„Fremde überall“, so lautet der Titel und das Thema der 60. Internationalen Kunstausstellung der Biennale Venedig 2024, kuratiert von Adriano Pedrosa.

Pedrosa erläutert: "Der Hintergrund dieser Werke ist eine Welt, die von vielfachen Krisen hinsichtlich der Bewegung und der Existenz von Menschen über Länder, Nationen, Territorien und Grenzen hinweg geprägt ist, welche die Gefahren und Tücken von Sprache, Übersetzung und ethnischer Zugehörigkeit widerspiegeln. Darin kommen Unterschiede und Ungleichheiten zum Ausdruck, die durch Identität, Nationalität, Rasse, Geschlecht, Sexualität, Vermögen und Freiheit bedingt sind. In diesem Kontext hat der Titel Foreigners Everywhere [Fremde überall] eine (mindestens) doppelte Bedeutung. Erstens, dass man, egal wo man hingeht und wo man ist, immer auf Fremde trifft - sie/wir sind überall. Zweitens, dass man, egal wo man sich befindet, immer, tatsächlich und tief im Inneren, ein Fremder ist.“

Vor diesem Hintergrund war es nicht nur interessant, den kurierten Teil der Kunstausstellung sowie die Nationenpavillons zu erkunden. Gleichzeitig war die Stadt Venedig selbst Untersuchungsgegenstand. Zwischen historischer und moderner Architektur, zwischen Venezianern und Overtourism, zwischen Weltkulturerbe und Potemkinschen Dorf setzten sich die Teilnehmenden mit dem Begriff der „Fremdheit“, anthropologischen Feldforschungsmethoden, der „teilnehmenden Beobachtung“ sowie eigener kreativer Arbeit in Form von Plastik, Fotografie, Zeichnung und dem kulturellen und soziologischen Diskurs auseinander.

Allen Teilnehmenden sei an dieser Stelle für ihre bereichernden Beiträge gedankt.