KI-Produktionsnetzwerk
Technische Hochschule Augsburg
Gemeinsam KI anwenden - sicher, effizient, interaktiv, nachhaltig. ↗
Die Industrie muss sich langfristig mit den Bedürfnissen der menschlichen Arbeitskräfte auseinandersetzen, um auch weiterhin effizient und rentabel auf den globalen Märkten zu bleiben. Durch die Förderung von psychologischer Sicherheit schaffen Unternehmen eine Umgebung, in denen ihre Arbeitskräfte nicht nur effektiver und effizienter arbeiten, sondern sich auch langfristig an das Unternehmen binden möchten. Die Überprüfung der erlebten psychischen Arbeitsbelastung, insbesondere der mentale Überlastung, welche auftritt, wenn die für die Aufgabenerfüllung erforderlichen kognitiven Ressourcen die Kapazität des Bedieners übersteigen, ist dahingehend ein vielversprechender Ansatz.
Die bisherige Forschung hat sich hauptsächlich auf individuelle und subjektive Bewertungen der psychischen Arbeitsbelastung konzentriert. Ein Ansatz der Bewertung von Arbeitsbelastung auf Teamebene besteht darin, die individuell und subjektiv erhobenen Metriken zu aggregieren. Um den Informationsverlust, der durch eine solche Datenaggregation entsteht, zu verringern, erforschen wir eine neuartige Methode zur Messung der mentalen Arbeitsbelastung von Teams: Physiologische Synchronität.
Im Rahmen dieser explorativen Studie (N = 75, unterteilt in 15 Teams mit jeweils 5 Teilnehmenden) wurde die Beziehung zwischen klassischen Team-Kennzahlen und physiologischer Synchronität während einer komplexen Virtual-Reality-Aufgabe erforscht. Die physiologische Synchronität wurde mit Hilfe der Multidimensional Recurrence Quantification Analysis (MdRQA) berechnet. Ein signifikanter Unterschied in der aggregierten Teamarbeitsbelastung wurde zwischen hoch und niedrig synchronisierten Teams beobachtet, wobei höher synchronisierte Teams eine geringere Gesamtarbeitsbelastung aufwiesen. Diese Ergebnisse legen nahe, dass physiologische Synchronität ein geeignetes Maß für die mentale Arbeitsbelastung auf Teamebene sein könnte.
Das Forschungsteam um Joshua Braun, Natalie Hogh und Prof. Simone Kubowitsch präsentierte die Studie bereits bei der Japan Delegation und auf der Europäischen IEOM (Industrial Engineering and Operations Management) Konferenz. Die Publikation der Ergebnisse ist aktuell in Bearbeitung.