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Studierende bei DACHWELTEN 2024 ausgezeichnet

Studierende im Master Architektur belegen 3. Platz bei Hochschul-Wettbewerb

 
©Thomas Bölderl, Mina Dewald, Julian Reich und Lion Schellmoser
07.10.2024

Unter dem Motto „Ganz Schön Schräg“ stellt der Hochschul-Wettbewerb Dachwelten die Themen Konstruktion, Entwurf und Relevanz des geneigten Daches in den Mittelpunkt.
Die Architektur-Studierenden im Master Thomas Bölderl, Mina Dewald, Julian Reich und Lion Schellmoser konnten die Jury mit ihrem Entwurf des "Stapeltreffs" überzeugen und sich so den dritten Platz sichern.

AUFGABE

 

Das Klett-Areal in Stuttgart, Heimat eines der größten deutschen Verlage, hat eine lange Geschichte, die bis ins Jahr 1900 zurückreicht, als die ersten Räumlichkeiten in der Stuttgarter Rotebühlstraße 77 bezogen wurden. In den folgenden Jahrzehnten wuchs das Areal durch den Bau weiterer Gebäude und wurde zu einem zentralen Standort des Verlags. Nun steht das innerstädtische Areal vor einer umfassenden Transformation, um es zukunftsfähig und nachhaltig zu gestalten.

Dachwelten-Areal

Im Rahmen eines Architekturwettbewerbs im Jahr 2022 wurde der Entwurf des Büros Bruno
Fioretti Marquez Architekten als Sieger gekürt. Dieser überzeugt durch gezielte Eingriffe in den
teilweise denkmalgeschützten Bestand und schafft eine offene, flexible Arbeitsumgebung, die
Raum für Begegnung und Kommunikation bietet. Umgeben von klimaregulierenden Grünflächen
wird so eine nachhaltige und moderne Arbeitswelt für die rund 900 Mitarbeitenden des
Verlags geschaffen.

Im Zuge dieses Projekts erhielten Studierende die Aufgabe, über einer neuen, unterirdischen
Fahrrad-Tiefgarage ein „Mitarbeitenden-Haus“ für die Klett-Gruppe zu entwerfen. Dieses Gebäudesoll spezifisch für die Bedürfnisse der Mitarbeitenden gestaltet werden und Raum für
vielfältige Funktionen bieten. Die Studierenden entwickelten dabei kreative Ideen für die Nutzung: Von Duschen für Fahrradfahrende über eine Kita oder einen temporären Buch-Showroom bis hin zu einem flexiblen Raum für vielseitige Zwecke war alles denkbar.

Eine zentrale Herausforderung des Entwurfs bestand darin, einen Neubau zu schaffen, der erkennbar neu ist, sich jedoch harmonisch in das bestehende Klett-Areal einfügt. Die Wiederverwendung von Elementen aus zum Rückbau freigegebenen Gebäuden – wie Backsteine, Träger oder Dachsheds – spielte dabei eine wichtige Rolle. Auch das Freiraumkonzept sollte integriert werden, sodass sich Innen- und Außenbereiche verzahnen und vielfältig nutzbare Flächen entstehen.

Die Studierenden konnten dabei selbst entscheiden, ob sie das Projekt auf einer konzeptionellen
Ebene belassen oder eine detailliertere Ausarbeitung wählen. So entstand ein zukunftsorientierter, nachhaltiger Entwurf, der sowohl die Geschichte des Klett-Areals respektiert als auch die Bedürfnisse der Mitarbeitenden in den Mittelpunkt stellt.

ENTWURF DER THA-STUDIERENDEN

 

Mit ihrem Entwurf des „Stapeltreff“ haben die Studierenden Thomas Bölderl, Mina Dewald, Julian Reich und Lion Schellmoser die Jury überzeugt und den 3. Platz belegt. Der Entwurf liegt im Übergangsbereich zwischen dem neuen Klett-Park und dem ruhigen Grünbereich im Westen und bildet ein gelungenes Bindeglied, das sich harmonisch in beide Richtungen öffnet. Die Gestaltung, inspiriert von der Form eines Bücherstapels, lässt die Geschosse ineinander verschlingen, während das Dach an ein aufgeschlagenes Buch erinnert. Diese architektonische Lösung integriert sich elegant in die Umgebung und bereichert das städtebauliche Gesamtbild.

