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Fachexkursion zu Autobahn-Großprojekten

Studierende des 4. Semesters Bauingenieurwesen informieren sich auf Baustellen

 
© Strabag
06.06.2024

Die Bundesautobahnen sind die Hauptschlagadern des Straßenverkehrs. Aus den 70er Jahren stammende Bestandsstrecken erfordern inzwischen eine grundhafte Erneuerung des Straßenoberbaues sowie meist auch Erweiterungen auf 6 Fahrstreifen.

 

Am 13.Mai 2024 machten sich 22 Studierende des 4. Semesters Bauingenieurwesen in Begleitung von Prof. Christian Waibel und dem Lehrbeauftragten Dipl.-Ing. Reg.bmstr. Robert Schenk auf den Weg um zwei Autobahnbaustellen der Firma Strabag Großprojekte GmbH im Landkreis Ansbach zu besichtigen. Während der Busfahrt über Donauwörth und Nördlingen wurden verschiedene, inzwischen schon abgeschlossene Ausbauprojekte des Staatlichen Bauamtes Augsburg auf B2 und B25 erläutert.

Erstes Ziel war die BAB A7 zwischen den Anschlussstellen Rothenburg o.d. Tauber und Bad Windsheim. Auf rund 8 km werden im Mittelstreifen der Autobahn aktuell als Vorabmaßnahme die Entwässerungseinrichtungen komplett erneuert, während auf beiden Seiten der Verkehr vorbeifließt. Aus Sicherheitsgründen konnte diese Inselbaustelle nur aus dem Bus heraus besichtigt werden. Ab Herbst 2024 soll mit dem abschnittsweisen Abbruch (37.000m3) der bestehenden Betondecke auf hydraulisch gebundener Tragschicht (HGT), nachträglich überbaut mit einer Deckschicht aus Splittmastixasphalt (SMA), begonnen werden, gefolgt vom  Einbau (150.000m2) einer dicken Betondecke auf 20cm Schottertragschicht. Die Fertigstellung in vier Bauphasen ist geplant bis Ende 2025.

In der Bauleitung Wörnitz erhielten die Teilnehmenden mit Präsentationen nähere Informationen zur Baufirma Strabag und zu den beiden Bauprojekten. Nach einer lebhaften Diskussionsrunde gab es noch einen leckeren Mittagsimbiss.

Studierende bei Vortrag von Firma Strabag
© Strabag

Zweites Ziel war die Baustelle des 6-streifigen Ausbaues der BAB A6 zwischen dem Autobahnkreuz Feuchtwangen und der Landesgrenze BY/BaWü. Bereits in den Jahren 2022-23 war mittels einseitiger Verbreiterung auf der Nordseite eine neue 3-streifige Fahrbahn mit Standstreifen in Fahrtrichtung Heilbronn mit Betonoberbau hergestellt worden, auf der aktuell der Verkehr in 4+0-Verkehrsführung fließt. Dazu musste westlich der Anschlussstelle Schnelldorf am Birkenberg ein Hang angeschnitten werden mit einer ca. 40m hohen Böschung in unterschiedlichen Bodenschichten. Im Erdbau fielen insgesamt 860.000m3 Abtrag an, davon 150.000m3 Fels, der ohne Sprengbetrieb mit schwerem Hydraulikbagger noch zu reißen und zu lösen war.

Ein Blick von oben zeigte das eindrucksvolle Ausmaß der Baustelle sowie den rd. 10ha großen Lagerplatz, der zur Zwischenlagerung für wiederverwendbare Aufbruchbaustoffe und Böden sowie als Standort für eine örtliche Betonmischanlage dient. Aktuell zu sehen war der lagenweise Wiedereinbau von organogenen, durchwurzelten Böden mit Bodenverbesserung mit Kalk im Baustellenmischverfahren (mixed in place) für einen Lärmschutzwall.

 
 

Nach vollständigem Abbruch der Südfahrbahn soll ab Sommer 2024 als Sonderbauweise der Einbau einer 30cm dicken Betondecke auf 15cm HGT (ohne Zwischenlage mit Vlies) mit Oberflächentextur mittels Grinding erfolgen. Der ursprünglich gemäß Ausschreibung geplante Einbau einer 2,5 cm dicken Gussasphaltdeckschicht auf 9,5cm Asphaltbinderschicht und 18cm Asphalttragschicht und diese auf 15cm Asphaltfundationsschicht wurde dementsprechend zwischen Auftraggeber und Auftragnehmer einvernehmlich abgeändert.

Auf beiden Baustellen werden die Arbeiten von der Firma Strabag Großprojekte GmBH ausgeführt im Auftrag von Die Autobahn, Niederlassung Nordbayern, Außenstelle Würzburg.

Abschließend sei den Vertretern der Firma Strabag Großprojekte GmbH, den Herren Dipl.-Ing. Frank Anders und Dipl.-Ing. Thomas Sturm sowie Frau Dipl.-Soz. Isabel Richter für die Organisation ganz herzlich gedankt für die zuvorkommende Aufnahme und die hervorragende Präsentation ihrer Projekte.

Ansprechpartner

Robert Schenk

Architektur und Bauwesen