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Talent-Wettbewerb des Art Directors Club: Acht Nägel und Auszeichnungen für Gestalterinnen und Gestalter der Technischen Hochschule Augsburg

Bronzeaward im Hauptwettbewerb für Prof. Mike Loos

 
24.06.2024
Hamburg

Beim ADC Talent Award 2024 des Art Directors Club Deutschland waren Studierende, Absolventinnen und Absolventen der Fakultät für Gestaltung der Technischen Hochschule Augsburg (THA) erfolgreich und erhielten für ihre Studien- und Abschlussarbeiten insgesamt acht Nägel und Auszeichnungen. Darüber hinaus gab es für Prof. Mike Loos im Hauptwettbewerb einen Award in Bronze in der Kategorie Illustration.

 

Seit über 50 Jahren prämiert der Art Directors Club jährlich mit den ADC Awards die kreativsten und exzellentesten Kommunikationsarbeiten im deutschsprachigen Raum mit den begehrten sogenannten „Nägeln“ in Gold, Silber und Bronze sowie mit Auszeichnungen – von Webdesign bis Illustration, von Inszenierung bis Verpackung, von Werbung bis Fotografie.

Der ADC Talent Award richtet sich an junge Kreative und bildet einen eigenen Wettbewerb. Hier werden herausragende Kommunikations- und Gestaltungsleistungen junger Kreativer ausgezeichnet, ebenfalls in einer Vielzahl an verschiedenen Kategorien.

Die Verkündung der besten Arbeiten der Nachwuchskreativen aus dem deutschsprachigen Raum fand in diesem Jahr bei der ADC Talent Award Show am 7. Juni im Rahmen des ADC Festivals 2024 in Hamburg statt. Dabei wurden mehrere Projekte von Studierenden und Absolventinnen und Absolventen der THA prämiert, eines sogar mit einem Nagel in Gold.

Prof. Daniel Rothaug, Dekan der Fakultät für Gestaltung, sagt: „Ich freue mich sehr über das hervorragende Abschneiden unserer Studierenden beim ADC Talent Award und möchte allen Preisträgerinnen und Preisträgern ganz herzlich gratulieren. Das Ergebnis ist nicht nur eine Würdigung der herausragenden Leistung der einzelnen Gestalterinnen und Gestalter, sondern auch ein Beleg für die erstklassige Qualität der Lehre an unserer Fakultät.“

Über eine Auszeichnung freuen darf sich auch Prof. Mike Loos: Er gewann eine Bronzemedaille in der Kategorie Illustration im Hauptwettbewerb. 

Kurzbeschreibungen der preisgekrönten Arbeiten im Talent-Wettbewerb des Art Directors Club

 
 

Stefanie Heske: Dialogue with the artist (Goldener Nagel)

 

Einen Goldenen Nagel in der Kategorie „Semesterarbeiten – Craft – Graphic Design/Motion Design – Graphic Design/Typography – All kinds of media“ gewann Stefanie Heske für die Arbeit „Dialogue with the artist“. Die Semesterarbeit entstand im Gestaltungsatelier „Asemic Signs“ unter der Leitung von Prof. (Vertr.) Christina Strenger.

Die Publikation „Dialogue with the artist“ untersucht die Frage „What is art?“ nonverbal, indem sie die Sprache der Kunst als Ausdrucksmittel nutzt. Jeder Künstler und jede Künstlerin kommuniziert auf seine oder ihre eigene Art und Weise mit der Außenwelt. Gedanken, Ideen und Gefühle werden mithilfe von Farben, Formen und Kompositionen ausgedrückt. „Dialogue with the artist“ nimmt die visuelle Sprache von zehn Künstlern und Künstlerinnen der abstrakten und konkreten Kunst in den Blick und übersetzt diese in asemische Zeichensysteme. Jedes System besteht aus 26 Zeichen, analog zum lateinischen Alphabet.

Das Urteil der Jury: „Ein sehr feines Projekt. Die Jury schätzt den konzentrierten Blick, die Kraft der neuen, elementaren Formen, das Wagnis, ästhetische Disharmonien einzugehen, die magische Vielfalt, die sich auftut. Die Arbeit setzt sich fundamental mit dem Schatz der Vergangenheit auseinander und bringt ihn zeitgemäß in die Gegenwart.“

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Board: Dialogue with the artist
Exponat: Dialogue with the artist

Rebecca Lanowski: Das vergessene Königreich (zwei Bronzene Nägel)

 

Rebecca Lanowski darf sich gleich über zwei Bronzene Nägel freuen, und zwar in der Kategorie „Semesterarbeiten – Craft – Graphic Design/Motion Design – Graphic Design/Typography – All kinds of media“ sowie in der Kategorie „Semesterarbeiten – Experiment – Communication Arts – Experimentelle/Künstlerische Gestaltung – Communication Arts“.

