Rassismus ist eine weitverbreitete Ideologie, die davon ausgeht, Menschen könnten in biologische „Rassen“ unterteilt werden. Dieser Glaube unterscheidet Gruppen aufgrund ihres Aussehens, ihrer Herkunft oder ihrer Religion. Rassismus hat durch die europäische Rassenlehre im 18. und 19. Jahrhundert Verbreitung gefunden. Er diente insbesondere der Legitimation von Kolonialismus und Sklaverei. Rassismus ist ein Macht- und Herrschaftsverhältnis, das von weißen Menschen und alle nicht-weißen Menschen abwertet, benachteiligt, ausgrenzt oder tötet. Die Zuschreibung von Menschen zu einer vermeintlichen „Rasse“ wird auch „Rassifizierung“ genannt.

Es ist seit den 1970er Jahren wiederlegt, dass es „Rassen“ gibt: „Es existiert dem Variabilitäts-Argument zufolge nur eine Spezies homo sapiens ohne Unterarten.
Nach der Humangenomentschlüsselung (HUGO) geht man von maximal 25 000 Genen des Menschen sowie einer 99,9 %-igen Identität divergenter menschlicher Genome aus. Der Prozentsatz der genetischen Variation, welche die Restgröße von 0,1 % erklärt, wird zu ca. 85 % innerhalb der jeweiligen Gruppen abgedeckt, während die Varianz zwischen den Gruppen als vergleichsweise gering einzustufen ist.“ (Bühl, 2017, S. 42)

Quellen:
Arndt, S. (2014). Rassismus und Wissen. In G. Hentges, K. Nottbohm, M. M. Jansen & J. Adamou (Hrsg.). Sprache – Macht – Rassismus. Metropol. S. 22.
Bühl, A. (2017). Rassismus. Anatomie eines Machtverhältnisses. Sonderausgabe für die Bundeszentrale für politische Bildung. S. 42; 63.
Miles, R. (2014). Rassismus. Einführung in die Geschichte und Theorie eines Begriffs. Argument. S. 105. (Original veröffentlicht in 1989).

Sehr guter weiterführender Überblick:
Kourabas, V. (2019). Grundlegende Darstellung zu Rassismuskritik. Was ist Rassismus und was heißt Rassismuskritik? In: Denkanstöße für eine rassismuskritische Perspektive auf kommunale Integrationsarbeit in den Kommunalen Integrationszentren – Ein Querschnittsthema (S. 5-18). Online verfügbar unter diesem Link.