Talent-Wettbewerb des Art Directors Club: Hochschule Augsburg insgesamt 15 Mal erfolgreich
Studierende und Absolvent:innen der Fakultät für Gestaltung überzeugen die Jury mit Semesterprojekten und Abschlussarbeiten
Mit den ADC Talent Awards zeichnet der Art Directors Club junge Kreative für herausragende Kommunikations- und Gestaltungsleistungen aus. Die Verkündung der besten Arbeiten der Nachwuchskreativen fand in diesem Jahr bei der ADC Talent Award Show im Rahmen des ADC Festivals 2022 in Hamburg statt.
In seiner 58. Ausgabe stand der Wettbewerb unter dem Motto „Ideas create reality“. Nach zwei Jahren tagten die 29 Jurys des Wettbewerbs unter Leitung von Chairwoman Betty Schimmelpfennig wieder live im Hamburger Volksparkstadion. Sie bewerteten die Einreichungen in verschiedenen Kategorien, wie zum Beispiel Brand Identity, Graphic Design, Digital Products oder Editorial Design.
Prof. Daniel Rothaug, Dekan der Fakultät für Gestaltung, sagt: „Unsere Fakultät ist unglaublich stolz auf dieses Ergebnis: Es ist eines der besten in unserer Geschichte. Unsere Studierenden und Absolvent:innen haben in ihren Semester- und Abschlussarbeiten erfolgreich gesellschaftlich und kulturell relevante Themen aufgegriffen und kreativ umgesetzt und konnten damit die Jurys überzeugen. Dazu gratuliere ich ihnen ganz herzlich.“
15 Preise für zwölf Arbeiten: Informationen zu allen Projekten
Zwei silberne Nägel: „HECKMECK – Veggie Burgers“
Nathalie Blank (Studiengang Kommunikationsdesign) entwickelte im Rahmen des Projekts „EAT, EAT, RepEAT“ unter Betreuung von Prof. Kai Bergmann ein Gastronomiekonzept und eine Brand Identity für ein fiktives veganes Burger-Restaurant. Dafür wurden ihr gleich zwei silberne ADC Nägel verliehen – einmal in der Kategorie Brand Identity/Brand Design, einmal in der Kategorie Graphic Design.
In Blanks Restaurant dienen beliebte, hierzulande jedoch unüblichen Streetfoods aus 14 Ländern als Basis für neue einzigartige Burger-Kreationen. Die Namensgebung HECKMECK steht für das multikulturelle Durcheinander der im Restaurant angebotenen Speisen. Dieses spiegelt sich auch in der sprachübergreifenden Lautmalerei wieder. Dazu passend entwickelte Blank ein Logo, das variabel ist und sich mit unterschiedlichen Formen kombinieren und anordnen lässt. Die Keyvisuals, die Formensprache sowie das Farbsystem visualisieren, welche Geschmäcker die Gäste erwarten. Das Ergebnis ist ein buntes, freundliches Corporate Design, das dazu einlädt, Neues zu probieren.
Ein silberner und ein bronzener Nagel: „Jeder Mensch ein:e Meister:in“
Magdalena Schmid und Jonas Rosenwirth (beide Studiengang Kommunikationsdesign) haben im Rahmen des Projekts „Jeder Mensch ein:e Meister:in“ (Prof. Kai Bergmann) ein Designkonzept für die Spielzeit 2021/22 der Bayerischen Staatsoper entworfen. Dafür gab es einen silbernen Nagel in der Kategorie Brand Identity/Brand Design und einen bronzenen Nagel in der Kategorie Cross Media Campaign.
Der Titel „Jeder Mensch ein:e Meister:in“ drückt aus, dass die Kampagne nicht zwischen vermeintlich begabten und unbegabten Menschen unterscheidet. Künstlerische Amateur:innen sollen in der genannten Spielzeit auf die Ebene von Künstler:innen gehoben werden, indem sie Operninhalte zeichnerisch interpretieren – diese werden dann zum Hauptmotiv auf unterschiedlichsten Medien, zum Beispiel in Printpublikationen oder in den sozialen Medien. Dadurch kann jede:r aktiv als Protagonist:in die Außenwirkung der Bayerischen Staatsoper mitgestalten.
Silberner Nagel: „merk-würdig – Randnotizen zu unserem sehr persönlichen Umgang mit dem Alltäglichen“
In Nad Haugs Abschlussarbeit des Wintersemesters 2020/21 (Betreuung Prof. Stefan Bufler) mit dem Titel „merk-würdig“ geht es um das Spannende im Alltäglichen. Dafür wurde sie in der Kategorie Editorial Products mit einem silbernen Nagel ausgezeichnet.