Inhaltlich setzt sie sich in ihrer Arbeit mit dem Thema Flechten auseinander: Die Vielfalt der Flechten verschwindet still und unbeachtet; Flechten zählen mittlerweile zu den an den stärksten gefährdeten Organismen in Mitteleuropa. Rebecca Lanowski möchte die Faszination der Flechten vermitteln, ohne zu belehren. Ausgehend von den Formen der Flechten entwickelte sie fünf asemische Zeichensysteme, die den Flechten eine Stimme geben und ästhetisch für sie begeistern. Durch eine Box, bestehend aus zahlreichen Komponenten, wird ein Naturerlebnis geschaffen. Die Welt der Flechten kann aktiv erkundet werden, ihre Schönheit durch die Lupe bewundert, ihre Sprache und ihre Besonderheiten können entdeckt werden. Ein Puzzle erweckt die Flechten zum Leben. Die Arbeit lädt zu einer emotionalen und ästhetischen Auseinandersetzung ein und sensibilisiert für die Bedrohung der Flechten. Auch diese prämierte Semesterarbeit wurde in dem Gestaltungsatelier „Asemic Signs“ unter der Leitung von Prof. (Vertr.) Christina Strenger erarbeitet.

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Board: Das vergessene Königreich
Semesterarbeit "Das vergessene Königreich"

Daniel Heinz: Zensura (Bronzener Nagel und Auszeichnung)

 

Die dritte ausgezeichnete Semesterarbeit aus dem Gestaltungsatelier „Asemic Signs“ unter der Leitung von Prof. (Vertr.) Christina Strenger stammt von Daniel Heinz. Durch Dekonstruktion entstand das asemische Zeichensystem „Zensura“, das in der gleichnamigen Publikation inszeniert wird. Dafür gab es einen Bronzenen Nagel in der Kategorie „Semesterarbeiten – Experiment – Communication Arts – Experimentelle/Künstlerische Gestaltung – Communication Arts“ sowie eine Auszeichnung in der Kategorie „Semesterarbeiten – Craft – Graphic Design/Motion Design – Graphic Design/Typography – All kinds of media“.

Im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine prägen Propaganda und Zensur das Geschehen. Diese Unterdrückung der Wahrheit führt zur Entfremdung in den kulturellen Bindungen. Die Mutation des kyrillischen Alphabets symbolisiert den Verlust von Identität Kultur und Kommunikation. Das resultierende asemische Zeichensystem ZENSURA stellt Daniel Heinz in einer Publikation dar. Inspiriert von Propagandaplakaten der UDSSR, visualisieren Farbwahl und Bildstörungen den Eindruck von Kommunikations- und Wahrheitsverlust. Dieses experimentelle Vorgehen reflektiert das Trauma des Konflikts und den Wunsch nach Widerstand und künstlerischer Neugestaltung in Zeiten der Unterdrückung.

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Semesterarbeit "Zensura"
Motiv aus "Zensura"

Bastian Lindner: entschleunigt (Bronzener Nagel)

 

Für seine Abschlussarbeit „entschleunigt“ erhielt Bastian Lindner einen Bronzenen Nagel in der Kategorie „Abschlussarbeiten – Craft – Photography/Illustration – Illustration – All kinds of media“.

Bastian Lindner setzt sich in Form eines Comics in acht Kurzgeschichten mit unserer immer schneller werdenden Welt auseinander. Ziel ist es, die Leserinnen und Leser dafür zu sensibilisieren, in welchen Bereichen das Leben, zum Teil auch unbewusst, immer hektischer wird. Lindner greift diese Hektik und dem gegenüber gestellt die Entschleunigung in den verschiedenen Aspekten des Designs auf, um sowohl Stress als auch Entspannung spürbar zu machen. Das Projekt soll zum Nachdenken anregen und gleichzeitig den ersten Schritt weg von der Hektik bereiten, indem die Leserinnen und Leser beim Lesen aktiv entschleunigen.

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entschleunigt
entschleunigt

Sonnik Funk: Kenfest – ein Kendama Festival (Auszeichnung)

 

In der Kategorie „Semesterarbeiten – Concept – Brand Experience/Brand Communication – All kinds of media“ darf sich Sonnik Funk über eine Auszeichnung freuen.

Ein Holzspielzeug, das Menschen verbindet: Kendama ist ein japanisches Geschicklichkeitsspielzeug. Mit dem Kenfest gibt es in Hannover ein Festival, zu dem Kendema-Spielende aus aller Welt anreisen, um ihre Kendama-Tricks vorzuführen, sich zu messen und vor allem Spaß zu haben. Wie lässt sich ein Festival-Design konzipieren, das diesen Spirit aufgreift, die Subkultur feiert und für das Spiel begeistert? Diese Frage hat Sonnik Funk im Rahmen des Grundkurses Visuelle Kommunikation III im Studiengang Kommunikationsdesign unter der Leitung von Prof. (Vertr.) Christina Strenger beantwortet. Die figürliche Anatomie eines Kendamas (Kugel auf schwertförmigem Griff) wurde in einen modularen Bausatz übersetzt. Das Resultat: ein vielfältiges Figurenset, das einen spielerischen und variablen Umgang ermöglicht und gleichzeitig Sympathien erzeugt. Die Figuren symbolisieren in ihrer Varianz Spaß und Spiel. Sie zeigen durch gruppierte Anordnungen Gemeinschaft. Die Schnur, die Kopf und Körper verbindet, bringt durch einen freien Einsatz Dynamik in die Gestaltung. Das bunte Farbkonzept stärkt die freudvolle Ästhetik des Kenfests. Die handgezeichnete Display-Schrift ist von der japanischen Schriftkultur inspiriert und verweist auf die kulturelle Herkunft des Geschicklichkeitsspiels.

