SearchWing – die Menschen dahinter
Der HSA_transfer | Award 2021 geht an das Team von SearchWing für die Transferarbeit zur Entwicklung einer Suchdrohe zur Rettung von Menschen auf dem Mittelmeer
Auf der Preisverleihung hatte der Film „SearchWing – die Menschen dahinter” Premiere.
HSA_transfer | Film: SearchWing – die Menschen dahinter
HSA_transfer | Award 2021 der Hochschule Augsburg geht an das Team von SearchWing zur Entwicklung einer Suchdrohne zur Rettung von Menschen auf dem Mittelmeer
Mit dem HSA_transfer | Award zeichnet die Hochschule Augsburg Menschen aus, die in Transferprojekten gemeinsam mit Partnern aus Wirtschaft und Gesellschaft die Zukunft gestalten.
Transfer wirkt: Studierende und Lehrende der Hochschule Augsburg entwickeln gemeinsam mit dem Kooperationspartner RESQSHIP e.V. die Suchdrohne SearchWing zur Rettung von Menschen auf dem Mittelmeer.
HSA_transfer | Film: SearchWing - die Menschen dahinter
Projektwebsite: SearchWing
ET: 09.12.2021
Die Idee zu SearchWing kam 2017 an die Hochschule Augsburg
Von der Idee, eine Suchdrohne zur Rettung von Menschen auf dem Mittelmeer zu entwickeln, hat Prof. Dr.-Ing. Friedrich Beckmann von der Fakultät für Elektrotechnik der Hochschule Augsburg im April 2017 erfahren. Auf dem Kongress des Chaos Computer Club e.V. (CCC) in Leipzig wurden erste Überlegungen für das Projekt SearchWing vorgestellt.
„SearchWing ist ein Thema, das für Studierende und Kooperationspartner von zwei Seiten interessant ist. Technisch ist es sehr anspruchsvoll, so etwas zu bauen. Die Anforderungen sind: Das Flugzeug muss autonom fliegen, Bilder aufnehmen und speichern und es muss auch wasserdicht sein. Dazu sind jede Menge technische Fragen zu bearbeiten. Auf der anderen Seite ist SearchWing wie eine Art Vehikel, um über größere Fragestellungen nachzudenken, nämlich: Warum muss man denn überhaupt Schlauchboote auf dem Mittelmeer finden?“ sagt Prof. Dr.-Ing. Friedrich Beckmann.
Suchdrohnen unterstützen die Seenotrettung
Mit dem Fernglas können vom Boot aus bei ruhiger See maximal drei Kilometer beobachtet werden. Mit einer Suchdrohne erweitert sich der Radius und der Umkreis lässt sich auf bestimmte Suchbereiche genau programmieren.
„Maximal 50 Prozent der Zeit, die wir auf dem Wasser sind, bekommen wir Luftunterstützung von anderen Organisationen. Eine eigene Drohne hilft uns, diese Lücke zu schließen. So können wir unser Umfeld in einigen Kilometern selbst beobachten,” sagt Friedrich Reich, Gründungsmitglied von RESQSHIP e.V. und Skipper, der Testflüge von SearchWing bei Einsätzen auf dem Mittelmeer ermöglicht. „SearchWing ist eine super tolle Ergänzung, die uns helfen kann, mehr Menschen zu finden,“ so Reich.
Die Entwicklungsarbeit ist spannend
In enger Absprache mit RESQSHIP e.V. entwickeln die Studierenden der Hochschule Augsburg und weitere engagierte Entwickler:innen sowie der Skipper Friedrich Reich unter der Leitung von Prof. Dr.-Ing. Friedrich Beckmann von der Fakultät für Elektrotechnik die Suchdrohne SearchWing gemeinsam weiter. Das Entwicklungsteam erhält dabei Anforderungen von den Einsatzerfahrungen von RESQSHIP e.V. und von den eigenen Testeinsätzen. So war das Team bereits in Malta auf der Insel Gozo und es führt auch öfters in der Umgebung von Augsburg Outdoor-Tests durch. An der Hochschule Augsburg stehen das Labor für Digitaltechnik der Fakultät für Elektrotechnik und die Holzwerkstatt der Fakultät für Architektur und Bauwesen den Studierenden für ihre Arbeiten am Projekt zur Verfügung. Auf diese Weise wird die Suchdrohne passgenau weiterentwickelt.
