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Großbaustelle EDGE Eastside & Schiffshebewerke Niederfinow

Bericht von Tag 3

 
©Andreas Heinzler und Sven Hartlaub
14.09.2022

Tag 3: Die Exkursionsgruppe war auf die Großbaustelle „EDGE Eastside“ eingeladen, auf welcher für das 39-stöckige Gebäude bereits 37 Stockwerke im Rohbau fertiggestellt sind. Anschließend besichtigten unsere Studierende zwei Schiffshebewerke im Dorf Niederfinow.
Ein Bericht von Andreas Heinzler und Sven Hartlaub.

 

Gut ausgeschlafen brechen wir frühmorgens in Berlin-Mitte auf. Ziel ist die Großbaustelle „EDGE Eastside“ zwischen den bekannten Vierteln Kreuzberg und Friedrichshain. Das 39-stöckige Gebäude ist im Rohbau bereits bis zum Stockwerk 37 fertiggestellt und wird nach Fertigstellung nach dem Fernsehturm das zweithöchste Bauwerk der Stadt sein. 
Doris Gärtner, Bauleiterin des Generalunternehmers Züblin, begrüßt uns berlinerisch-herzlich und lädt uns in ihren Konferenzraum ein. 
Auf dem anschließenden Rundgang präsentiert sie uns die konstruktiven Besonderheiten des EDGE-Eastside-Hochhauses:

Studierende auf Baustelle EDGE Eastside
©Andreas Heinzler und Sven Hartlaub
 

Erstmalig wurden für eventuelle spätere Verbindung zweier Stockwerke sogenannte „Beams on wheels“ verbaut. Bei dieser Bauart werden statt Deckenfertigteilelementen Stahlträger eingesetzt, die auf Rollen gelagert sind. Die Zwischenräume werden mit aufgelegten Stahlbetonplatten lose verbunden und die Decke dadurch geschlossen. Später können diese nach belieben herausgenommen und die Stahlträger zusammen auf eine Seite der Öffnung geschoben werden. Dadurch entsteht eine neue Deckenöffnung, in die eine leichte Treppe eingebaut werden kann. Weiter wurde eine elektronische Markierung der Fertigteile über eingeschlagene Metalldorne, die einen Chip enthalten und dadurch ihrer geplanten Position zugeordnet werden können.

 

Nachmittags besichtigen wir nach einer Landpartie mit der Regionalbahn durch die einsam schöne brandenburgische Landschaft zwei Schiffshebewerke im Dorf Niederfinow. Das historische, 1927-34 erbaute Schiffshebewerk ist mit seiner industriellen Ästhetik und seiner alten Mechanik ein Highlight unserer Exkursion. Der nebenan fast fertiggestellte Neubau wird noch größere und schwerere Schiffe über den Höhenversprung des Finowkanals (Teil der intern. Schiffsstraße durch Rotterdam und Berlin) von 36 Metern heben können und stellt mit seiner hochmodernen Betriebsweise einen Kontrast zu seinem historischen Nachbarn. Die über 520 Millionen Euro teure Konstruktion kann von nur einer Person bedient werden und bildet einen beeindruckenden Schnittpunkt zwischen Maschinenbau und Bauingenieurwesen. 

Studierende bei Schiffshebewerk
©Andreas Heinzler und Sven Hartlaub
 
Schiffshebewerk Niederfinow
©Andreas Heinzler und Sven Hartlaub

Mehr Informationen zur großen Bauingenieurexkursion 2022 und weitere Berichte finden Sie hier (Link).