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Bayerisch-Schwäbischer Innovationspreis Transfer 2024 und Publikumspreis der Stadt Illertissen

„Architektur. Im Kreis.“ – Transferprojekt der Technischen Hochschule Augsburg und des Staatlichen Bauamtes Augsburg ausgezeichnet

 
Das Siegerteam der THA für den Bayerisch-Schwäbischen Innovationspreis Transfer 2024 und den Publikumspreis der Stadt Illertissen. Von links: Laudator Karl Moser, Förderverein der Regio Augsburg Wirtschaft GmbH, Prof. Mikala Holme Samsøe, THA, Johannes Eisele, Staatliches Bauamt Augsburg, und Prof. Dr. phil. habil. László Kovács, Vizepräsident für Studium und Lehre. Bild: Jessica Hövelborn
25.04.2024
Illertissen/Augsburg

Die Technische Hochschule Augsburg (THA) erhält zusammen mit dem Staatlichen Bauamt Augsburg (StBAA) den Bayerisch-Schwäbischen Innovationspreis Transfer 2024 und den Publikumspreis der Stadt Illertissen. Beide Preise wurden am 24.04.2024 im Hochschulzentrum Vöhlinschloss in Illertissen verliehen. Initiiert hatten den Innovationspreis die drei Hochschulen Augsburg, Kempten und Neu-Ulm, um das Transferengagement zwischen Wissenschaft und Gesellschaft zu würdigen. Die Stadt Illertissen lobte in diesem Rahmen unter den drei Siegerteams den Publikumspreis aus. Die Laudationen für das Siegerteam der THA hielten Karl Moser, früheres Vorstandsmitglied des Fördervereins Regio Augsburg Wirtschaft GmbH und Jürgen Eisen, Bürgermeister der Stadt Illertisssen. Prof. Mikala Holme Samsøe (THA) und Baudirektorin Kathrin Fändrich (StBAA) haben das bayernweit erste staatliche Pilotprojekt zum Zirkulären Bauen initiiert und im Rahmen des Transferprojekts „Architektur. Im Kreis.“ realisiert.

 

Für den Bayerisch-Schwäbischen Innovationspreis Transfer 2024 wurden insgesamt 31 Transferprojekte nominiert. Davon entfielen auf die Technische Hochschule Augsburg 16 Transferprojekte.

Laudator Karl Moser, früheres Vorstandsmitglied des Fördervereins der Regio Augsburg Wirtschaft GmbH: „Die Entscheidung der Jury für das Transferprojekt 'Architektur. Im Kreis.' fiel sehr knapp aus. Es ist uns wirklich nicht leichtgefallen unter all den sehr innovativen Transferprojekten das Siegerprojekt auszuwählen. Es ist ein herausragendes Beispiel und ein nachahmenswertes Pilotprojekt für das sogenannte Zirkuläre Bauen, was mit dem Beiwort 'Im Kreis' gemeint ist. Den drei Transferpartnern Staatliches Bauamt Augsburg, Technische Hochschule Augsburg und Concular, einem Entwickler und Anbieter von Datenbanken für zirkuläre Baumaterialien, ist es gelungen, ein Abbruchgebäude im Rahmen eines studentischen Projekts an der Technischen Hochschule Augsburg bestmöglich zu recyceln. Die Studierenden haben wiederverwendbare Bauteile identifiziert, katalogisiert und auf einer Online-Plattform zum Verkauf angeboten. Und sie haben zum ersten Mal mit zirkulären Bauteilen einen Entwurf für ein neues Gebäude erstellt.”

Architektin Prof. Mikala Holme Samsøe, Fakultät für Architektur und Bauwesen der THA: „Wir freuen uns riesig, dass wir beide Preise gewonnen haben. Den Bayerisch-Schwäbischen Innovationspreis Transfer 2024 und den Publikumspreis der Stadt Illertissen. In unserem Projekt haben wir eine Antwort gefunden, für die Neuausrichtung der Baubranche. Wir bewegen uns von einer expansiven zu einer reduktiven Moderne. Gebrauchtes ist attraktiv. Zirkuläres Bauen funktioniert. Es ist rechtlich und technisch möglich. Und es kann sogar schön aussehen.“

Johannes Eisele, Abteilungsleiter Hochbau beim Staatlichen Bauamt Augsburg: „Wir freuen uns sehr über diese Auszeichnungen. Die Wiederverwertung des baulichen Bestands wird die maßgebliche Aufgabe der nächsten Jahrzehnte für unser Fach sein. Dass der Transfer zwischen Bauverwaltung und Wissenschaft in der Praxis funktioniert, haben wir gemeinsam im Transferprojekt 'Architektur. Im Kreis.' bewiesen.“

