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Was braucht der Ganztag?

Studierende des Masterstudiengangs Transformation Design stellen Ergebnisse vor

 
Foto: Matthias Leo
17.08.2023
Grundschule Vor dem Roten Tor, Augsburg

Ab dem 1. August 2026 wird stufenweise bundesweit ein Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung für Kinder im Grundschulalter eingeführt. Studierende des Masterstudiengangs Transformation Design an der Fakultät für Gestaltung der THA haben sich unter Leitung von Prof. Jennifer Schubert und Christina Strenger und in Kooperation mit dem Referat für Bildung und Migration der Stadt Augsburg der Frage auseinandergesetzt, was die Ganztagesbetreuung aus der Perspektive der Kinder benötigt. Jetzt haben die Studierenden in der Grundschule vor dem Roten Tor ihre Ergebnisse vorgestellt. 

 

Um ein tiefes Verständnis der kindlichen Sicht zu gewinnen, wandten die Studierenden die generative Forschungsmethodik nach Elizabeth B. N. Sanders („Maketools“) an. Demnach werden die Kinder als Expert:innen ihres Umfeldes unmittelbar in den Gestaltungsprozess integriert. Mithilfe von individuell entworfenen Werkzeugen sollen die Bedarfe, Wünsche und Emotionen der Kinder erfahrbar werden, um darauf basierend Gestaltungsziele und Prioritäten zu formulieren.

Die Ergebnisse wurden im Juli in der Grundschule Vor dem Roten Tor vorgestellt. Mit dabei waren auch Martina Wild, zweite Bürgermeisterin der Stadt Augsburg, und viele Akteur:innen aus dem Bildungsbereich der Stadt Augsburg. Im Anschluss zog die Ausstellung zur Werkschau, der Semesterabschlussausstellung der Fakultät für Gestaltung, um. Die dritte und längste Station wird die öffentliche Ausstellung im Zeughaus Augsburg (5.10.-31.10.2023) sein, wozu alle Interessierten herzlich eingeladen sind.

Bedarfe aus der Perspektive von Kindern

 

Die Ergebnisse des Projektes zeigen, dass die Räume und Formate der Ganztagesbetreuung den Kindern verschiedene Erfahrungen ermöglichen sollten: Es sollte ein räumlich diverses Umfeld angeboten werden, das Rückzugsmöglichkeiten in der Schule selbst (durch u.a. Trennwände, Ruhepole, Nischen, weiche Möbel, Polster, Musik) und auf dem Schulgelände ermöglicht. Ein freundliches und bedürfnissorientiertes Klassenzimmer sowie Schulgelände mit mehr Grünflächen und Naturelementen – bestenfalls mit Tierinteraktionen – wäre wünschenswert.

Zudem sollte das starke Bedürfnis der Kinder nach Bewegungsmöglichkeiten im Alltag adressiert werden. Genug Platz für Bewegung, Raum für verschiedene Abenteuer und Aktivitäten – drinnen und vor allem draußen –, mehr nicht-schulische Aktivitäten und geheime Zeit sollte zur Verfügung gestellt werden.

Die dritte Haupterkenntnis ist, dass ein ernstgenommen Werden und Akzeptanz in der Individualität der Kinder, ein verstärktes Bedürfnis nach Verbundenheit in der Gruppe und nach individuellen Bezugspersonen enorm wichtig erscheinen. Die Kinder möchten in Entscheidungsprozesse miteinbezogen werden, Verantwortung tragen dürfen und Dinge selbst machen. Sie möchten ihren Tag mit abwechslungsreichen Aktivitäten füllen, auch mit Lernen, währenddessen eine Bezugsperson abrufbar sein sollte. Auch das selbst Aneignen und Gestalten von Aktionsräumen wäre dabei eine gute Möglichkeit.

Impressionen der Projektpräsentation

 
Ausstellung: Was braucht Ganztag?
Impression der Ausstellung: Was braucht Ganztag?
Die betreuenden Lehrenden der THA: Christina Strenger und Prof. Jennifer Schubert
Besucher der Ausstellung: Was braucht Ganztag?
Vertreter:innen von THA und Stadt bei der Projektpräsentation
Martina Wild, zweite Bürgermeisterin der Stadt Augsburg
Besucherin betrachtet die Ausstellung: Was braucht Ganztag?
Besucher:innen der Ausstellung: Was braucht Ganztag?
Alle Bilder: Matthias Leo

Am Projekt beteiligte Studierende

 

Team Autonomie: Marina Bucher, Benedikt Durnberger, Sarah Minet, Carolina Reisinger

Team Leistung: Narsis Dibaj, Laura Kugel, Nathalie Ortner

Team Interaktion: Stefanie Jahn, Sabine Stromer, Leonard Viehöver

Team Heimat: Lisa Grube, Patrizia Schaub, Hannah Wölfling, Elise Wörner