KI-Produktionsnetzwerk
Technische Hochschule Augsburg
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Wie wirken sich Storytelling und Infografiken auf die Einstellungsstärke und Verhaltensabsicht im Kontext des Textilkonsums aus? Dieser Frage sind Prof. Simone Kubowitsch und Prof. Sarah Hatfield (wissenschaftliche Leitung des ELLSIs) gemeinsam mit Kollegen nachgegangen. Die Ergebnisse dazu wurden auf der 17. International Conference on e-Learning and Innovative Pedagogies in Valencia, Spanien.
Die Textilindustrie hat aufgrund ihres enormen Produktionsumfangs, ihres Ressourcenverbrauchs und ihres Abfallaufkommens erhebliche Auswirkungen auf Umwelt, Gesellschaft und Wirtschaft. Daher bildet die Textilindustrie ein wichtiges Thema für die Bildung für ökologische Nachhaltigkeit ab. Die Einstellung der Lernenden in Bezug auf nachhaltigen Textilkonsum zu verändern und die Stärke der Einstellung zu fördern ist ein wichtiger erster Schritt, um dauerhafte Verhaltensänderungen zu erreichen.
Im Rahmen einer Studie wurde untersucht, ob die Stärke der Einstellung zu nachhaltigem Textilkonsum durch ein kognitiv/wissensorientiertes oder ein affektiv/wertorientiertes Lernsetting effektiver beeinflusst werden kann. 120 Studierende wurden einer von zwei Versuchsbedingungen zugewiesen. In der Wissensbedingung haben die Studierenden relevante Informationen über nachhaltiges Textilverhalten anhand von Infografiken über Nachhaltigkeit und die Textilindustrie erarbeitet, welche ihnen auf einer Lernplattform präsentiert wurden. In der Bedingung der affektiven Ansprache erlebten die Studierenden persönliche Geschichten von Personen, die sich mit den negativen Auswirkungen von nicht nachhaltigem Verhalten auseinandersetzen. Diese Storytelling-Elemente wurden in einer videobasierten Umgebung präsentiert. Wissen, Stimmungsänderungen, Einstellungsstärken und Verhaltensabsichten wurden gemessen.
Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Bedingung der affektiven Ansprache zu einer größeren Veränderung entlang der Valenzdimension und einer höheren Einstellungsstärke im Vergleich zur Wissensbedingung führt. In Bezug auf die Verhaltensabsicht werden jedoch nur geringe Unterschiede beobachtet. In Zukunft sollte zusätzlich eine direkte Messung des Verhaltens in Betracht gezogen werden, z. B. durch die Durchführung von Testkäufen in Virtual-Reality-Umgebungen oder Längsschnittdesigns.