 
Verleihung des Innovationspreises Transfer 2024 der Technischen Hochschule Augsburg an das Projekt „Architektur. Im Kreis“: v.l.n.r.: Prof. Dr. phil. habil. László Kovács, Vizepräsident für Studium und Lehre; Johannes Eisele, Abteilungsleiter Hochbau, Staatliches Bauamt Augsburg; Prof. Mikala Holme Samsøe; Karl Moser, früheres Vorstandsmitglied des Fördervereins der Regio Augsburg Wirtschaft GmbH e.V.
Verleihung des Innovationspreises Transfer 2024 der Hochschule Kempten an das Projekt „Digitalisierung von Plantafeln“: v.l.n.r.: Stefan Hofmeister, Vertriebsleiter Dr. Werner Röhrs GmbH & Co. KG; Prof. Dr. Bernd Lüdemann-Ravit; Nils Holthoff; Matthias Haff.
 
Verleihung des Illertissener Publikumspreises durch Bürgermeister Jürgen Eisen (links) an das Team von „Architektur. Im Kreis“.
Verleihung des Innovationspreises Transfer 2024 der Hochschule Neu-Ulm an das Projekt „IDT Open Lab“: v.l.n.r.: Prof. Manfred Plechaty; Andreas Giesa, Direktor für Digital Business Consulting Xebia Group B.V., Germany); Prof. Dr. Klaus Lang; Günter Augustin, Vorsitzender des Fördervereins der Hochschule Neu-Ulm e.V.

Bilder von links oben im Uhrzeigersinn: Die Siegerteams der Technischen Hochschule Augsburg, der Hochschule Kempten und der Hochschule Neu-Ulm sowie das Siegerteam der THA für den Publikumspreis der Stadt Illertissen. Bilder: Hochschule Neu-Ulm / Julia Schlotterer

 
Alle Preisträgerinnen und -träger mit der Präsidentin und den Präsidenten der Hochschulen und den jeweiligen Vertretern der Fördervereine.
Alle Preisträgerinnen und -träger mit der Präsidentin und den Präsidenten der Hochschulen und den jeweiligen Vertretern der Fördervereine. Bild: Hochschule Neu-Ulm / Julia Schlotterer
 

Herausragende Kooperationen ausgezeichnet: Drei bayerisch-schwäbische Projekte erhalten den Innovationspreis Transfer 2024

Am 24.04.2024 haben die Hochschulen Augsburg, Kempten und Neu-Ulm ihren mit insgesamt 15.000 Euro dotierten Innovationspreis Transfer vergeben. Im Rahmen der feierlichen Preisverleihung im Hochschulzentrum Vöhlinschloss in Illertissen hoben Präsidentin und Präsidenten der beteiligten Hochschulen die Innovationsstärke und den Schöpfergeist der drei prämierten Kooperationen hervor. Unter mehr als 30 Einreichungen wurden ein Projekt zum Zirkulären Bauen (Technische Hochschule Augsburg), ein Projekt zu papierlosen Unternehmen (Hochschule Kempten) und ein Projekt zur digitalen Transformation (Hochschule Neu-Ulm) ausgezeichnet. Das Team des Siegerprojekts der Technischen Hochschule Augsburg durfte sich zudem über den Publikumspreis der Stadt Illertissen freuen, der während der Veranstaltung live vergeben wurde. 

Mit dem Bayerisch-Schwäbischen Innovationspreis Transfer, der in diesem Jahr erstmalig verliehen wurde, sind drei herausragende Beispiele für anwendungs- und gesellschaftsorientierte Transferleistungen von außerakademischen Partnern in Kooperation mit einer der drei Hochschulen gewürdigt worden. Unter dem Motto „Society meets Science“ wurden insgesamt drei Preise – je ein Preis pro Hochschule – vergeben. Das von den jeweiligen Fördervereinen gestiftete Preisgeld betrug jeweils 5.000 Euro; 1.000 Euro stellte die Stadt Illertissen in Form eines Publikumspreises zur Verfügung.