Start und Landung sind auf dem Meer eine Herausforderung
Bei SearchWing geht es vor allem darum, das Konzept der Suchdrohne so lange auszuprobieren und zu testen, bis die Anwendung reibungslos funktioniert. So sind beispielsweise für Start und Landung bestimmte Anforderungen zu berücksichtigen. „Auf dem Meer herrscht oft sehr viel Wellengang, sodass man sich auf dem Boot festhalten muss, um die Drohne beim Starten in die Luft werfen zu können. Zudem muss das Gehäuse wasserdicht sein, dass die Elektronik nicht beschädigt wird. Und auch am Ende des Einsatzes, wenn die Drohne auf dem Wasser landet, lässt sie sich nicht so leicht wieder einsammeln, wie an Land,“ schildert der Entwickler Björn Hauffe seine Arbeit. Der Student Jonathan Zeidler beschreibt seine Arbeit so: „Am meisten Spaß macht mir das Tüfteln und Überlegen von neuen Ansätzen. Also für eine bestimmte Anforderung verschiedene Konzepte zu überlegen und dazu dann ein oder zwei auszuarbeiten. Wir haben die Wasserdichtigkeit zum Beispiel nicht nur berechnet, sondern auch in der Badewanne und in einem Pool getestet. Unsere Expertisen sind bei SearchWing gefragt. Die ganze Aktion dient am Ende einer sehr guten Sache.“
SearchWing heißt: Nicht fürs Studium, sondern fürs Leben lernen und Menschen zu helfen
„Ich finde unser größter Erfolg ist, dass wir tatsächlich was Brauchbares gebaut haben. Viel zu viele studentische Projekte enden in der Theorie. Unser Projekt unterscheidet sich eben dadurch, dass es tatsächlich Anwendung gefunden hat,“ sagt Anna Pfützner, Studentin der ersten Stunde im Team von SearchWing. Der Student Vincent Brückner ergänzt: „Das Studium ist eher theoretisch veranlagt. Bei SearchWing kann ich viele praktische Erfahrungen sammeln, die in der Praxis und in der Wirtschaft notwendig sind und gebraucht werden. Das ist schon cool, dass man sich da weiterbilden kann und dann auch etwas vorzeigen kann. Und vor allem, dass man Menschen helfen kann.“ „Wir haben Studium und Freizeittüftelei und einen guten Zweck mit einander verbunden. Damit hat sich die Zeit gleich dreifach gelohnt,“ fügt Anna Pfützner hinzu.
Wertvolle Teamarbeit
„Bei SearchWing habe ich erfahren, dass es sich lohnt, hartnäckig dranzubleiben und nicht nachzulassen, bis man eine Lösung gefunden hat. Es gab sehr viele Momente, wo man dachte, ob das jemals zu schaffen ist. In diesen Situationen hat man sich im Team immer wieder Mut zugesprochen und auch fachlich so lange gemeinsam diskutiert, bis wieder eine neue Herangehensweise gefunden wurde,“ sagt der Entwickler Björn Hauffe.
„SearchWing ist ein tolles Team, in dem man gemeinsam was schaffen kann, was man alleine nie schaffen könnte,“ sagt der Entwickler Gregor Walter.
Das SearchWing-Team trifft sich immer am Montag Abend
Interessierte sind im SearchWing-Team jederzeit willkommen. Die Treffen finden immer am Montag Abend an der Hochschule Augsburg statt, in Präsenz oder virtuell. „Sehr gerne möchte ich mit Studierenden der Hochschule, mit Ehrenamtlichen und mit Freiwilligen und Interessierten sowie mit der Hilfsorganisation an den technischen Herausforderungen auch künftig weiter arbeiten,” sagt Prof. Dr.-Ing. Friedrich Beckmann.
Partner
Interne Partner
Telefon: | +49 821 5586-3558 |
Studierende verschiedener Fakultäten | |
und | |
ehrenamtliche Entwickler:innen |
Externer Partner
RESQSHIP e.V. | |
Ortsgruppe Augsburg | |
Friedrich Reich | |
Gründungsmitglied RESQSHIP e.V. und Skipper | |
Weitere Informationen
Kontakt für Presseanfragen
Telefon: | +49 821 5586-3575 |