Der Bezeichnung „Indianer“ für die indigenen Bewohner*innen Nord- und Südamerikas geht auf den Seefahrer Christoph Kolumbus zurück, der 1492 fälschlicherweise glaubte, Indien erreicht zu haben. Der Begriff verallgemeinert äußerst vielfältige indigene Gruppen. „Indianer“ wurden im Kolonialismus als „wild“, unzivilisiert und exotisch abgewertet und eine Überlegenheit der weißen Europäer*innen angenommen. Dies rechtfertigte auch ihre Ausbeutung, den Landraub und ihre massenhafte Ermordung durch die Kolonisatoren. Bis heute werden „Indianer“ und die damit verbundenen Klischees etwa in Filmen und Büchern oder an Fasching verwendet, um die weiße Fantasie über das exotische Fremde anzuregen.

Quelle:
Sow, N. (2021). ‚Indianer‘. In Arndt, S. & Ofuatey-Alazard, N. (Hrsg.), Wie Rassismus aus Wörtern spricht. (K)Erben des Kolonialismus im Wissensarchiv deutsche Sprache. Ein kritisches Nachschlagewerk. Unrast. S. 690f.