Erste BIP-Teilnahme des Studiengangs Soziale Arbeit an der University of Ljubljana
Im Rahmen des BIPs hatten die Studierenden die Aufgabe, sich mit verschiedenen Ansätzen, Arbeitsfeldern und Herausforderungen kollaborativer Sozialer Arbeit zu beschäftigen. Hierzu stand zum einen die Auseinandersetzung mit dem Stand der Forschung und der dazugehörigen Grundlagenliteratur an. Zum anderen wurden in Arbeitssessions verschiedene Elemente kollaborativer Arbeitsweisen erarbeitet und reflektiert.
Wichtig waren zudem Fragen und Diskussionspunkte, die die Studierenden in der vorbereitenden Online-Session unabhängig vom thematischen Fokus gemeinsam erarbeitet haben. Hier fanden Aspekte, wie aktuelle Herausforderungen der Profession der Sozialen Arbeit, die Unterstützung von benachteiligten Bevölkerungsgruppen in den jeweiligen Ländern oder die Organisation des Sozialstaates, Berücksichtigung. Im Rahmen der Präsenzwoche wurden die Fragen über mehrere Arbeitseinheiten diskutiert und zentrale Ergebnisse dieses Prozesses am Ende in der Gesamtgruppe präsentiert.
Der von den slowenischen Kolleginnen Prof.in Dr.in Lea Šugman Bohinc, Dr.in Nina Mešl und Dr.in Tadeja Kodele theoretisch-konzeptionell ausgearbeitete Ansatz kollaborativer Sozialer Arbeit bildete den gemeinsamen Bezugsrahmen der Sessions in der Präsenzphase an der University of Ljubljana. Zugleich standen diese Arbeitseinheiten jeweils unter unterschiedlichen thematischen Schwerpunkten. So gestalteten die Kolleginnen Prof.in Dr.in Nevenka Žegarac und Prof.in Dr.in Anita Burgund Isakov aus Serbien eine Einheit zu Ansätzen kollaborativer Sozialer Arbeit mit Kindern. Prof.in Dr.in Nicole Klinkhammer hielt einen Vortrag zu kollaborativer Sozialer Arbeit im Kontext des bundesdeutschen Kinderschutzsystems und bot einen anschließenden Workshop mit praktischem Fallmaterial an. Hier hatten die Studierenden die Aufgabe gemeinsam einen Kinderschutzfall zu bearbeiten und Lösungsvorschläge zu entwickeln.
Für das professionelle Handeln in der Sozialen Arbeit spielt nicht alleine fundiertes Fachwissen eine zentrale Rolle. Die Reflektion der eigenen Haltung gegenüber Adressatinnen und Adressaten wurde bei Prof.in Dr.in Kristina Urbanc in den Blick genommen. Die Auseinandersetzung mit Fragen zu Resilienz und Selbstfürsorge sind grundlegend für Herausbildung einer professionellen kollaborativen Soziale Arbeit. Hierzu bot der ausgebildete Familientherapeut Dr. Albert van Dieken über die Woche hinweg einzelne Übungseinheiten nach dem Ansatz von „Third Order Thinking“ an.
Ein Highlight stellte der Besuch des “Family lab” am „Centre for Social Work Spodnje Podravje“ in Ptuj dar. Das Lab wird im Rahmen des „LINK – Learning and Innovation Network“ von ERASMUS+ gefördert. Ziel ist es, dass durch den Forschungsansatz der Aktionsforschung innovative Lösungsansätze gemeinsam mit und durch die Praxis erarbeitet werden. Neben der Vorstellung des Labs durch die slowenischen Kolleginnen hatten die Studierenden die Aufgabe, anschließende Fragen im Rahmen eines „World Café’s“ aufzuarbeiten und zu diskutieren.
Das „Blended Intensive Program“ zu „Collaborative Social Work“ bot den Teilnehmerinnen und Teilnehmern nicht nur vielfältige inhaltliche Vertiefungen an, sondern bildete eine wertvolle persönliche Erfahrung im Rahmen der Hochschulausbildung an. Der Austausch zwischen den Studierenden aus unterschiedlichen europäischen Ländern hat nicht nur wahnsinnig Spaß gemacht; es war zugleich eine ganz besondere Erfahrung für alle! An einer Fortsetzung des BIPs werden die beteiligten Lehrenden nun weiterarbeiten.