Würdigung der „Leuchtturmprojekte für den regionalen Transfer“

Durch die Veranstaltung führte Werner Martin, Geschäftsleiter des Hochschulzentrums Vöhlinschloss und Initiator des Innovationspreises Transfer 2024. Neben den Preisträgerinnen und Preisträgern nahmen rund 50 Hochschulangehörige, Vertreterinnen und Vertreter aus Wirtschaft und Politik sowie interessierte Bürgerinnen und Bürger an der feierlichen Preisübergabe teil. Die Hochschulleitungen betonten in ihren Grußworten die Relevanz des Austauschs zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft hinsichtlich der gemeinsamen Entwicklung von innovativen Lösungen für drängende Zukunftsfragen:

Prof. Dr. phil. habil. László Kovács, Vizepräsident für Studium und Lehre der Technischen Hochschule Augsburg: „Es ist sehr bemerkenswert, wie in diesen Transferprojekten eine in unserer Gesellschaft noch nicht gelöste Fragestellung erkannt und angepackt wird, um dafür die bestmögliche Lösung zu entwickeln und Impact zu erzielen. Im Siegerprojekt Architektur. Im Kreis. ist es dem Staatlichen Bauamt Augsburg in Kooperation mit der Technischen Hochschule Augsburg gelungen, ein Abbruchgebäude bestmöglich zu recyceln. Gerne verrate ich unser Rezept, mit dem zumindest bei uns in Augsburg Transferaktivitäten gelingen: Expertisen bündeln. Mein größter Respekt gilt allen, die das tun. Ich würde mir wünschen, dass dieses Transferengagement noch stärker finanziell gefördert wird – der Bayerisch-Schwäbische Innovationspreis Transfer ist ein Anfang. Unser Dank geht an den Förderverein Regio Augsburg Wirtschaft, der das Preisgeld für die THA gestiftet hat.“

Prof. Dr. Wolfgang Hauke, Präsident der Hochschule Kempten: „Der Transfer von Wissen und Technologieinnovationen hat sich zu einer Kernaufgabe von Hochschulen für angewandte Wissenschaften entwickelt. Das Siegerprojekt des Bayerisch-Schwäbischen Innovationspreises Transfer, 'Digitalisierung von Plantafeln – Durch Digitalisierung zum papierlosen Unternehmen', ist ein leuchtendes Beispiel für die gelebte Transferstrategie unserer Hochschule. Es vereint Startup-Geist, Mittelstandszusammenarbeit und neue digitale Prozesse. Durch die Vision und das geschickte Handeln des Projektteams werden nicht nur Arbeitsabläufe optimiert, sondern auch die Wege zu nachhaltigeren Produktionsmethoden geebnet. Die Integration der Dr. Werner Röhrs GmbH in den Entwicklungsprozess ist ein weiterer Beweis für die enge Verzahnung von Wissenschaft und Wirtschaft. Mein besonderer Dank geht an den Förderkreis für die Hochschule Kempten e. V., der uns bei diesem wertvollen Transferpreis unterstützt.“

Prof. Dr. Uta M. Feser, Präsidentin der Hochschule Neu-Ulm: „Der Wissens- und Technologietransfer, der an Hochschulen für angewandte Wissenschaften geleistet wird, ist von unschätzbarem Wert, denn er initiiert und begleitet den sozialen, technologischen und ökonomischen Wandel. Die Fülle an produktiven Ideen, die heute präsentiert werden, zeigt, wie gut uns das gelingt – hier entsteht Innovation durch Kooperation und Interdisziplinarität. Mit seinem Fokus auf die digitale Transformation steht das IDT Open Lab für eine nachhaltige Vernetzung von Wissenschaft und Wirtschaft: ein wichtiger Aspekt, der das Verständnis von Transfer an der HNU maßgeblich prägt. Ich bin stolz darauf, was dieses Projekt bisher bewirkt hat, und gespannt auf dessen neuen zukunftsweisenden Fokus auf den Bereich KI. Mein Dank gilt dem Förderverein der Hochschule Neu-Ulm e.V. für die finanzielle Unterstützung der heutigen Auszeichnung.“

Echter Mehrwert in der Region: prämierte Projekte überzeugen mit innovativen Ideen

Ihre Projekte präsentierten die Preisträgerinnen und -träger – teils gemeinsam mit ihren jeweiligen Praxispartnern – in Form von Pitches. Dabei spiegelte die Spannbreite der vorgestellten Themen den Innovationsreichtum des Wissens- und Technologietransfers wider, der die bayerisch-schwäbischen Hochschulen prägt. „Die Vielfalt der Einreichungen und die Qualität der prämierten Projekte spricht für sich – wir wollen den Transferpreis Innovation fortführen und weiteren herausragenden Transferaktivitäten auch in Zukunft eine Bühne bieten“, resümierte Werner Martin. Besonderen Dank sprach er den Fördervereinen der Hochschulen aus, die mit den Preisgeldern die hochschulischen Transferaktivitäten entscheidend unterstützten.

