Die allgemeine Stromversorgung ist eine zentrale infrastrukturelle Aufgabe. Die Allgäuer Überlandwerk GmbH (AÜW) ist unter anderem für die Stromversorgung im Allgäu zuständig. Sie erstellt und betreibt die Trafostationen zur Stromverteilung. Für die bauliche Umsetzung werden Standard-Lösungen verwendet, die als Stahlbeton-Raummodule vorgefertigt und durch Flach- oder auch Satteldachelemente ergänzt werden.

Diese Kleingebäude sind sehr stark aus der technischen Funktionalität entwickelt, was auch ihr Erscheinungsbild prägt. Viele Standorte könnten durch eine besser an die jeweilige Situation angepasste Gestaltung und zusätzliche Funktionen wesentlich aufgewertet werden. So könnte ein Beitrag zum Ortsbild und zur Baukultur im Allgäu geliefert werden.

Es wird angeregt, eine modulare Lösung zu entwickeln, die je nach Kontext kleine funktionale Angebote in die Gestaltung der Hülle integriert: Das könnte beispielsweise eine Sitzgelegenheit, ein ‚schwarzes Brett‘, ein Eier-Automat, solare Handy-Ladestationen, Vogelkästen oder ein Bienenhotel sein.

Es werden 10 Gruppen aus je zwei Holztechnik-Schülern und zwei Architekturstudierenden gebildet, die gemeinsam Vorschläge erarbeiten. Die Gruppen arbeiten an insgesamt vier Workshop-Tagen betreut zusammen und tauschen sich in der Zwischenzeit selbstständig aus, um das Projekt voranzutreiben.

Die Workshops finden sowohl im Berufsschulzentrum Immenstadt wie auch in der Hochschule in Augsburg statt.
Am 18.12.2024 werden alle Arbeiten einer Fachjury präsentiert, Allgäu Digital stellt dafür seinen Präsentationsraum in Kempten zur Verfügung.

Die Jury wird von den lokalen Architekten, Vertretern der Zimmererinnung, der ‚Bauherrenschaft‘, dem Architekturforum Allgäu und den beiden beteiligten Bildungsstätten gebildet.

Nach intensiver Diskussion werden vier Arbeiten mit Preisen ausgezeichnet:

3. Preis: Paula Feigen, Max Köberle, Tamara Orlet, Anna-Maria Schatz, Julian Schöb

3. Preis: Roman Hold, Hannes Klotz, Emilio Reger, Kilian Stachel

2. Preis: Frederik Doll, Leon Fischer, Jonas Meis, Lisa Peter

1. Preis: Isabel Bodenmiller, Michael Häring, Pascal Liebenau, Johannes Zwicker

Die Siegerarbeit zeichnet sich durch eine feingliedrige Tektonik, eine zurückhaltende und ortsverträgliche Gestaltung, guten Materialeinsatz, überzeugenden konstruktiven Holzschutz und ein schönes, integratives Gestaltungskonzept aus, das Aufenthalts- und Ausstellungsmöglichkeiten als aus der Fassade klappbare Elemente anbietet.

Bereits am 15.Januar treffen sich die Holztechniker und ein Teil der Architekturstudierenden in der Werkstatt wieder, um den ersten Preis als Prototypen umzusetzen. Nach drei Tagen intensiver Arbeit kann die neue Hülle auf einem Trafo - ‚Dummy‘ aus OSB-Platten in der Werkhalle probemontiert werden. Das Projekt wird voraussichtlich im April an einem prominenten Standort in Kempten montiert.

Berufsschulzentrum Immenstadt, vertreten durch Direktor Peter Eisenlauer, Betreuung und Projektkoordination Markus Unsinn (Strom-Linien-Form - Staatliches Berufliches Schulzentrum Immenstadt)

Technische Hochschule Augsburg, vertreten durch Prof. Wolfgang Huß

Architekturforum Allgäu e.V., vertreten durch Franz Schröck (Start)

Holzforum Allgäu, vertreten durch Maike Breitfeld (STROM.LINIEN.FORM | Holzforum Allgäu)

Allgäuer Überlandwerk GmbH, vertreten durch Michael Lucke und Maik Fritsche (Privatkunden - Allgäuer Überlandwerk)