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Abbildung: Kenfest
Abbildung: Kenfest

Katja Gietl: Arbeit Zeit Nacht Wochenende mein (Auszeichnung)

 

Katja Gietl erhielt eine Auszeichnung in der Kategorie „Abschlussarbeiten – Craft – Copywriting/Storytelling – All kinds of media“ für „Arbeit Zeit Nacht Wochenende mein“, entstanden als Bachelorarbeit im Studiengang Kommunikationsdesign, unter Betreuung von Prof. Kai Bergmann und Prof. Ulrich Fleischmann. Bei der Arbeit handelt es sich um ein Theaterstück, inspiriert von der Quarterlife Crisis und basierend auf Entwicklungs- und allgemeiner akademischer Forschung zu dieser Sinnkrise der Mittzwanzigerinnen und Mittzwanziger.

Die Quarterlife Crisis (QLC) trifft viele junge Erwachsene, aber kaum jemand spricht darüber. Im Gegensatz zur Midlife Crisis und Pubertät werden die Herausforderungen des jungen Erwachsenenalters oft unterschätzt – und das obwohl diese Lebensphase von Unsicherheiten und dem Druck geprägt ist, dass die Jugend doch eigentlich eine unbeschwerte – die beste Zeit überhaupt – sein könnte. Doch wie fühlt sich eine QLC an?

„Arbeit Zeit Nacht Wochenende mein“ versucht die Gefühle und innerlichen Auseinandersetzungen derjenigen jungen Erwachsenen zu illustrieren, die zwischen Karriere und Privatleben, zwischen Unentschlossenheit und Verpflichtung ihren Platz in der Welt erst noch finden müssen. Im Theaterstück treffen sie auf einem Bürodach aufeinander.

Jeder und jede der exzentrischen Charaktere verkörpert einen Aspekt der QLC oder unseres modernen, schnellen Lebens. In Plot und Dialogen sind unter anderem Forschungsergebnisse zur Sprache QLC-Betroffener verwoben. Sprachmuster und „Lieblingsthemen“ prägen nicht nur den Verlauf, sondern sind auch Vorlage für den Titel. Ein gefilmter Monolog, der Verlorensein und Verlangen nach Stabilität reflektiert, bietet einen Vorgeschmack auf eine mögliche Inszenierung.

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Board: Arbeit Zeit Nacht Wochenende mein
Arbeit Zeit Nacht Wochenende mein

Auszeichnung im Hauptwettbewerb des Art Directors Club: Bronzener Nagel für Mike Loos

 
 

Mike Loos: So fröhlich Seit’ an Seit’ (Bronzener Nagel)

 

Prof. Mike Loos, Professor an der Fakultät für Gestaltung der THA, hat einen Bronzenen Nagel in der Kategorie „Imagery – Illustration – Illustration for – Corporate Publishing“ gewonnen. Er hält den Preis für die Druckgrafik „So fröhlich Seit’ an Seit’“, die er im Sommersemester 2023 für die Absolventinnen und Absolventen der Fakultät angefertigt und ihnen im Rahmen der Werkschau überreicht hat – eine Tradition, die Loos bereits seit Jahren pflegt: Die Illustration war die zwanzigste, die er für die Studierenden des scheidenden Jahrgangs angefertigt hat.

In der Arbeit setzt sich Loos mit dem Weltgeschehen 2023 auseinander, konkret mit der Sympathie für und Annäherung an Vladimir Putin aus verschiedenen politischen Richtungen. Mike Loos erklärt: „Die Illustration bezieht sich darauf, wie rechte und linke Gruppierungen ‚fröhlich Seit’ an Seit’‘ marschieren, um ihre Solidarität mit Putin zu bekunden. Zitiert wird sowohl das Lied ‚Wann wir schreiten Seit’ an Seit’‘ der Jugend- und Arbeiterbewegung von 1914, als auch das irritierende Bekenntnis von Alice Schwarzer und Sahra Wagenknecht, die sich in einem Video ‚so fröhlich Schulter an Schulter‘ zeigten. Zusammen mit Putin reiten sie als ‚Ritter, Tod und Teufel‘ durch idyllisch deutsche Landschaften, begleitet von den rechten Zwergen.“

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So fröhlich Seit' am Seit'
So fröhlich Seit' am Seit'