Im Anschluss an die offizielle Übergabe der Trophäen und Urkunden vergab die Stadt Illertissen ihren Publikumspreis, für den die anwesenden Gäste nach einer Videozusammenfassung der Projekte live votieren konnten. Ihre Wahl fiel auf das Projekt „Architektur. Im Kreis“ der Technischen Hochschule Augsburg. „Uns ist es ein besonderes Anliegen, den Transfer als wichtige Kernaufgabe der Hochschulen auch für unsere Bürgerinnen und Bürger vor Ort greifbar zu machen“, erläuterte Susanne Schewetzky, Leiterin Kultur und Kommunikation der Stadt Illertissen. „Von einem Austausch auf Augenhöhe profitiert die Gesellschaft als Ganzes“.

Offen für Interessierte: Posterausstellung der prämierten Projekte im Vöhlinschloss

Zum Abschluss der Preisverleihung wurde die Posterausstellung zu den prämierten Projekten eröffnet: Noch bis zum 28. Juni sind die prämierten Projekte im ersten Obergeschoss des Vöhlinschlosses (Schlossallee 23, 89257 Illertissen) zu besichtigen. Die Ausstellung ist von Montag bis Freitag jeweils von 8.00 bis 16.30 Uhr geöffnet.

 

Die prämierten Transferprojekte im Detail

 

Das Siegerprojekt der Technischen Hochschule Augsburg

Architektur. Im Kreis.
Zirkuläres Bauen: Gestalten, Entwerfen und Bauen mit vorhandenen Baumaterialien

Im Transferprojekt Architektur. Im Kreis. gingen das Staatliche Bauamt Augsburg und die Technische Hochschule Augsburg gemeinsam mit Concular, einem Entwickler und Anbieter von Datenbanken für zirkuläre Baumaterialien, einen neuen Weg beim Abbruch eines Gebäudes: Sie bündelten ihre Expertisen mit dem Ziel, das Gebäude der Alten Stadtbücherei in Augsburg bestmöglich zu recyceln. Vor dem Abbruch wurden von Studierenden verwertbare Bauteile identifiziert, vermessen sowie katalogisiert und an Interessierte über eine Online-Plattform verkauft. In Zahlen: 80 Prozent der verwertbaren Bauteile kamen nicht auf die Deponie, sondern wurden wiederverwendet, 288 Bauteile fanden „ein zweites Leben“, ca. 18 Tonnen CO2 wurden eingespart. Und: Die Studierenden erwarben Kompetenzen im Umgang und in der Entwurfsplanung mit zirkulären Bauteilen. Initiiert wurde das Projekt von Baudirektorin Kathrin Fändrich vom Staatlichen Bauamt Augsburg gemeinsam mit Architektin Professorin Mikala Holme Samsøe von der Fakultät für Architektur und Bauwesen der Technischen Hochschule Augsburg.

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Das Siegerprojekt der Hochschule Kempten

Digitalisierung von Plantafeln
Durch Digitalisierung zum papierlosen Unternehmen

Das Transferprojekt „Digitalisierung von Plantafeln – Durch Digitalisierung zum papierlosen Unternehmen“ zeigt beispielhaft, wie papierlose Abläufe in Fabriken durch elektronische Lösungen ersetzt werden können, um ein papierloses Unternehmen zu ermöglichen. Diese Innovation trägt nicht nur zur effizienteren Arbeitsweise und einer besseren Anpassungsfähigkeit an Veränderungen bei, sondern bewirkt auch eine Reduzierung des ökologischen Fußabdrucks. Mit der Dr. Werner Röhrs GmbH wurde von Beginn an ein mittelständisches Unternehmen in den Entwicklungsprozess einbezogen. Initiiert wurde das Projekt von Matthias Haff und Nils Holthoff, zwei jungen Unternehmern, in Kooperation mit dem Institut für Produktion und Informatik in Sonthofen unter Leitung von Prof. Dr. Bernd Lüdemann-Ravit.

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Das Siegerprojekt der Hochschule Neu-Ulm

IDT Open Lab
Eine Transferveranstaltungsreihe des Instituts für Digitale Transformation

Eine Brücke zwischen Wissenschaft und mittelständischen Unternehmen: Das bietet das Open Lab des Instituts für Digitale Transformation – IDT Open Lab –, das zweimal jährlich unter der Leitung von Prof. Dr. Klaus Lang, Prof. Dr. Daniel Schallmo und Prof. Manfred Plechaty im Innovation Space der HNU stattfindet. Impulsvorträge aus Wissenschaft und Praxis rund um Trends, Technologien und Best Practices der Digitalen Transformation fördern hierbei den Austausch zwischen Expertinnen und Experten aus Wirtschaft und Wissenschaft. Das Preisgeld wird in eine Erweiterung des Projektfokus um Künstliche Intelligenz fließen: Im neuen Transferformat „AI Innovation Circle“ sollen nicht nur Unternehmen über neueste KI-Trends und -Forschung informiert, sondern auch gemeinsame Forschungsprojekte umgesetzt werden.

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