Exkursion zum Großprojekt 2. Stammstrecke München
Begrüßt wurden wir von Michael Sedlacek, Vertreter der bauausführenden Arge, der die Bauweise erläuterte:
Die Baugrubenumschließung ist mit bis zu 54 Meter tiefen Schlitzwänden bereits fertig gestellt. Aktuell wird der Betondeckel hergestellt, unter dem dann der Boden bis zur Tiefe von ca. 40 Metern ausgehoben wird (Schlitzwand-Deckelbauweise). Damit der Deckel und alle Zwischendecken standfest bleibt wurden bereits sogenannte Primärstützen als Bohrpfähle im Boden betoniert. Diese dienen als Auflager für die Decken im Bauzustand. Nach dem Erreichen der Aushubsohle werden dann die Bahnsteigtunnel bergmännisch unter Druckluft aufgefahren. Die Druckluft ist notwendig, um das Grundwasser in dieser Tiefe in den Griff zu bekommen.
Während der Baustellenbesichtigung wurden einige der großen Herausforderungen dieses Projekts klar:
Beispielsweise der geringe Platz für die Baustelleneinrichtung auf dem fußballfeldgroßen Baufeld im Herzen Münchens. Großgeräte und Lagerflächen müssen immer wieder umgesetzt werden – eine logistische Herausforderung. Zur sicheren Betonversorgung wurde eine eigene Baustellenmischanlage installiert.
Dieses ausgesprochen anspruchsvolle Projekt führte unseren Bauingenieurstudierenden eindrucksvoll die technische Komplexität großer Infrastrukturmaßnahmen vor Augen. Das Interesse auf dieser Baustelle das Praxissemester zu erleben war groß.