17.05.2019

Nach den ersten Semesterferien ging für Carolin, Kilian und Simon Mitte März das zweite Semester los. Welche Lehrveranstaltungen die drei derzeit belegen, was sie in diesem Semester abseits der Vorlesungen vorhaben und wem sie ein Studium der sozialen Arbeit besonders empfehlen würden – das verraten sie in der dritten Folge unserer Serie.

 

Es ist Frühling auf dem Campus am Brunnenlech der Hochschule Augsburg: Die Sonne scheint, Vögel zwitschern, die Bäume blühen – und die Studierenden sind aus den Semesterferien zurück. Für Carolin, Kilian und Simon heißt das, dass sie ins zweite Semester des Bachelorstudiengangs Soziale Arbeit starten.

Nach ihrem ersten Semester haben die drei Studierenden entspannte und erholsame Semesterferien verbracht: Carolin in Vietnam, Simon in Irland und Kilian in Augsburg. Die kleine Auszeit zwischen den Semestern hatten sie sich nach der Prüfungsphase im Februar wohl verdient. „Die Prüfungen war anstrengend, aber definitiv machbar, da die einzelnen Termine gut aufeinander abgestimmt waren“, sagt Kilian. Wie Carolin und Simon hat er alle Prüfungen, zu denen er angetreten war, bestanden. „Die Lernphase war eine stressige Zeit, aber letztendlich sind wir alle drei mit unseren Ergebnissen sehr zufrieden“, sagt Carolin. Dennoch haben sie sich für das neue Semester vorgenommen, früher mit der Wiederholung des Stoffs anzufangen und strukturierter zu lernen – „so wie das wohl die meisten Studierenden jedes Semester planen“, sagt Simon und lacht.

Spannende Vorlesungen und interdisziplinäre Semesterprojekte

 

Im zweiten Semester stehen unter anderem Vorlesungen und Seminare zu Soziologie und Pädagogik, zur angewandten Psychologie im Bereich der Sozialen Arbeit, zu Ethik, Werten und Normen der Sozialen Arbeit und zu rechtlichen Grundlagen der Sozialen Arbeit, wie zum Beispiel Asylrecht, auf dem Stundenplan. „Ich finde in diesem Semester die Lehrveranstaltung zur Interkulturellen Kommunikation am spannendsten“, sagt Carolin. „Dabei beschäftigen wir uns unter anderem mit Rassismus in der Sozialen Arbeit und in der Kommunikation und ganz allgemein mit strukturellem Rassismus.“ Kilian hingegen hat vor allem Gefallen an den verschiedenen Workshops und Vorträgen gefunden, die im Rahmen des Studiums in diesem Semester stattfinden: „Vor wenigen Wochen hat die Menschenrechtsaktivisten Miriam Miranda aus Honduras einen Gastvortrag an der Hochschule gehalten. Es war super interessant, Einblicke in ihre Arbeit zu bekommen.“

 
Carolin Meyer
Marc Briegel
 

Neben den Seminaren und Vorlesungen gibt es auch lehrveranstaltungsübergreifende Projekte, die von den Studierenden in Gruppen über das gesamte Semester hinweg bearbeitet werden. Dabei bekommt der gesamte Studiengang zunächst gemeinsam eine Einführung in die verschiedenen Projekte, bevor sich die Studierenden dann in Gruppen aufteilen, um diese zu bearbeiten – zum Beispiel ein interdisziplinäres Brückenbauprojekt, bei dem Studierende des Bauingenieurwesens und der Sozialen Arbeit zusammen einen MINT-Workshop zum Thema Brückenbau für technikbegeisterte Grundschülerinnen und -schüler entwickeln.

 

Carolins Projekt findet in Zusammenarbeit mit einigen Studierenden der Fakultät für Gestaltung statt. „Gemeinsam bereiten wir eine Ausstellung zum Thema Flucht vor, die im kommenden Wintersemester stattfinden soll“, erklärt sie. 

Kilian und Simon beschäftigen sich in ihrem Projekt mit Konfliktprävention im öffentlichen Raum, genauer gesagt am Helmut-Haller-Platz in Augsburg-Oberhausen. Es findet in Kooperation mit der Urbanen Konfliktbewältigungsstelle der Stadt Augsburg statt. „Wir führen mit den Menschen, die den Platz nutzen, Interviews, um herauszufinden, was sie beschäftigt und bewegt. Auch sollen Probleme herausgearbeitet werden, die durch die Nutzung des Platzes entstehen.“

Die durch die Interviews gesammelten Informationen sollen – sofern die Befragten damit einverstanden sind – an eine Theatergruppe weitergegeben werden, die versucht, die Emotionen und Gedanken in einem Theaterstück umzusetzen. Es ist geplant, das Stück anlässlich des Augsburger Friedensfests im August aufzuführen – direkt vor Ort am Helmut-Haller-Platz.

v.l.n.r.: Simon Engel, Marc Briegel, Carolin Meyer
v.l.n.r.: Carolin Meyer, Simon Engel, Marc Briegel

