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65. Kunstförderpreis der Stadt Augsburg: zwei Absolventinnen und ein Absolvent der THA ausgezeichnet
Nad Otterbach, Lara Busse und Lukas Glogger erhalten den Preis in der Sparten Bildende Kunst, Design bzw. Architektur
Der Kunstpreis wird jährlich in den Sparten Architektur, Ballett, Bildende Kunst, Design, Literatur, Musik und Schauspiel verliehen und ist mit 3000 Euro je Sparte dotiert. Die Preisträgerinnen und Preisträger werden jeweils von einer Fachjury ermittelt.
2024 waren erstmals auch Bewerbende aufgefordert, die ihren Wohnsitz über einen durchgehenden Zeitraum von mindestens drei Jahren in Augsburg gehabt und eine prägende Phase ihrer künstlerischen Entwicklung in der Stadt verbracht haben. Formal zugelassen wurden in diesem Jahr insgesamt 55 Einreichungen.
Jürgen K. Enninger, Referent der Stadt Augsburg für Kultur, Welterbe und Sport, sagt: „Als wichtiges biographisches Etappenziel trägt der Kunstförderpreis dazu bei, jungen Talenten den Weg in die professionelle Kunstwelt zu ebnen. Doch auch im weiteren Karriereverlauf ist er wertschätzendes Zeugnis außergewöhnlicher Errungenschaften im Kreativbereich. Auch 2024 hat sich Augsburg als Talentschmiede erwiesen. Ich freue mich über so viel Begabung, Energie, Innovationswille und schöpferische Kraft und gratuliere den diesjährigen Preisträgerinnen und Preisträgern ganz herzlich“.
Über die ausgezeichneten THA-Absolventinnen und -Absolventen
Nad Otterbach (Bildende Kunst)
Nad Otterbach erhielt den Kunstförderpreis 2024 in der Sparte Bildende Kunst. Sie studierte von 2017 bis 2021 Kommunikationsdesign an der Fakultät für Gestaltung der THA und schloss mit dem Bachelor of Arts ab. Im Anschluss studierte sie von 2021 bis 2023 im Masterstudium Illustration an der Falmouth University (UK).
Laut eigener Aussage sieht Nad Otterbach ihre Aufgabe als Künstlerin darin, Dinge zu bemerken, die niemand beachtet, wertschätzt und festhält. Durch ihre Zeichnungen in Skizzenbüchern – den sogennanten Büchlis – verwandelt sie alltägliche Orte oder abstrakte Gefühle in einfache Bilder.
In der Jurybegründung heißt es: „Nad Otterbachs Arbeiten zeigen auf, welche Notwendigkeit und Qualität das Zeichnen mit der Hand in unserer heutigen Zeit hat. Nach dem Einzug in eine neue WG in Augsburg entsteht die Zeichnung „Milchberg 19“ – eine Art Kartographie des kompletten Hauses in einer eigenen Perspektive mit Blick in jedes Zimmer. 10 Tage hat sie dafür gebraucht. Das Zeichnen mit der Hand ist an dieser Stelle nicht nur Dokumentation, tagebuchartiges Aufnotieren der augenblicklichen Situation, sondern auch ein Begreifen der eigenen Welt. Die entstandene Arbeit ist eine Essenz des Gesehenen, eine Verdichtung des Wahrgenommenen und eine Dokumentation des Augenblicks. Eine eigene Perspektive, eine Position wird zwingend eingenommen und sichtbar gemacht. Zeichnen ist für Nad Otterbach Bedingung. Die künstlerische Arbeit ist untrennbar mit dem täglichen Leben verbunden. Akribisch werden kleine und große Formate bezeichnet. In ihren „Büchlis“ genannten Zeichenheften hält sie Reisen, Eindrücke, Sinneswahrnehmungen, Orientierungshilfen in Form von Karten und Erlebnissen fest. Die Zeichnungen erfolgen direkt vor Ort. Mit einem scharfen Auge für Details und einer sensiblen Beobachtungsgabe fängt sie flüchtige Momente ein. Der Strich ist zumeist klar, Materialien werden mit einbezogen, Schrift und Bild stehen gleichwertig nebeneinander. Es entstehen visuelle Tagebücher, die Geschichten erzählen und Erlebnisse dokumentieren. In der Zeichnung sind Ursache und Wirkung beinahe gleichzeitig nachvollziehbar. Das Zeichenmedium schabt, kratzt, fährt über das Papier und hinterlässt eine Spur. Mal widerspenstig, launisch, bestimmend oder sicher nimmt der Gedanke Form an, werden Humor, Konzentration, Sinnlichkeit in den Arbeiten von Nad Otterbach sichtbar und machen Lust auf mehr. Die Jury möchte mit der Vergabe des Kunstförderpreises ermutigen, bewusst den Weg weiter in eine freie künstlerische Position zu gehen.“
Lara Busse (Design)
Lara Busse darf sich über den Kunstförderpreis 2024 in der Sparte Design freuen. Sie studierte von 2017 bis 2022 Kommunikationsdesign an der Fakultät für Gestaltung der THA und schloss mit dem Abschluss Bachelor of Arts ab. Seit 2022 studiert sie im Masterstudiengang Spiel- und Lerndesign an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle (Saale).
