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Studierende engagieren sich für sauberes Wasser

Optimierung eines Stauraumkanal durch die Bauingenieur-Studierenden der Technischen Hochschule Augsburg

 
Bauingenieurwesen Siedlungswasserwirtschaft

Projektbeschreibung

Im Rahmen einer Projektarbeit haben Studierende aus dem 7. Semester des Bachelorstudiums Bauingenieurwesen zunächst durch eine Vermessung die Bestandspläne des Stauraumkanals überprüft und anschließend Optimierungsmöglichkeiten für den Stauraumkanal entwickelt.

Beteiligte Personen

Prof. Dr.-Ing. Rita Hilliges

 

Die öffentliche Kanalisation dient der Ableitung von Schutzwasser, das in Haushalten, Gewerbe und Betrieben anfällt, um das Schmutzwasser einer gezielten Reinigung in der Kläranlage zuzuführen. Neben dem Schmutzwasser wird in der Mischkanalisation zusätzlich auch Niederschlagswasser abgeleitet. Bei (Stark-)regenereignissen fallen plötzlich teilweise sehr große Wassermengen an, die nicht einfach zur Kläranlage weitergeleitet werden können.

Studierende bei Vermessungsarbeiten

In diesen Fällen wird das Wasser in der öffentlichen Kanalisation zwischengespeichert und erst nach Beendigung des Regenereignisses langsam zur Kläranlage abgeleitet. Diese Zwischenspeicherung erfolgt beispielsweise in sogenannten Stauraumkanälen. Es handelt sich um Kanäle, die so dimensioniert sind, dass im Bedarfsfall das Wasser zwischengespeichert werden kann. Hierzu verfügt der Stauraumkanal über vergrößerte Kanalquerschnitte. Wird die Speicherkapazität eines Stauraumkanals überschritten, erfolgt eine Entlastung des Wassers in ein Gewässer. Dies wird nach Möglichkeit vermieden.

Durch einen Kanalnetzbetreiber am Ammersee wurde festgestellt, dass es bei einem vorhandenen Stauraumkanal zu einer unerwünschten Entlastung kommt noch bevor die Speicherkapazität des Stauraumkanals erreicht ist.

 
Variantenuntersuchung für die Ermittlung der optimalen Anzahl und Lage der Querschotte im Längsschnitt des Staukaumkanals
Variantenuntersuchung für die Ermittlung der optimalen Anzahl und Lage der Querschotte im Längsschnitt des Staukaumkanals
 

Im Rahmen einer Projektarbeit haben Studierende aus dem 7. Semester des Bachelorstudiums Bauingenieurwesen zunächst durch eine Vermessung die Bestandspläne des Stauraumkanals überprüft und anschließend Optimierungsmöglichkeiten für den Stauraumkanal entwickelt.

Der finale Lösungsvorschlag beinhaltet die Installation von Querschotts aus Edelstahl, die sowohl unter- als auch überströmt werden können. Somit kann ein unbehinderter Abfluss im Trockenwetterfall ohne Regenereignis sichergestellt werden, sowie der erwünschte erhöhte Aufstau und durch die Überströmbarkeit auch die gesicherte Entwässerung bei maximaler hydraulischer Belastung. Durch Modellrechnungen wurde die ideale Anzahl und Position der Querschotts im Stauraumkanal ermittelt. Durch die vorgeschlagene Optimierungsmaßnahme kann ein zusätzliches Speichervolumen von annähernd 300 m³ generiert werden.

Der Kanalnetzbetreiber will die durch die Studierenden der THA erarbeitete Optimierung zeitnah umsetzen.

Skizze des entwickelten Querschnitts