Projektbeschreibung
Die Tangententafel nach Harms ist ein verbreitetes Verfahren zur Messung der Motilität des Auges, das in vielen ophthalmologischen Fachbüchern beschrieben wird.
Bei dieser Methode sitzt der Patient meist in einem Abstand von 2,5 Metern vor einer Tangententafel. Vor das fixierende Auge wird ein Rotglas gehalten, der Patient kann mit diesem Auge jetzt nur noch das Fixierlämpchen sehen, alles andere ist dunkel. Der Patient bekommt einen grünen Lichtzeiger, dessen Lichtpunkt er nur mit dem Auge ohne Rotglas wahrnehmen kann. An der Stirn des Patienten ist eine Lampe befestigt, die ein Kreuz an die Tangententafel projiziert. Durch dieses Positionskreuz ist eine Kontrolle der Kopfhaltung möglich. Kopfneigungen und Kopfzwangshaltungen können so aufgedeckt werden.
Der Patient soll nun immer das rote Lämpchen fixieren und versuchen, mit dem grünen Lichtzeiger auf dieses Lämpchen zu zeigen. Um den roten Lichtpunkt im Raum zu lokalisieren, muss der Patient diesen mit dem nicht fixierenden Auge ansehen, weil er mit dem anderen, vom Rotglas verdeckten Auge, die Umgebung nicht wahrnehmen kann.
Im Gehirn werden dann das Bild des roten Lichtpunkts auf der Netzhaut des fixierenden Auges und der grüne Lichtpunkt auf der sehrichtungsgleichen Netzhautstelle des anderen Auges nach dem Prinzip der Konfusion übereinander gebracht. Weicht ein Auge ab, bzw. schneiden sich die Fixierlinien beider Augen nicht im Objektpunkt (hier das rote Lämpchen), wird der Patient mit dem grünen Zeiger neben das rote Licht zeigen. Das heißt, der grüne Punkt gibt während der Untersuchung an, welchen Punkt das schielende Auge anblickt.
Aus den Abweichungen kann man auf die horizontalen und vertikalen Schielwinkel schließen. Es können Schielwinkel in verschiedenen, genau definierten Blickrichtungen, gemessen werden. Dies geschieht durch Kopfdrehung des Patienten. Möchte man den Schielwinkel beim Blick um 15° nach rechts messen, muss der Patient den Kopf um 15° nach links drehen.
Beteiligte Personen
Guido Saller, Martin Hintersberger, Philipp Maier, Michael Göbel, Valentin Mok, Melisa Cirakman, Ivan Rosen Antov, Edonit Shkodra
Supervisor and Cooperation Partner:
Dr. Torsten Strasser
Prof. Dr. Jürgen Scholz
Uni Tübingen