Schritt 4: Textile Verarbeitung

Von der Einzelfaser zum Kardenband

Die textile Verarbeitung umfasst alle Schritte der Spinnereivorbereitung sowie der Vliesstoffherstellung. Die aufgelösten Fasern werden in diesem Prozessschritt zu einem textilen Produkt verarbeitet. In Abhängigkeit der Faserlänge und der Qualität wird eine Prozessroute für die Sekundärrohstoffe gewählt.

Direktverarbeitung in Vliesstoffe / Tiefziehen
Spinnereivorbereitung

Kurz erläutert: Vliesstoff

Die Vlieslinie ist auch bekannt als Bügelvlies, d.h. sie wird auf Stoffe aufgebügelt und sorgt so für einen schönen Stand und macht sehr stabile Kanten – z.B. bei Hemdkragen. Die Vliesline kann sowohl für Stoffe als auch für Leder, Bast, Holz und Pappe verwendet werden. Somit sind die Forschungsergebnisse grundsätzlich auch auf andere Produktionsformen übertragbar.

Kurz erläutert: Kardenband

Kardenbänder sind die Vorstufe zum gesponnenen Garn. Die Fasern sind durch das Kardieren in eine Richtung gekämmt und können so besonders leicht versponnen werden. Kardenband eignet sich aber nicht nur zum Spinnen, sondern auch für viele andere Verarbeitungsverfahren wie z.B. Filzen.

Ausgansmaterial und Kardenbänder — Flocken und Fasern werden zu Kardenbändern und Flächen verarbeitet. Fotograf: Matthias Leo

Herausforderung

Gute Bandqualität erreichen
Maximaler Anteil an Recyclingfasern
Prozessstabilität trotz hohem Kurzfaseranteil und erhöhter statischer Aufladung der Faser

Forschungsansätze

Anpassen der Produktionsprozesse und Maschineneinstellungen auf Recyclingmaterial
Untersuchung des gezielten Mischens von unterschiedlichen Recyclingqualitäten und Neufasern, um Produktqualität zu gewährleisten
Erarbeitung von Ansätzen für die Regelung des Prozesses durch künstliche Intelligenz