Ausgekaut – und dann?
Kommunikationsdesign-Studierende entwickeln Ideen zur Lösung des Kaugummi-Problems
Am gestrigen Mittwoch brachten die Studierenden die ersten Kaugummi-Entsorgungskästen an insgesamt vier Laternenpfosten in der Innenstadt an. An den kleinen Häuschen, die optisch einem Vogelhaus gleichen, können Passanten getreu dem Motto „Pack es ein – schmeiß es rein“ zunächst das Kaugummi verpacken und dann entsorgen. Außerdem wurden an einigen Laternenpfosten sogenannte Kaugummi-Reinspuck-Abreißzettel angebracht. Diese laden mit flotten Sprüchen dazu ein, das ausgediente Kaugummi in sie zu verpacken und dann zu entsorgen. In den vergangenen Tagen hatten die Studierenden zudem die Kaugummiflecken auf insgesamt vier abgesperrten Bereichen in der Innenstadt leuchtend pink bemalt, um bei den Passanten das Bewusstsein für das Problem zu schärfen.
Bei der Anbringung der Entsorgungskästen und Reinspuck-Abreißzettel in der Augsburger Innenstadt war neben den Studierenden und Prof. Stefan Bufler, Fakultät für Gestaltung an der Hochschule Augsburg, auch der Initiator der Aktion anwesend. Reiner Erben, Referent für Umwelt, Nachhaltigkeit und Migration der Stadt Augsburg war im vergangenen Herbst mit einer Bitte an die Fakultät für Gestaltung herangetreten: Gesucht wurden neue, intelligente und wirkungsvolle Konzepte für die Lösung des Kaugummi-Problems auf den Augsburger Straßen und Plätzen. Ziel war es, eine Bewusstseins- und Verhaltensänderung bei Konsumenten, die ihre Kaugummis achtlos auf den Boden werfen, zu erreichen. Denn insbesondere auf dem neuen, hellen Bodenbelag, der im Zuge der Erneuerung der Oberflächenbeläge der Fußgängerzone erst vor wenigen Jahren angebracht wurde, sind die schnell nachdunkelnden Kaugummis eine unansehnliche Verschmutzung.
Insgesamt 31 Studierende des damaligen ersten Semesters des Bachelor-Studiengangs Kommunikationsdesign stellten sich daraufhin in Kleingruppen der „Kaugummi-Challenge“: Auf Grundlage einer Blitzumfrage erarbeiteten die Studierenden in Zusammenarbeit mit der Regio Augsburg Tourismus GmbH Lösungsstrategien für das Kaugummi-Problem. Ihre Projektergebnisse stellen die einzelnen Teams vor Vertretern der Stadt Augsburg vor, die sich dann dazu entschieden, die beiden Siegerentwürfe umzusetzen. Die Laufzeit der Projekte beträgt zunächst einen Monat. Im Anschluss werden die Beteiligten Bilanz ziehen, ob eine Besserung des Problems eingetreten ist.