Die Fachbereiche Design und Pädagogik begeistern und inspirieren Lara Busse seit Beginn ihres Studiums gleichermaßen. Sie habe laut eigener Aussage feststellen können, wie gut sich die Prinzipien des Designs im pädagogischen Bereich anwenden lassen. Ihr Ziel sei es demnach, Wissen spielerisch zu vermitteln und eine erfahrbare Bildung zu schaffen, die viele Sinne anspricht und mehrere Lösungswege zulässt, sodass kreatives Denken möglich sei. In Laras Busses Vermittlungsmethoden sei Raum für eigene Ideenentwicklung, Perspektivenwechsel und neue Erkenntnisse.
Aus der Jurybegründung: „In Zeiten, in denen die Trennlinien zwischen Fakt und Fiktion immer mehr verschwimmen, in denen wir mit komplexen Herausforderungen konfrontiert sind, für die es keine einfachen Lösungen gibt, kommt der Förderung von Bildung und Kreativität eine zentrale Bedeutung zu. Designerinnen und Designer können hierbei einen wichtigen Beitrag leisten, denn es liegt in ihrer Natur, Dinge zu hinterfragen, neue Wege zu erkunden und partizipative Kreativprozesse zu initiieren. Lara Busse ist so eine Designerin. Es ist ihr ein persönliches Anliegen, andere Menschen zu befähigen, sich weiterzuentwickeln und neue Erfahrungen zu machen. Mit Hilfe ihrer innovativen Lernmethoden und den von ihr überzeugend gestalteten Bildungsmaterialien eröffnet sie die dafür notwendigen Spielräume. Die Jury war beeindruckt von der Konsequenz, mit der Lara Busse sich dieser Aufgabe bisher gewidmet hat. Vom ehrenamtlichen Engagement in der Jugendarbeit eines Umweltverbandes über ihr Bachelorprojekt zur Kreativitätsförderung von Grundschulkindern bis zum aktuellen Masterstudium des Spiel- und Lerndesigns hat sie ihre Kompetenzen als Designerin in der Bildungs- und Vermittlungsarbeit stetig erweitert. Mit der Verleihung des diesjährigen Kunstförderpreises in der Sparte Design an Lara Busse will die Jury die Preisträgerin ermutigen, den eingeschlagenen Weg weiter zu verfolgen. Denn eine nachhaltige Gestaltung unseres gesellschaftlichen Lebens ist ohne Investitionen in Bildung und die Schaffung eines kreativitätsfördernden Klimas nicht denkbar.“
Lukas Glogger (Architektur)
Auch Lukas Glogger, dessen Studium an der THA schon einige Jahre zurück liegt, durfte sich über eine Auszeichnung freuen – und zwar in der Sparte Architektur.
Lukas Glogger schloss sein Bachelorstudium im Studiengang Architektur 2014 erfolgreich ab, 2017 folgte sein Masterabschluss – beides an der Fakultät für Architektur und Bauwesen der Technischen Hochschule Augsburg. 2017 stieg er in das Architekturbüro Glogger Architekten ein und wurde 2024 in den Berufsverband Deutscher Architektinnen und Architekten BDA berufen.
Lukas Glogger sagt über sein Verständnis von Architektur: „Für mich ist Architektur die Vereinigung eines Zeugs mit der Kunst, Rationalität mit Emotion, das Bekannte mit dem Unbekannten, Ordnung mit Chaos. Das geordnete Chaos, das ist Architektur für mich.“
In der Jurybegründung heißt es: „Lukas Glogger ist ein hervorragend engagierter und ambitionierter junger Architekt. Er konnte mit den eingereichten Arbeiten und seinem Vortrag sowohl seine theoretischen Auseinandersetzungen mit Architektur als auch deren kreative und praktische Umsetzung in Entwürfen und gebauten Beispielen überzeugend darlegen. Dabei macht er deutlich, dass gute Architektur auch gegen Widerstände und Vorbehalte erfolgreich bestehen kann. Die vorgestellten Arbeiten bestachen durch eine inspirierte Auseinandersetzung mit Aufgabe, Ort und Materialität. Mit großer Kreativität und Fachwissen entstanden sehr individuelle und differenzierte Lösungen, mit denen auch kritische Bauherren und skeptische Nutzer überzeugt werden konnten. Die Bauten sind geprägt von hoher gestalterischer Qualität, spannungsvollen Raum- und Blickbeziehungen sowie fachkundigen technischen Detaillösungen. Hervorzuheben ist die große Vielfalt an Aufgabenstellungen, mit denen sich Lukas Glogger erfolgreich beschäftigt hat. Dabei ist eine eigene Handschrift und Architektursprache jeweils bereits deutlich zu erkennen. Der junge Architekt erläutert in seinem Vortrag sowohl realisierte Maßnahmen wie den Neubau eines Hotels, die Erweiterung eines Gasthauses, ein Verwaltungsgebäude mit Fertigungshalle, den Neubau eines dörflichen Bürgerhauses als auch ein derzeit noch im Bau befindliches Wohngebäude. Er stellte den Prozess, einen bereits ausgearbeiteten Entwurf vollständig zu verwerfen und auf Grund neuer Bedingungen nochmals zu beginnen und in hochwertiger Gestaltung zu enden, beeindruckend dar. Die Jury sieht auch weiterhin großes Entwicklungspotential bei Lukas Glogger, das mit dem Augsburger Kunstförderpreis 2024 gefördert werden soll.“