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Bauingenieure machen die Verkehrswende, von der andere reden

Exkursion zur Verlängerung U5-West Baulos 1 in München

 
©Stefan Rohr
15.11.2024

Am 15. Oktober 2024 besichtigten Studierende des dritten Semesters Bauingenieurwesen BA gemeinsam mit Professor Dr. Stefan Rohr die Baustelle der Verlängerung der U-Bahnlinie 5 von Laim nach Pasing. Die neue Strecke weist eine Länge von zirka 3,8 Kilometern auf und umfasst die drei neuen Bahnhöfe Willibaldstraße, Am Knie und Pasing. Vergeben wurde bzw. wird die Gesamtstrecke in zwei Baulosen. Für den Auftraggeber, der Landeshauptstadt München, wird mit dem Baulos 1 der Streckenabschnitt ab dem Laimer Platz über die Gotthardstraße bis zum künftigen U-Bahnhof Willibaldstraße mit einer Gesamtlänge von ca. einem Kilometer erstellt.

 

Begrüßt wurde die Exkursionsgruppe von den Herren Heymann und Ziad Altoumh der Berger Grundbautechnik. Die Besichtigung startete am Ende der bestehenden U-Bahnlinie und endete im Besprechungsraum der dreigeschossigen Bürocontaineranlage. Auf dem Weg konnte Einblick in eine Vielzahl von Bauprozessen und Bauverfahren gewonnen werden. Hier ein kleiner Ausschnitt:

  • Um den Baugrube für den Tunnel zu sichern, wird eine 34 Meter tiefe und 1,20 Meter breite Schlitzwand hergestellt. Dazu werden nacheinander 7,40 Meter lange Lamellen mit einem Greifer ausgehoben. Damit die so entstandenen Schlitze standsicher bleiben, werden sie mit einer Bentonitsuspension gestützt. Nach dem Erreichen der Endtiefe werden Bewehrungskörbe eingestellt und der Schlitz ausbetoniert. Im Zuge des Betonierens muss die Stützflüssigkeit zur Regenerationsanlage abgepumpt werden.
    Die eingesetzten Großgeräte und die Lagerung der rund zwei Meter breiten und im Endzustand 30 Meter langen Bewehrungskörbe führen zu einem erheblichen Platzbedarf. Da gleichzeitig der öffentliche Verkehr aufrecht erhalten werden muss, entstehen fortwährend logistische Herausforderungen.
  • Auf der östlichen Baustelleneinrichtungsfläche befindet sich die beeindruckend große Regenerationsanlage, die für die Bereitstellung der Stützflüssigkeit der Schlitzwände sorgt.
  • Das Herstellen der Betondeckel – bereits Teil des späteren Tunnelbauwerks – erfolgt auf dem Erdplanum und konnte in verschiedenen Fertigungsphasen gezeigt werden.

Im Besprechungsraum wurde schließlich anhand einer Präsentation das Projekt mit einer Bausumme im dreistelligen Millionenbereich vorgestellt. Diese ausgesprochen anspruchsvolle Baustelle führte den Studierenden eindrucksvoll die technische Komplexität großer Infrastrukturmaßnahmen im innerstädtischen Bereich vor Augen.

Ein herzlicher Dank gilt Herrn Heymann und Herrn Ziad Altoumh für ihre Zeit, die interessante Führung und die detailreiche Präsentation!

Ansprechpartner

Prof. Dr.-Ing. Stefan Rohr

Architektur und Bauwesen

Telefon: 

+49 821 5586-3103