Sommer auf dem Campus: Eis in der Cafeteria und Hochschulwahlen

 

Zum Studium gehört neben dem Besuch von Lehrveranstaltungen auch das Campusleben. Kilian, Simon und Carolin freuen sich auf den Sommer an der Hochschule, auf das Campus Open Air und darauf, mit ihren Kommilitoninnen und Kommilitonen einen Kaffee oder ein Eis in der Cafeteria zu genießen. „Ich würde in diesem Semester gerne mit Studierenden aus anderen Studiengängen in Kontakt kommen und neue Leute kennenlernen“, sagt Carolin, die darüber hinaus auch hochschulpolitisch aktiv werden möchte: Wie Kilian lässt sie sich bei den Hochschulwahlen im Mai als Fakultätsrätin und für den studentischen Konvent aufstellen. Der studentische Konvent ist ein Gremium, das von allen Studierenden gewählt wird, und das die Interessen der Studierenden gegenüber der Hochschulleitung vertritt und in Entscheidungen, die die Hochschule betreffen, mit einbezogen wird.

Neue Bewerbungsphase

 

Seit Anfang Mai läuft die Bewerbungsphase für den zweiten Jahrgang des Studiengangs Soziale Arbeit, der im Oktober ins erste Semester starten wird. Studieninteressierte können sich online bewerben und ihre Unterlagen bis zum 15. Juli einreichen. Alle weiteren Informationen zur Bewerbung gibt es hier: www.hs-augsburg.de/Bewerbung.

Simon, Kilian und Carolin empfehlen ein Studium der Sozialen Arbeit für vielseitig Interessierte, denen im Idealfall die Arbeit mit Menschen mehr am Herzen liegt als ein sehr hohes Gehalt. „Inhaltlich deckt das Studium die gesamte Bandbreite des Gesellschaftsgeschehens und alle Tätigkeitsfelder der Sozialen Arbeit ab“, sagt Kilian. Das sei sehr spannend und abwechslungsreich, könne aber auch etwas belastend sein. „In der sozialen Arbeit wird man mit vielen, möglicherweise auch sehr schweren, Eindrücken konfrontiert“, erklärt Simon. „Ich denke, dass es wichtig ist, dass man sich das vor Beginn des Studiums bewusstmacht – denn wenn man damit klarkommt, dann ist unser Studium super.“ Simon, Carolin und Kilian raten Interessenten daher, in den Bereich der Sozialen Arbeit hineinzuschnuppern, zum Beispiel durch ein Praktikum, einen Nebenjob, den Bundesfreiwilligendienst oder ein Freiwilliges Soziales Jahr.

 
v.l.n.r.: Carolin Meyer, Simon Engel und Marc Briegel
Simon Engel

Zu diesem Zweck gibt es auch das Grundpraktikum, das in der Studienordnung vorgeschrieben ist. Das Grundpraktikum ist sechs Wochen lang und muss bis zum vierten Semester absolviert werden. Die Einrichtung, in der es abgeleistet wird, können die Studierenden selbst wählen. Das Praktikum soll den Studierenden dabei helfen, die berufliche Eignung zu prüfen, einen Einblick in die Praxis zu erhalten und eine erste Orientierung zu gewinnen, welcher Teilbereich der Sozialen Arbeit am spannendsten für das spätere Berufsleben erscheint. Kilian und Simon können sich voraussichtlich ihre Nebenjobs in sozialen Einrichtungen, Carolin ihr fachpraktisches Praktikum, das sie während ihrer Schulzeit an der Fachoberschule absolvierte, anrechnen lassen. Auch Studierende, die bereits einen Bundesfreiwilligendienst absolviert können sich vom Grundpraktikum unter bestimmten Umständen befreien lassen.

Weitere Studienpläne

 

Kilian, Simon und Carolin stecken mitten im Semester. Die Vorlesungszeit geht bis zum 10. Juli, danach stehen die Prüfungen des Semesters an. Und dann wird es für die Studierenden auch schon langsam Zeit, sich über ihre weitere Studienplanung Gedanken zu machen. Denn wer das Praktikum im fünften Semester im Ausland absolvieren möchte, muss sich frühzeitig bewerben. Derzeit sind die Studiengangsverantwortlichen dabei, Kooperationsstellen im Ausland zu akquirieren – denn rund ein Drittel der Studierenden des Studiengangs würde das Praxissemester gerne im Ausland verbringen. Auch Simon und Carolin gehören dazu. „Ich fände ein Praktikum in einem anderen europäischen Land oder im asiatischen Raum spannend“, sagt Carolin. Simon hingegen hat noch keine so klaren Vorstellungen: „Prinzipiell habe ich Interesse, ins Ausland zu gehen. Wohin es gehen soll, darüber habe ich mir noch keine Gedanken gemacht.“ Bis er sich entscheiden muss, hat er noch etwas Zeit – jetzt steht erst einmal ein abwechslungsreiches zweites Semester an.