Aller Anfang ist schwer…
Robert Junker studiert Internationales Wirtschaftsingenieurwesen und verbringt ein Auslandssemester in Buenos Aires
Wie lief die Zeit bisher nun ab? Begonnen hat es im Juli als ich wenige Tage nach meiner letzten Prüfung des Sommersemesters in den Flieger stieg und mich knappe 14 Stunden später in Buenos Aires wiederfand. Glücklicherweise konnte ich mir eine Unterkunft in einem guten Viertel bereits von Deutschland aus organisieren, sodass ich mich in ein „gemachtes Nest“ setzen konnte. Jedoch ist so ganz ohne Übergang direkt das Auslandssemester zu beginnen nicht zu unterschätzen.
Der erwartete „Cultural Shock“ blieb einerseits aus, andererseits traf er mich dann an Orten und bei Dingen, wo ich ihn nie erwartet hätte. So ist das generelle Ambiente hier sehr europäisch, sowohl von Kultur als auch von der Architektur her könnte man sich auch in einer südlichen europäischen oder französischen Großstadt befinden. Dass man mittlerweile wöchentlich vor verschlossenen U-Bahnhöfen steht erinnert einen dann aber doch wieder daran, in Lateinamerika zu sein. Durch die Wirtschaftskrise leidet Argentinien seit Monaten. Die Zeit bis zur Wahl im Oktober ist daher geplagt von Streiks und Demonstrationen, was den Weg zur und von der Universität des Öfteren zum Abenteuer werden lässt.
Die Uni selbst begrüßte uns Anfang August mit einem Welcome Day und wir bekamen Buddies zugewiesen, die, wenn man Hilfe benötigt, wirklich eine große Unterstützung sind. Ein paar Tage später gingen die Kurse los und man konnte mit blonden Haaren in einem Hörsaal voller Argentinier ein wenig Abwechslung einbringen. Sprachlich war und ist das, trotz 1,5 Jahren Vorbereitung an der Hochschule, eine echte Herausforderung und auch nach einigen Wochen muss man den argentinischen Dozenten an der Lippe hängen, um den Faden nicht vollkommen zu verlieren. Umso interessanter, da hier regelmäßig Zwischenprüfungen anstehen, man also vom ersten Drittel des Semesters an stets gefordert ist.
Neben den ganzen universitären Dingen, die einem einiges an Zeit rauben, hat man jedoch bei geschickter Stundenplanwahl eine große Portion Freizeit, sodass man bereits während des Semesters ein Teil des Landes erkunden kann. Neben Ausflügen und Aktivitäten in und um Buenos Aires bin ich Ende August als ersten größeren Trip nach Mendoza an die Anden geflogen. Dort offenbart sich dann die wirkliche Schönheit des Landes, die man leider in einer Großstadt vermisst. Eine Fahrt an die chilenische Grenze, Paragliding am Fuße des Hochgebirges oder eine Radtour durch die Bodegas von Maipu haben für willkommene Abwechslung zum Alltag in der Hauptstadt gesorgt.
Für das erste sollen diese Eindrücke nun genügen. Für uns stehen ab nächster Woche nahezu pausenlos bis November Abgaben und Prüfungen an und die Lage im Land wird uns vermutlich auch weiterhin auf Trab halten. Dennoch sind Reisen zu den Wasserfällen in Iguacu, nach Cordoba oder die Salzwüsten in Salta anstehend. Es bleibt also spannend!
Weitere Informationen
Kontakt
Falls ihr Fragen zum Auslandssemester in Buenos Aires habt, schreibt mir gerne eine E-Mail an [Bitte aktivieren Sie Javascript].