Sozialpolitik und Soziale Arbeit
Exkursion zur Arbeiterwohlfahrt Augsburg – Besuch des Clemens-Högg-Hauses
Während sich die erste Gruppe am 10.12.2019 mit „Sozialpsychiatrie“, den sogenannten „Bedarfsbemessungsinstrumenten“ und dem „Bundesteilhabegesetz“ als eine Grundlage für das Handlungsfeld beschäftigte, standen für die zweite Gruppe „Kurzzeitpflege", "gerontopsychiatrische Versorgung" und aktuelle praktische sowie politische Herausforderungen in diesem Bereich auf der Tagesordnung.
Ein Rundgang in der Einrichtung gab den Studierenden beider Gruppen die Gelegenheit, diese soziale Einrichtung kennenzulernen und dabei von Fachkräften etwas über ihr Tätigkeitsfeld und den Alltag der Bewohner_innen zu erfahren. Im Anschluss daran stellte der AWO-Geschäftsführer Werner Weishaupt den Studierenden die komplexe Struktur der Arbeiterwohlfahrt als einer der großen Wohlfahrtsverbände und Arbeitgeber der Sozialen Arbeit in Deutschland vor und erörterte an konkreten Beispielen, inwiefern die AWO auch als politische Interessenvertretung agiert. Fragen der Studierenden, „wieso die AWO als sozialer Träger und Unternehmen Mitglieder habe und aus welchem Grund ein Sozialpädagoge bzw. eine Sozialpädagogin Mitglied der AWO werden sollte“, wurden geklärt: weil sie die Werte der AWO teilen, die Organisation mit einem finanziellen Beitrag unterstützen möchten oder sich auf Ortsebene selbst für ein soziales Miteinander engagieren wollen. So wusste eine Studentin aus familiärer Erfahrung zu berichten, dass sich Mitglieder auf lokaler Ebene ehrenamtlich an der Durchführung von Festen und bswp. Veranstaltungen für Senioren beteiligen bzw. diese auch selbst auf die Beine stellen.
Claudia Frost (Referentin am 10.12.2019) und Eckard Rasehorn (Referent am 17.12.2019), beide ebenfalls aus der Geschäftsführung, zeigten an Praxisbeispielen auf, inwiefern soziale Arbeit auch eine politische Funktion hat und wie die AWO diese wahrnimmt. Zum Beispiel erfolgt dies durch Stellungnahmen zu Gesetzesentwürfen und -reformvorhaben oder durch die Beteiligung an Arbeitsgruppen zur Ausgestaltung der praktischen Umsetzung von neuen Gesetzen wie dem Bundesteilhabegesetz. „Lehre in der Praxis“ ermöglicht den Studierenden einen konkreten Einblick in die Soziale Arbeit und bietet die Chance, damit verbundene sozialpolitische Fragestellungen im direkten Austausch mit Fachkräften und weiteren Akteuren in diesem Feld zu diskutieren.