Selten wird ein Thema am Bau so unterschätzt wie dieses. Irgendwie hat man schon von der VOB Teil C gehört. Das gilt gleichermaßen für Planer, Handwerker, Bauanwälte und Lobbyisten der Baustoffindustrie und des Handwerks. Aber wie gut sind die Kenntnisse über diese Schnittstelle von Technik und Juristerei tatsächlich? Der Teil C der VOB (Vergabe- und Vertragsordnung für Bauleistungen) umfasst eine Zusammenstellung von aktuell 65 DIN-Normen als sogenannte ATV (Allgemeine Technische Vertragsbedingungen). Zugeschnitten auf einzelne Gewerke handelt es sich um meist technische Vorschriften über die Ausschreibung, Ausführung und Abrechnung der jeweiligen Bauleistungen, die aber auch vertragliche Regelungen enthalten.
Die Baubeteiligten legen völlig unterschiedlichen Focus auf die damit verbundenen Aspekte: Was für die einen die Gelegenheit bietet, z.B. über sog. Besondere Leistungen Vergütungsansprüche zu generieren, bietet für andere ein Hilfsmittel zur technischen Beschreibung des Bausolls und Konkretisierung der unternehmerischen Leistungspflichten.
Auch Prüf- und Hinweispflichten einzelner Gewerke sind enthalten, die bei Missachtung zur Haftung führen können. Bei Ausschreibung und Planung sind die Anforderungen aus der VOB/C ebenso wie bei der Abrechnung und deren Prüfung hoch. Somit geht es oft um viel Geld, was nicht zuletzt die Baujuristen auf den Plan ruft. Schließlich kann man auch um die Frage, wann die VOB/C überhaupt anwendbar ist, in der Praxis trefflich streiten.
Ziel der Veranstaltung ist daher, allen Baubeteiligten das nötige Gesamtverständnis zu vermitteln und die Chancen und Risiken der VOB/C aus unterschiedlichen Blickwinkeln und mit Informationen aus erster Hand zu beleuchten.