 
Piktos ©Thomas Bölderl, Mina Dewald, Julian Reich und Lion Schellmoser
 

Um den Charakter des größtenteils abgerissenen vorherigen Gebäudes zu bewahren, wurden die Fenster des alten Bestands in den Neubau integriert.

Das inhaltliche Konzept bietet zudem realitätsnahe Möglichkeiten für die Mitarbeitenden der Klett-Gruppe. Dazu gehören eine Fahrradwerkstatt, ein Bistro, ein Gemeinschaftsraum sowie ein multifunktionaler Sportraum. Ergänzt wird das Angebot durch Duschen und Umkleiden für Radfahrende, eine Kita und ein zugehöriger Freiraum auf dem Dach, der als Spiel- und Erholungsfläche genutzt werden kann.

 

 

Grundrisse ©Thomas Bölderl, Mina Dewald, Julian Reich und Lion Schellmoser
 
 

Die Jury lobte besonders die gut strukturierte Präsentation und die ästhetisch ansprechende Gestaltung der Zeichnungen.
Der „Stapeltreff“ fügt sich respektvoll in den bestehenden städtebaulichen Kontext ein und trägt maßgeblich zur Weiterentwicklung des Klett-Areals bei. Mit dem 3. Platz ging eine Prämie von 2000 Euro einher.

 

Das Team der Masterstudierenden Thomas Bölderl, Mina Dewald, Julian Reich und Lion Schellmoser, unter der Betreuung von Prof. Victoria von Gaudecker, überzeugte durch seine engagierte Zusammenarbeit.

Wir gratulieren unseren Studierenden zu dieser großartigen Leistung, mit welcher sie im Wettbewerb ein starkes Zeichen für die THA setzen konnten.

 

Die ausgezeichneten Studierenden

WEITERE INFORMATIONEN

 

DER WETTBEWERB

2007 gegründet, hat sich der Wettbewerb zu einer attraktiven Plattform entwickelt, die einen intensiven Austausch zwischen produzierenden Unternehmen und Lehre fördert.
Die 18. Auflage des Hochschul-Wettbewerbs Dachwelten startete im Januar diesen Jahres und
endet mit dem Stegreif-Finale am 11. und 12. September 2024. Der Wettbewerb besteht aus
einer semesterbegleitenden Qualifikationsphase und einem 24-Stunden-Stegreif-Finale.
Alle deutschen Hochschulen mit Lehrstühlen für Architektur, Innenarchitektur oder Bauingenieurwesen waren herzlich eingeladen, an den Dachwelten 2024 teilzunehmen. Die teilnehmenden Hochschulen wurden von Expertinnen und Experten des Deutschen Dach-Zentrums e.V. und seiner Mitgliedsunternehmen begleitet und unterstützt.

DEUTSCHES DACH-ZENTRUM e.V.

Als Verband führender Hersteller der Dachbranche steht für das Deutsche Dach-Zentrum e.V.
(DDZ) die Förderung des geneigten Daches im Fokus. Aus diesem Grund veranstaltet das DDZ
unter dem Leitgedanken „Ganz schön schräg“ seit 2007 den Hochschulwettbewerb „Dachwelten“.
Das DDZ wurde am 1. Juli 2003 gegründet und steht für eine umfassende Produkt- und
Marktkenntnis. Diese ermöglicht es, fachlich fundiert über die Bedachungsprodukte Tonziegel,
Betondachsteine, Schiefer, Dachbelichtung und Titanzink sowie die Themen Dämmung, Folien
und Solarsysteme zu informieren und kontinuierlich Stellung zum Geneigten Dach zu beziehen.

Video-Reportagen, Bilder und weitere Informationen zum Wettbewerb finden Sie auf der Dachwelten-Webseite.