Zwischen dem Aufstehen und zu Bett gehen durchleben wir jede Menge Situationen, die für uns so alltäglich geworden sind, dass wir sie nicht mehr für „merk-würdig“ erachten. Dabei lohnt es sich, genau hinzusehen, denn bei näherer Betrachtung verraten Routinen und Gewohnheiten doch einiges über uns und unsere Mitmenschen. Nad Haugs lebendige Illustrationen führen einen typischen Tagesablauf vor Augen und lassen die Betrachter:innen schmunzelnd erkennen, dass eigentlich nichts daran typisch und so manches durchaus eigenartig oder kurios ist. In der von ihr gestalteten „Tageszeitung“ gibt es sechs verschiedene Charaktere, die die Betrachter:innen für den Alltag neu begeistern und einladen, selbst auf Entdeckungsreise zu gehen.
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Silberner Nagel: „Terra 101 und Terra 204 – modulare Schriftsysteme“
Stefanie Ritter entwickelte als Hommage an Vasen, die ihre Mutter getöpfert hat, die Formen zweier Schriften: Terra 101 und Terra 204. Dafür bekam sie einen silbernen Nagel in der Kategorie Graphic Design / Typography verliehen. Die Arbeit entstand im Sommersemester 2021 im Rahmen des Gestaltungsateliers „Pan Gramma – modulare Schriftsysteme“ bei Dozentin Christina Strenger.
Stefanie Ritter interpretiert die Vasen einmal aus der Ansicht von vorne, ein anderes Mal von oben. Sie greift die wesentlichen Eigenschaften der Vasen auf: die Symmetrie und den Hohlkörper-Charakter. Entstanden sind zwei im Erscheinungsbild komplett verschiedene Schriften, die sich dennoch gegenseitig ergänzen und die Vasen auf unterschiedliche Weisen in zweidimensionale Zeichen übersetzen.
Terra 101 und Terra 204 liegt jeweils ein Bausatz von Schrift-Elementen zugrunde. Aus den Modulen ergeben sich einzigartige, sich ständig neu entwickelnde Zeichen. Die digital erstellten Schriftbaukästen werden durch manuell gefertigte Stempel ergänzt. Es sind zwei Sammlungen analoger und digitaler Druckprodukte entstanden, die die Variabilität der Schriftsysteme zeigen und mit ihren getöpferten Vorbildern im Dialog stehen.
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Silberner Nagel: „Sichtbar machen, was uns vereint“
Auch Anastacia Kalensky und Katja Gietl erhalten einen Preis für die Entwicklung einer crossmedialen Kampagne für die Bayerische Staatsoper für die Spielzeit 2021/22 – die beiden Studentinnen des Studiengangs Kommunikationsdesign dürfen sich über einen silbernen Nagel freuen. Betreut wurden sie bei der Arbeit von Prof. Kai Bergmann.
In ihrer Kampagne machen die Studentinnen sichtbar, was alle Menschen unabhängig von Herkunft, Hautfarbe und sozialer Schicht vereint: Mithilfe einer Wärmebildkamera generieren sie statische und bewegte Motive für Staatsoper, -Ballett und -Orchester. Sie bilden das Herzstück der Gestaltung, die sich durch sämtliche Medien zieht – von den Plakaten, über das Spielzeitheft, bis hin zu Web und Social Media.
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Bronzener Nagel und eine Auszeichnung: „*idéale“
Stefanie Ritter erhält für eine weitere Arbeit einen bronzenen Nagel und eine Auszeichnung in der Kategorie Brand Design/Brand Identity: In ihrem Projekt „*idéale“ setzt sich die Studentin mit weiblichen Schönheitsidealen und Körperstandards auseinander und macht mit der fiktiven Marke *idéale auf deren Absurdität aufmerksam: Die Kosmetikmarke bietet Produkte, die Cellulite, Dehnungsstreifen, Falten und Körperbehaarung garantieren und somit eine neue Schönheitsvorstellung versprechen – als Gegenpol zur bestehenden Kosmetikindustrie. Dazu designte Stefanie Ritter Verpackungen und Plakate im Rahmen eines Semesterprojekts bei Prof. Gudrun Müllner.
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Bronzener Nagel: „HERS*“
Für Elisabeth Friesinger, Frydia von Hinüber und Vitali Knutas (Masterstudiengang Transformation Design)gab es von der Fachjury einen bronzenen Nagel in der Kategorie Digital Products/User Experience für ihre Semesterarbeit des Kurses „RadWechsel“ im Modul „Transformation Project“ bei Prof. Kai Bergmann.
Ausgehend von dem Verständnis, dass unsere Städte von patriarchalen Strukturen geprägt sind, haben die drei Studierenden eine digitale Plattform für FLINTA*(Frauen, Lesben, intersexuelle, nicht-binäre, trans und agender)-Personen entwickelt, die es ihnen ermöglichen soll, sich zu vernetzen und gegenseitig zu helfen. Damit soll eine aktive und präventive Handlungsmöglichkeit geschaffen werden, um Gewalt gegen FLINTA*-Personen im öffentlichen Raum einzuschränken, somit ein besseres Sicherheitsempfinden zu gewährleisten und zukünftig einen gendergerechten Stadtraum zu ermöglichen. Mit der App HERS* haben FLINTA-Personen einen Safer Space in ihrer Hand, der sichere Orte und Wege aufzeigt, Selbstwirksamkeit in Gefahrensituationen herstellt und eine Community vereint, deren Mitglieder sich gegenseitig empowern und unterstützen. Die Funktionen der App sind in hohem Maße individualisierbar und intuitiv zu handhaben. Die App zeichnet sich durch genderneutrales und inklusive Design aus.
