Erster Doktorand der THA wird Professor
Die THA gratuliert Prof. Dr.-Ing. Franz Aletsee
Prof. Dr.-Ing. Aletsee hatte im März 2015 als wissenschaftlicher Mitarbeiter der THA in der Arbeitsgruppe Hochfrequenzsysteme am Institut für ressourceneffiziente Datenübertragung und Datenverarbeitung (THA_ired) an der Fakultät für Elektrotechnik bei Prof. Dr.-Ing. Reinhard Stolle mit der wissenschaftlichen Tätigkeit begonnen. In seiner Doktorarbeit befasste er sich mit dem Thema „Unterabtastendes Mehrträger-Basisband-MIMO-System zur Ausnutzung breitbandiger Übertragungskanäle mit hohem Übersprechen“. Um dem stetig steigenden Bedarf an Übertragungsbandbreite – beispielsweise im Automobilbereich – gerecht zu werden, ist eine optimale Ausnutzung von Übertragungskanälen notwendig. In seiner Dissertation entwickelte er ein neues Datenübertragungsverfahren, das einen beachtlichen Beitrag zur Optimierung von Hochgeschwindigkeits-Datenübertragung und somit zur Steigerung von Datenraten leistet.
Für dieses neu entwickelte MBS-MIMO-Verfahren (Multicarrier-Enabled-Baseband-Subsampling-Multiple-Input-Multiple-Output-Verfahren) wurde am 12.02.2020 auch das Patent des Europäischen Patentamtes mit der Nr. 3459173 erteilt. Prof. Dr.-Ing. Aletsee ist dabei als Haupterfinder mit 50 Prozent Anteil eingetragen.
Ende Februar 2020 reichte er seine Dissertation bei seiner Doktormutter Prof. Dr.-Ing. Ilona Rolfes vom Lehrstuhl für Hochfrequenzsysteme an der Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik der Ruhr-Universität Bochum (RUB) ein. Bedingt durch die Corona-Pandemie verzögerte sich die Verteidigung der Arbeit bis Juni 2020 – in Präsenz jedoch unter Ausschluss der Öffentlichkeit und unter strengsten Auflagen.
Nach Abschluss der Promotion ist Prof. Dr.-Ing. Aletsee noch ein weiteres Jahr als Post-Doc an der THA geblieben und hat weiter Forschungsfragen für die Firma Rosenberger Hochfrequenztechnik gelöst. In dieser Zeit sind zwei wissenschaftliche Veröffentlichungen entstanden ebenso entwickelte Aletsee viele technische Lösungen zu Fragestellungen aus der Praxis.
Im Anschluss hat Prof. Dr.-Ing. Aletsee für die zum Airbus-Konzern gehörige Firma Tesat-Spacecom GmbH & Co. KG in Backnang im Raum Stuttgart gearbeitet. Zu seinen Aufgaben gehörte v.a. die Nutzlastentwicklung für die neue Generation europäischer Satelliten: 2nd Generation Galileo, die das europäische GPS ermöglichen. Die mit der Technik ausgestatteten Satelliten werden weltweit für die Vermessung und im Bereich autonomes Fahren eingesetzt.
Die Firma Tesat-Spacecom GmbH & Co. KG ist die erste Firma, die in Kooperation mit der DLR die optische Kommunikation mittels Laser im Weltall etabliert hat – die Technologie, die auch die Starlink-Satelliten von Elon Musk nutzen. Nach eigenen Angaben konnte Prof. Dr.-Ing. Altsee auch bei seiner Tätigkeit in der Weltraumforschung noch vieles einsetzen, was er im Studium an der THA gelernt hat.
Die spannende Tätigkeit in der Weltraumforschung hat er gekündigt und zum Wintersemester 2023/24 den Ruf an die Technische Hochschule Ulm angenommen.
Ein Grund für den Schritt wieder an eine Hochschule waren auch die Forschungs-Freiheiten, die er an der THA genossen hat, um viel auszuprobieren in Kombination mit der Möglichkeit, viel Lehre zu halten.
Aktuell ist es aufgrund der hohen Arbeitsbelastung nicht möglich – aber sobald die Vorlesung steht würde er gerne wieder sein Hobby das Segelfliegen aufnehmen.
Die THA gratuliert und wünscht viel Freude bei der Tätigkeit als Professor – und beim Segelfliegen! Geehrt wurde Professor Aletsee im Rahmen einer Doktorfeier der THA am 30.04.2024.
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