Das Transferverständnis
Dritte Mission – Third Mission
Der Begriff „Transfer“ oder „Dritte Mission“ ist für Hochschulen in den Fokus ihrer strategischen Ausrichtung gerückt. Nicht zuletzt geht dies auf die Förderausschreibung Innovative Hochschule des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) im Jahr 2016 zurück, bei dem auch wir als Hochschule Augsburg erfolgreich waren. Im Rahmen des Projekts HSA_transfer gestalten wir – neben den zentralen Bereichen einer Hochschule, nämlich Studium und Lehre sowie Forschung und Entwicklung – den Transfer an der Hochschule Augsburg weiter aus.
Neue Kernaufgabe: Öffnung der Hochschule
Dem wechselseitigen Austausch mit Partnern außerhalb des Systems Hochschule eine gleichwertige Stellung gegenüber Forschung und Lehre einzuräumen, wird auf nationaler und europäischer Ebene bewusst gefordert und gefördert. Dies eröffnet gerade auch den Hochschulen für angewandte Wissenschaften (HAW) die Möglichkeit, ihre gesellschaftliche Rolle neu zu definieren und ihr Profil zu schärfen: Die Hochschulen öffnen sich künftig noch mehr für Akteure aus der Wirtschaft und der Gesellschaft.
Wechselseitiger Nutzen
Transfer – im wörtlichen Sinne das Hinüber-Tragen und der Austausch – sowie in unserem Verständnis das Zur-Anwendung-Bringen, geschieht gleichermaßen in den Feldern Studium und Lehre sowie Forschung und Entwicklung.
Transfer ist damit aus Sicht der Hochschule Augsburg Kooperation mit wechselseitigem Nutzen für Hochschule, Wirtschaft und Gesellschaft.
Die Wirkrichtung im Transferprozess ist entweder hinein oder hinaus – die Prinzipien der Wechselseitigkeit und der Augenhöhe sind dabei ganz zentral. Impulse werden aus der Hochschule hinaus und auch in umgekehrter Richtung von außen, aus Wirtschaft und Gesellschaft, in die Hochschule hineingetragen. Diese Richtungen verdeutlicht die Transfer-Grafik.
Im Austausch mit Partnern
Viele Kooperationspartner der Hochschule Augsburg kommen aus der Wirtschaft und sind damit etablierte und junge Unternehmen, Netzwerke, Fach- und Interessenverbände oder Kammern.
Gleichermaßen kooperieren wir mit Partnern der Gesellschaft: Schulen, gemeinnützigen Institutionen, Verbänden und Organisationen aus den Bereichen Soziales, Bildung, Kultur, Sport und Umwelt.
Das Projekt HSA_transfer unterstützt insbesondere den Aufbau und die Pflege von Netzwerken mit gesellschaftlichen Akteuren.
Transfer ist keine Einbahnstraße
Transfer kann und darf keine Einbahnstraße sein.
An der Hochschule generiertes Wissen wird in Transferprojekten verantwortungsbewusst, zielgerichtet und bedarfsorientiert externen Partnern zur Verfügung gestellt, um Problemstellungen zu lösen und allgemein zu einer wissensbasierten Weiterentwicklung der Gesellschaft beizutragen.
Umgekehrt sind Hochschulen offen für Impulse aus Wirtschaft und Gesellschaft, insbesondere wenn es um zentrale Zukunftsthemen geht. Dabei nehmen sie die fachliche Expertise aus der Praxis von Experten außerhalb der Hochschule auf. Sie suchen den bewussten Dialog mit den externen Partnern, um gemeinsam Mehrwert für die Gemeinschaft zu schaffen – z.B. in Form von regionalen Kooperationen auf Augenhöhe.