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Bronzener Nagel: „Zaha Grotesk“
Mariam Ibrahim hat im Rahmen des Gestaltungsateliers „Pan Gramma“ (Dozentin: Christina Strenger) das modulare Schriftsystem „Zaha Grotesk“ als Hommage an die Architektur-Ikone Zaha Hadid entworfen, inspiriert von ihrem ersten Gebäude „The Vitra Fire Station“. Dafür gab es einen bronzenen Nagel in der Kategorie Print Products.
Zaha beschrieb das Gebäude als „fragmented and expressing the transformative power of Architecture”. Dieser Anspruch wurde zum Leitgedanken für Mariam Ibrahim und dessen Inszenierung. Die Karten und Plakate, das Leaflet, die Eintrittskarten und das Kernelement – der Katalog – sind Fragmente, die gemeinsam das Editorial bilden. Analoge und digitale Erzeugnisse ergänzen sich. Das „Vitra Fire Station“ bekommt gleichsam eine Corporate Identity, welche den Geist ihrer Schöpferin in das Leitsystem und die Vermarktung des gefeierten Gebäudes trägt.
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Auszeichnung: „Einer von Acht“
Nina Krug hat sich in ihrer Bachelorarbeit im Studiengang Kommunikationsdesign (Betreuung: Prof. Michael Stoll) mit den alltäglichen Herausforderungen funktionaler Analphabet:innen beschäftigt. Dafür gab es von der Jury eine Auszeichnung in der Kategorie Editorial Products.
In Deutschland gibt es mehr als sechs Millionen Menschen, die trotz Schulpflicht Probleme mit der Schriftsprache haben. Wie sieht der Alltag der Betroffenen aus? Wie lernt man lesen und schreiben? Und wie gehe ich damit um, wenn ich jemanden kenne, der große Probleme damit hat? Nina Krug hat ein Buch dazu gestaltet, in dem sie sich mithilfe von Infografiken mit verschiedenen Aspekten der Lese- und Schreibschwäche befasst.
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Auszeichnung: „Planen, Packen, rauf aufs Rad“
Ebenfalls eine Auszeichnung (Kategorie: Editorial Products) erhielt Sophia Dausch für ihre Bachelorarbeit im Studiengang Kommunikationsdesign „Planen, Packen, rauf aufs Rad“, entstanden im Sommersemester 2021 unter Leitung von Prof. Michael Stoll. In einem Buch und einer Faltkarte beschäftigt sich Dausch spielerisch mit dem Thema Radreisen und möchte besonders junge Menschen und Neueinsteiger:innen für das Thema begeistern. Die Inhalte sind humorvoll und mit leicht zu verstehenden kurzen Texten und visuell ansprechenden Grafiken aufbereitet.
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Auszeichnung: „Peterle“
Auch Manuel Schubert (Studiengang Kommunikationsdesign) hat sich im Rahmen des Design Projekts „EAT EAT RepEAT“ (Dozent: Prof. Kai Bergmann) mit der Konzeption und dem Branding eines fiktiven vegetarischen Burger-Restaurants befasst. Schubert fokussiert sich auf die bayerische Wirtshauskultur, genauer gesagt auf das Spiel Schafkopf mit seiner eigenen Sprache und den sehr markanten Illustrationen auf den Karten und nutzte diese als Grundlage für sein Design. Parallel erhielt auch die Speisekarte eine Überarbeitung und klassische Gerichte wurden als vegetarische Burger neu interpretiert. Die Jury würdigte diese Arbeit mit einer Auszeichnung in der Kategorie Brand Design/Brand Identity.
Die Basis für das Branding bildet ein modulares Design, welches sich aus dem Kartenspiel ableitet. Die Liniengrafiken werden in Form von Layout-Elementen und Icons zu einem sehr flexiblen Design-System, welches durch hellere Farben ergänzt wird. Dieses lässt sich vielfältig und individuell anwenden, sowohl beim Packaging als auch bei Merchandising-Artikeln oder in digitalen Anwendungen. Außerdem sorgen bayerische Begriffe in der Kommunikation für zusätzliche Authentizität.
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Auszeichnung: „SoßeSauce“
Mariam Ibrahim (Studiengang Kommunikationsdesign) hat ebenfalls für sein Brand-Identity-Konzept eines vegetarischen Burger-Restaurants eine Auszeichnung erhalten. Ibrahims Konzept „SoßeSauce“ ist ein Berliner Burgerladen, der eine einzigartige Lösung für überfordernde Vielfalt anbietet. Die Speisekarte des Restaurants besteht nämlich aus genau einem Burger, der dann mit einer von 20 kulturell inspirierten Soßen getoppt werden kann. Die Identity basiert auf der Idee eines Glücksrads, das den Konsument:innen hilft, die Vielfalt auf eine spannende Weise zu erkunden.
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