Belastungstests Möbelverbinder Pazls Snap
Projektbeschreibung
Phillip McRae und Julian Bäßler sind ehemalige Studenten der Hochschule Augsburg. Im Zeitraum WiSe09/10 bis SoSe2013 absolvierten beide das Bauingenieurwesen-Studium der Hochschule Augsburg. Die beiden (Jahrgangsbesten) gründeten bereits während dieser Studienzeit, gemeinsam mit einem ehemaligen Schulfreund, Thomas Poddey zunächst die Puzzles GbR, die anschließend in die Puzzles Living GmbH und final in die Pazls GmbH umfirmiert wurde.
Phillip und Julian entwickelten ab diesem Zeitpunkt magnetisch unterstützte Möbelverbindungen und meldeten diese gemeinsam mit Prof. Dr. Kopystynski (später Patentanwaltskanzlei Charrier Rapp & Liebau) zum Patent an. Die Verbindungen entwickelten sich stetig weiter, sodass Pazls im Januar 2017 den Interior Innovation Award für ihre, Pazls Snap genannten, Möbelverbinder gewinnen konnte. Das dadurch große Interesse der Möbelbranche veranlasste die drei Gründer dazu ihre Erfindung in der Hochschule Augsburg auf Herz und Nieren testen zu lassen.
Der ehemalige Kommilitone von Phillip und Julian, Michael Mikoschek, ist wissenschaftlicher Mitarbeiter im Holzbau-Labor der HSA und leitet die in Auftrag gegebene Versuchsreihe. Gemeinsam mit Studenten des Bauingenieurwesens Bachelor der HSA werden im SoSe17 die gängigsten Tests zur Prüfung von Möbelbeschlägen durchgeführt. Hierzu werden drei verschiedene Beschlags-Typen in unterschiedlichste Holzwerkstoffe eingepresst und auf u.a. Auszugswerte, Querkraftbeanspruchung oder auch Momentbelastung geprüft. Die Snap-Verbinder werden hierzu in die gängigsten Holzwerkstoffe eingepresst und anschließend bis zum Versagen der Holzplatte und/oder des Beschlags belastet. Folgende Holzwerkstoffe werden getestet: Spanplatte, MDF, Dreischichtplatte Fichte sowie Multiplex. In insgesamt rund 50 Versuchsreihen werden von den Studenten die Musterbretter mit den Beschlägen zunächst bestückt, zerstört und unter Dokumentation der Prüfdetails die Ergebnisse zusammengefasst. Diese Ergebnisse werden anschließend in einem Prüfbericht geordnet und an Pazls übergeben.
Abweichungen der geplanten Testaufbauten werden in diesem Prüfbericht dargestellt und gegebenenfalls kommentiert. Pazls kann auf Grundlage dieses Prüfberichtes auf der einen Seite die Optimierung der Beschläge forcieren, falls die Prüfung den Bedarf hierzu liefern sollte. Auf der anderen Seite bieten die Ergebnisse wichtige Erkenntnisse für die Erstellung der zukünftig zu entwickelnden Produktfamilie. Da Pazls seit Anfang Mai das modulare Möbelsystem Pazls One auf den Markt gebracht hat, das ausschließlich werkzeuglos per Pazls Snap montiert wird, dienen die Prüfungsergebnisse als Nachweis der Standsicherheit und überdurchschnittlich großen Belastbarkeit dieses Möbelsystems. Parallel hierzu können die Resultate dazu verwendet werden, mögliche Beschlags-Großkunden von Pazls von der Belastbarkeit zu überzeugen. Erste Zwischenergebnisse der bisher absolvierten Tests bestätigen eine hohe Belastungsgrenze der Möbelverbinder. Möglich macht dies das Grundprinzip von Pazls Snap. Die magnetische Komponente des Beschlags aktiviert einen beweglichen Pin, der anschließend in ein entsprechendes Gegenstück einrastet, wodurch eine stabile mechanische Verbindung hergestellt wird. Nur deshalb ist Pazls Snap so hoch belastbar.
Beteiligte Personen
Michael Mikoschek, Wissenschaftlicher Mitarbeiter HSA
Martin Christian, Student HSA
Amelie Demuth, Studentin HSA
Anne Dössinger, Studentin HSA
Phillip McRae, Gründer Pazls GmbH
Julian Bäßler, Gründer Pazls GmbH
Die Geschichte von Pazls
PAZLS - eine geniale Idee wird geboren
Die besten Ideen entstehen oft, wenn bestimmte Dinge im Alltag regelmäßig stören. So war es auch bei den Kindheits- und Studienfreunden Julian Bäßler, Phillip McRae und Thomas Poddey aus Augsburg.
„Wir alle haben uns bei jedem Umzug geärgert, dass viele unserer Möbel in der neuen Wohnung plötzlich keinen Platz mehr fanden und nicht wandelbar waren, so dass wir Sie hätten entsprechend anpassen können. Dazu kam das Problem der Möbelverbinder, die mit jeder Montage instabiler wurden“ erklärt Thomas Poddey.
2011 nahm Phillip schließlich am Uniprojekt 5 Euro Business teil. Ziel war es mit 5€ ein Business aufzubauen. Angespornt durch die gewonnen Erfahrungen entwickelten die Freunde gemeinsam ein Bett für Julians Schwester, welches durch verschiedene Module, Magnetverbindungen und
ohne Werkzeug ganz einfach zu verbinden war und daher eine hohe Stabilität und Flexibilität erreichte. Sie nannten Ihr Projekt „Magsteck“.
Fasziniert von der Idee der verschleißfreien, magnetischen Möbel, schlossen sich mit Michael, Ilja und Sina drei weitere Studienfreunde den jungen Ingenieuren an. Auch wenn das Projekt während des Studiums eher nebenbei mitlief, gründete das Team 2013 unter neuem Namen die Puzzles Gbr.
Bereits 2014 gewannen die jungen Gründer den ersten Platz bei dem schwäbischen Businessplanwettbewerb.
So gingen das Bett der Schwester von Julian, ein Würfelregalsystem und ein Wandboard 2014 über den Onlineshop an den Markt, 2015 wurden die Möbel in mehreren inhabergeführten Designmöbelgeschäften in Süddeutschland gelistet.
Nach einem großen Crowdinvesting Ende 2015 und der Auszeichnung als bestes Unternehmen auf dem Designfestival in Berlin 2016 folgten verschiedene Fernsehbeiträge wie bei Abenteuer Leben und Berichte in anerkannten Magazinen wie Maxi und Zuhause Wohnen.
Währenddessen verteile sich das Puzzles Team aufgrund der akademischen Laufbahn in ganz Deutschland. Durch das angemeldete Patent der Snap Technologie und der stetigen Weiterentwicklung dieser, sahen die Puzzles Gründer die Chance, zu etwas ganz Großen zu wachsen. Den Gründern wurde schnell klar, dass „Puzzles“ nicht mehr als Hobby geführt werden konnte und eine zukünftige Entscheidung gefällt werden musste.
Thomas, Julian und Philipp entschieden sich für den steinigen Weg des Jungunternehmers und der Perfektion ihres Möbelsystems.
2016 erfolgte die finale Firmierung in die Kurzform „Pazls“, um ein eigenständiges Image zu schaffen.
Bereits im Januar 2017 ging Ihre Erfolgsserie durch den Gewinn des Iconic Award im der Kategorie „Interior Innovation - Best of Best“ unaufhaltsam weiter.
Im Mai 2017 beginnt die große PAZLS Kickstarter Kampagne, um frisches Kapital für die weitere Serienproduktion zu generieren.