Risikolagebild der industriellen IT-Sicherheit in Deutschland
Projektbeschreibung
Der Forschungsverbund RiskViz beschäftigt sich mit dem Risikolagebild der industriellen IT-Sicherheit in Deutschland. Hierfür werden verschiedenste Informationen beschafft, zusammengeführt und ausgewertet. Dies ist nötig um eine möglichst genaue Risikokategorisierung vorzunehmen.
Motivation
Weitgehend unbemerkt von der Bevölkerung steuern industrielle Kontrollsysteme (ICS) wichtige kritische Infrastrukturen. Um diese Systeme einfach und kostengünstig überwachen und steuern zu können, werden sie zunehmend an das Internet angeschlossen. Angreifer können solche Anlagen im Netz finden und gezielt attackieren. Bisher haben Bund, Länder und Kommunen, in denen kritische Infrastrukturen angesiedelt sind, keine geeignete Möglichkeit, das Ausmaß der Bedrohung zu erfassen und für die Betreiber transparent zu machen. Zudem sind kritische Infrastrukturen gegen Schäden durch IT-Sicherheitslücken heutzutage meist noch nicht versicherbar. Ein Grund ist, dass Versicherer und Rückversicherer den potenziell entstehenden Schaden in aller Regel nicht beziffern können. Die dafür dringend notwendige Erhebung des Ist-Zustandes scheitert bisher an geeigneter Technik und an zivilrechtlichen Haftungsrisiken bei der Suche nach Sicherheitslücken von an das Internet angeschlossenen ICS.
Ziele und Vorgehen
Im Vorhaben soll zunächst eine Suchmaschine entwickelt werden, die ICSs findet und Informationen zu ihnen und ihrer Bedrohungslage sammelt, ohne dabei den Betrieb dieser ICSs zu stören. Diese Suchmaschine soll sowohl im Internet als auch intern in Unternehmensnetzwerken einsetzbar sein. Des Weiteren sollen Werkzeuge entstehen, um die gesammelten Informationen algorithmisch und visuell zu bewerten und daraus resultierende Erkenntnisse zu IT-Sicherheits-Schutzbedarfen effektiv zu kommunizieren. Hierzu sollen die Ergebnisse der RiskViz-Suchmaschine auch mit weiteren Daten verknüpft werden. Zu diesen Daten gehören Wirtschafts- und Branchendaten, die im Vorhaben auf ihre Relevanz für die IT-Sicherheit hin untersucht werden. Ein Ziel der Analysen ist es, gefährdete ICS entsprechenden Betreibern (Kommunen oder Unternehmen) zuzuordnen, damit diese Betreiber gewarnt werden und ihr eigenes Netzwerk schützen können. Zudem helfen die Projektergebnisse Versicherungen bei der Einschätzung des Schadenpotenzials von Cyber-Risiken. Da mittels der RiskViz-Suchmaschine sensible Daten erhoben werden, muss im Vorhaben auch geklärt werden, wer an welcher Stelle zugriffsberechtigt ist, wobei Datenschutz an erster Stelle steht.
Beteiligte Personen
Ansprechpartner
Ansprechpartner | |
Telefon: | +49 821 5586-3548 |
Fax: | +49 821 5586-3499 |
Konsortium
Förderung
Dieses Forschungsprojekt wird durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung sowie durch die VDI|VDE Innovation + Technik GmbH gefördert. (Förderkennzeichen: 16KIS0251K)