. Durch die Begrenzung des zulässigen Fremdwasseranteils im Kanalnetz entsteht hier oftmals Handlungsbedarf für die Kommunen und Netzbetreiber. Dies gilt Insbesondere für Neubauten. Ggf. kann es sinnvoll werden, einen separaten Dränwasserkanal zu erstellen. Hierzu gehört auch die Fragestellung wie und von wem die Kosten der Maßnahme(n) zu tragen sind.
Ist der Anschluss an die Kanalisation unvermeidlich, stellt sich die Frage nach einer Möglichkeit, die Kosten für die zusätzliche Belastung des Kanalnetzes sowie der Kläranlage und Entwässerungsanlagen umzulegen.
Um betroffene Kommunen und Netzbetreiber in Bayern zu unterstützen, soll eine Arbeitshilfe entwickelt werden, die sich umfassend mit der beschriebenen Thematik befasst. Hierzu werden auch Unterlagen wie Musterpräsentation, Informationsflyer und Erfassungsbögen für die Netzbetreiber erstellt.
Neben der Entwicklung der Arbeitshilfe soll diese auch an Beispielkommunen angewendet und dadurch verbessert werden. Ein weiteres Ziel des Projektes ist die Ermittlung von Erkenntnissen hinsichtlich der Möglichkeit, die Dränwassermengen über praktikable Modelle pragmatisch abschätzen zu können.
Handlungsempfehlungen für Kanalnetzbetreiber zum Umgang mit Dränwasser
Projektnummer: 78e197
Auftraggeber: Bayerisches Landesamt für Umwelt
Bearbeitungszeitraum: 2018 - 2021
Beteiligte Personen
Projektbearbeitung Hochschule Augsburg:
- Prof. Dr.-Ing. R. Hilliges
- M.Sc. J. Mühlegg
- M.Eng. S. Leonhard
- Dipl.-Ing. (FH) M. Brand
Ansprechpartnerin | |
Telefon: | +49 821 5586-3114 |
Dränagen werden zunehmend bei Untersuchungen der Grundstücksentwässerungsanlagen festgestellt und geraten vermehrt als Fremdwasserquellen in den Fokus. Aus diesem Grund werden Empfehlungen, wie mit Dränagen am Kanalnetz umgegangen werden soll, immer wichtiger. Deswegen gibt es neben dem aktuellen Forschungsvorhaben an der Hochschule Augsburg auch eine Arbeitsgruppe der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V. (DWA) zu diesem Thema.
Fragebogen zu Dränagen: Abfrage der Situation in Ihrem Entsorgungsgebiet für die Erstellung eines Themenbandes
die DWA hat innerhalb ihres Fachausschusses ES-6 „Grundstücksentwässerung“ eine Arbeitsgruppe ES-6.7 „Dränagen“ gegründet, die sich zum Ziel genommen hat, einen Themenband zum Umgang mit Dränagen zu erstellen.
Dieser soll eine Arbeitshilfe für Kommunen bzw. Abwasserbetriebe werden, die Ihnen später in ihrer täglichen Anwendung helfen soll beim Thema Dränwassereinleitungen mehr Erkenntnisse zu haben. Außerdem soll der Themenband den zuständigen Wasserbehörden, Architekten, Planungsbüros und Grundstückseigentümern dienen, grundsätzlich mit dem Thema umzugehen.
Als eine der ersten Maßnahmen soll der „Status quo“ aufgenommen werden und hierzu benötigen wir Ihre Mithilfe. Um ein gesamtheitliches Bild für den Themenband zu bekommen, ist das Ziel von möglichst allen Städten bzw. Abwasserbetrieben die Situation vor Ort zum Umgang mit Dränagen zu erhalten.
Daher bitten wir Sie den unten stehenden Fragebogen auszufüllen.
Wenn Sie noch weitere Rückfragen haben sollten, so können sie diese gerne an die E-mail-Adresse [Bitte aktivieren Sie Javascript] richten.
An dieser Stelle möchten wir uns recht herzlich für Ihre Mitarbeit bei ihnen bedanken und hoffen dass Sie vom späteren Themenband auch profitieren können.
Fragebogen zum Themenband „Dränagen“
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