Design in China
Eindrücke von der Kreativ-Szene der Volksrepublik
Shanghai besitzt einer der vibrierendsten Design-Szenen weltweit mit einer Vielfalt an Büros und Ateliers in nahezu allen Facetten der Gestaltung. In Hinblick auf die Start-up-Szene war der Besuch bei „Naked Hub“, einem führenden chinesischen Co-Working-Space besonders interessant. Einen Einblick in das Business-Modell dieses stark expandierenden Co-Working-Unternehmens, das jüngst von der US-amerikanischen WeWork-Gruppe übernommen wurde, zeigte eindrucksvoll, wie ideale Arbeitsbedingungen für nationale und internationale Start-ups geschaffen werden.
Beim Besuch der größten chinesischen Online-Handelsplattform Alibaba wehte ein Hauch von Silicon Valley über dem Firmengelände in Hangzhou. Globalisierung steht ganz groß auf der Agenda des Unternehmens. Das zeigt sich im Gespräch mit dem Chef-Designteam vor Ort. Insgesamt beschäftigt Alibaba 1800 Designerinnen und Designer, die in 40 Design-Teams organisiert sind und zu den fünf Sparten „retail, finance, manufacturing, technology and energy“ gehören. Und es sollen mehr werden. Soeben waren die Chef-Designer auf Recruiting-Tour in den USA.
Die Aufbruchstimmung in der Kreativ-Branche zeigte sich auch an den Universitäten. Zur Cumulus-Konferenz, dem wichtigsten internationalen Netzwerk von Design-Hochschulen, lud die unter Designern angesehene Jiangnan University in Wuxi ein. Die Konferenz gab wertvolle Einblicke in internationale Kooperationsformate und sie hat gezeigt, dass die chinesischen Hochschulen sich mit Nachdruck westlichen Kooperationen öffnen und englischsprachige Lehre einrichten. Sie hat auch gezeigt, dass im Themenspektrum der Design-Ausbildung „Social Innovation“ derzeit weltweit großgeschrieben wird.
Die Hochschule Augsburg hat während der Konferenz attraktive Kooperationsangebote bekommen, die jetzt in der Fakultät geprüft werden.